Messina

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Wappen von Messina

Messina (antike Namen: altgr. Ζάγκλη Zankle, später: Μεσσήνη Messēnē, lat. Messana) ist eine süditalienische Hafenstadt, heute die drittgrößte Stadt in der Region Sizilien und Verwaltungssitz der Provinz Messina. Sie war die einzige Stadt im Königreich Neapel (vor der Vereinigung Italiens 1861), die durch einen Senat regiert wurde.

Geschichte

Messina wurde im 8. Jahrhundert v. d. Z. von den alten Griechen gegründet und hieß ursprünglich Zankle (altgr.: Ζάγκλη), in Anlehnung an die sikelische Bezeichnung Zanklon (altgr.: ζάγκλον) für Sichel. Im frühen 5. Jahrhundert v. d. Z. wurde die Stadt von Anaxilas, dem Tyrannen von Rhegion, in Messene (altgr.: Μεσσήνη) umbenannt. Dies geschah zu Ehren seiner Heimatstadt Messene auf der Peloponnes.

Als der erste Punische Krieg beendet wurde, war Messina eine freie Stadt, die mit Rom alliiert war. Bis ins 9. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blüte als wichtiger Handelsplatz.

Unter der Herrschaft Aragons wurde Messina zur Hauptstadt des Regno di Sicilia ernannt. Daher prägte die Münze von Messina Goldmünzen mit dem Titel M.N.S.C für Messana nobile siciliae caput. Mit einer enormen Summe erwarb Messina das Recht als einzige Stadt Süditaliens Seide produzieren und exportieren zu dürfen und gelangte durch dieses Monopol zu ungeheurem Reichtum. Messina schickte seine Söhne nach Rom, um dort bei den bedeutendsten Künstler ihrer Zeit lernen zu können. Bekanntester Schüler war Giacomo Del Duca, der bei Michelangelo lernte (und nach Thieme-Becker) die bizarre und expressive Seite des Manierismus Michelangelos nach Messina mitbrachte. Dort erbaute Del Duca die „Loggia de' Mercanti“, das Hauptwerk des römischen Manierismus in Messina. Der 1622 von Simone Gulli im Stil des römischen Barock erbaute „Palazzata di Messina“ – eine 1,5 km lange palastartige Zeile am Hafen – war Ausdruck des Wohlstands der Stadt. Das Gebäude wurde jedoch am 5. Februar 1783 zerstört. Der Schriftsteller Johann Gottfried Seume beschrieb in seinem Werk „Spaziergang nach Syrakus“ die Palazzata, die durch das Erdbeben schwer beschädigt wurde: „Die Hafenseite ist noch in Trümmern und doch der einzige nahe Spaziergang für die Stadt. Noch der jetzige Anblick zeigt, was das Ganze muß gewesen sein; und ich glaube wirklich, die Messinesen haben Recht gehabt, wenn sie sagten: es sei in der Welt nicht so etwas prächtiges mehr gewesen, als ihre Façade an dem Hafen, die sie deswegen nur vorzugsweise den Palast nannten, und ihn noch jetzt in den Trümmern so nennen.“[1]

Die Palazzata wurde jedoch nach Plänen von Giacomo Minutoli im Jahre 1808 rekonstruiert, aber durch das Erdbeben von Messina 1908 zerstört. In den 1920er Jahren erfolgte der Wiederaufbau Messinas. Dabei erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau der Palazzata (Palazzo Littorio) nach Plänen von Giuseppe Samonà. 1943 wurde im Zweiten Weltkrieg die unter der faschistischen Regierung gerade wieder aufgebaute Stadt durch alliierte Terrorbomber angegriffen und mehr als die Hälfte der Gebäude wieder zerstört.

In der Stadt fand 1955 die „Konferenz in Messina“ statt, in der die Römischen Verträge zur Gründung der „Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft“, dem Vorläufer der „Europäischen Union“, und somit der europäische Zentralismus, vorbereitet wurden. Eine Hängebrücke soll in Zukunft die Meeresenge von Messina überspannen und die Städte Messina und Reggio di Calabria miteinander verbinden.

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus.