Biller, Maxim
Maxim Biller (* 25. August 1960 in Prag, Tschechische Republik) ist ein jüdischer,[1] deutschfeindlicher Autor.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Maxim Biller wurde am 25. August 1960 als Sohn aus Rußland stammender Eltern in Prag geboren und emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Deutschland. Vater Semjon Biller (1931 bei Moskau geboren) ist Übersetzer und Dolmetscher und arbeitete für den Film. Mutter Rada Biller (1930 in Radu geboren als Kind einer jüdischen Mutter und eines armenischen Vaters) ist Geografin und Volkswirtschaftlerin. Sie debütierte 2003 als Schriftstellerin mit den autobiographischen Geschichten „Melonenschale“. Billers sechs Jahre ältere Schwester Elena Lappin lebt als Schriftstellerin in England. Die Familie kommuniziert in vier Sprachen: die Eltern sprechen miteinander Russisch, die Kinder Tschechisch. Elena schreibt in Englisch. Max Billers Sprache als Schriftsteller ist Deutsch.[2]
Ausbildung
Maxim Biller studierte „Neuere deutsche Literatur“, Geschichte und Philosophie in Hamburg und München und schloss sein Studium 1983 bei Professor Wolfgang Frühwald mit einer Magisterarbeit über das Bild der Juden im Frühwerk Thomas Manns ab. Danach besuchte er bis 1985 die Deutsche Journalistenschule in München.[2]
Wirken
Der seit 1970 in München lebende Literat Maxim Biller erfreut sich des Wohlwollens des weit überwiegenden Teils der etablierten bundesdeutschen Meinungsindustrie, insbesondere im Feuilleton, obwohl er bekundet: „Auch nach mehr als 25 Jahren kann ich mich nicht mit der deutschen Kultur anfreunden.“[3] Er betont: „Ich bin ein jüdischer Schriftsteller.“ Über die jüdische Literatur vergangener Zeit in Deutschland äußerte er: „Für mich gibt's nur schlechte deutsch-jüdische Literatur vor dem Zweiten Weltkrieg. Feuchtwanger, Schnitzler - find ich alle schrecklich, weil sie sich zu sehr assimiliert haben. Diese Leute waren alle nicht bei sich selbst.“[3]
Biller schreibt für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die satirische Kolumne „Moralische Geschichten“. Eine der Hauptfiguren, Dudek Kohn, ist ein erfolgloser jüdischer Schriftsteller, dessen siebenjährige Tochter Rosa immer bessere Ideen hat als er.
Familie
Maxim Biller lebt seit 2001 in Berlin. Er hat eine Tochter.
Zitate
- „Die Deutschen“ - damit sind ausschließlich deutsche Christen gemeint - seien böse und kalt, temperamentlos und schwermütig, „selbstsüchtige, kalte deutsche Monster“, wie sie in dem Roman „Die Tochter“ (2000) einmal getauft werden, und das Land, in dem sie leben, nennt der Autor auch im Jahr 2000 noch „Holocaust-Land“.
- „Als Paßdeutscher, nicht als Gemütsdeutscher“, fühle er sich, sagt Biller. [4]
Werke
- Antisemiten sind mir egal, in: DIE ZEIT, Nr. 41, 1. Oktober 2014, S. 52f.
- „Gib Gas, Jan!“, ZEITmagazin Nr. 34, 5. September 1997 (deutschenhassende Kolumne mit Haßausbruch gegen den Radsportler Jan Ullrich: „Zu diesem [...] sehr langweiligen, sehr stummen Fahrradathleten, der nicht nur Jan Ullrich heißt, sondern auch genauso aussieht mit seinem abwesenden Provinzblick, seinem funkelnden Polizistenohrring, seiner dialektverwirrten Freundin [...]“)
Auszeichnungen
- 1991: Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats
- 1992: „Stipendium der Stadt München“
- 1994: Tukan-Preis der Stadt München (für „Land der Väter und Verräter“)
- 1995: Stipendium des Deutschen Literaturfonds
- 1996: Preis des Europäischen Feuilletons in Brno/Brünn
- 1996: Otto-Stoessl-Preis
- 1999: Theodor-Wolff-Preis, vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (6000 Euro dotiert). Der Preis erinnert an den langjährigen jüdischen Chefredakteur des „Berliner Tageblatts“, Theodor Wolff.
- 2008: Brüder-Grimm-Professur der Universität Kassel