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Kach-Bewegung

Der Kahanismus ist eine politische Ideologie und Bewegung, die ihren Ursprung in den politischen Ansichten des zionistischen Politikers und Rabbiners Meir Kahane hat. Meir Kahane gründete die Kach-Partei und setzte sich für eine Reihe radikaler Ideen ein, die eine deutliche Abgrenzung von anderen politischen Strömungen in Israel aufwiesen. Der Rabbi gründete ebenso die Jüdische Verteidigungsliga, deren Ziel es ist diese Politik mithilfe von Gewalt auszuführen. Zu dieser Politik gehört: die Vertreibung der Araber, eine aggressive Haltung gegenüber allen Nicht-Juden (Gojim), der Verzicht auf Hilfe der westlichen Mächte zugunsten der jüdischen Theokratie und der Errichtung von Großisrael. Er war außerdem der Auffassung, daß Juden lieber sterben sollten, statt auch nur ein Stück Land wieder zurück zugeben.[1] Der Einfluß des Kahanismus auf die israelische Politik und Gesellschaft ist bis heute zu spüren.

Geschichte

Der Ursprung des Kahanismus läßt sich auf die Lebensgeschichte und die Ideen seines Gründers, Meir Kahane, zurückverfolgen. Meir Kahane wurde am 1. August 1932 in Brooklyn, Neuyork, geboren und wuchs in einer jüdisch-orthodoxen Familie auf. Bereits in jungen Jahren entwickelte er ein starkes Interesse für das Judentum und für die Themen des jüdischen Extremismus.

In den 1950er Jahren zog Meir Kahane sich nach Israel und begann dort ein Studium an einer jüdisch-orthodoxen Talmud-Hochschule. Während dieser Zeit begann er, sich politisch zu engagieren und seine Ideen über den Zionismus und der Gründung eines rein jüdischen Staates zu entwickeln. Er verfocht die Auffassung, daß die Juden nur in einem rein jüdischen Staat Sicherheit und Würde finden könnten.

1968 gründete Kahane die jüdische Organisation „Die Liga zum Schutz der jüdischen Menschenrechte“ (Jüdische Verteidigungsliga) in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die JDL setzte sich angeblich für die Verteidigung jüdischer Interessen ein, wurde aber auch für gewaltsame Aktionen gegen vermeintliche Feinde des Judentums verantwortlich gemacht. Die JDL wurde später als Terrororganisation eingestuft und geriet in den VSA und anderen Ländern unter Beobachtung der Behörden.[2] Im Jahr 2022 wurde die Bewegung von der schwarzen Liste der Vereinigten Staaten gestrichen, da es bei der letzten Fünfjahresüberprüfung „keine ausreichenden Beweise“ für die anhaltenden Tätigkeiten der Gruppe gab, aber sie bleibt eine „Specially Designated Global Terrorist“ (SDGT) - Entität.[3]

Der Kahanismus als politische Ideologie begann in den 1970er Jahren in Israel an Bedeutung zu gewinnen, als Meir Kahane seine Ideen einer breiteren Öffentlichkeit präsentierte und politisch aktiver wurde. Er gründete die Kach-Partei, die den Kahanismus als politisches Programm vertrat. Die Bewegung verfolgte offiziell das Ziel, „die jüdische Identität Israels zu stärken“ und sich für die Vertreibung von Arabern aus Israel und den besetzten Gebieten einzusetzen.[4][5]

Meir Kahane wurde auch international bekannt und berüchtigt für seine provokanten und gewalttätigen Ansichten. Er trat oft als Referent in den VSA und anderen Ländern auf und stieß dabei auf sowohl Unterstützung als auch Widerspruch.

Allerdings fand seine politische Karriere ein Ende, als am 5. November 1990 der Rabbi während eines Vortrags in Neuyork von einem Ägypter ermordet wurde. Sein Tod löste im israelischen Besatzungsstaat große Bedenken aus, aber auch einige Anhänger seiner Ideologie schworen, sein Erbe fortzusetzen.[6]

Nach dem Tod von Kahane spaltete sich die Kahanistische Bewegung in verschiedene Gruppen und Organisationen auf. Einige davon vertraten weiterhin seine extremistischen Ansichten.[7]

Obwohl der Kahanismus als offizielle Partei in Israel verboten wurde, sind seine Ideen und sein Einfluß bis heute in der israelischen Politik und Gesellschaft spürbar. Einige Politiker und Gruppen in Israel haben ähnliche Positionen zu den Themen vertreten, während andere den Kahanismus als extremistisch und inakzeptabel ablehnen.

Insgesamt bleibt der Ursprung des Kahanismus eng mit der Persönlichkeit und den Ansichten von Meir Kahane verbunden. Seine Ideen haben die israelische Politik und den israelisch-palästinensischen Konflikt nachhaltig beeinflußt und sind nach wie vor Gegenstand von Diskussionen und Kontroversen.

Ideologie

Zusammenstoß der Araber und Juden kurz nach dem Massaker in der Grotte der Patriarchen, 25.02.1994.

Der Kahanismus ist eine terroristische Bewegung, die aufgrund ihrer gewaltsamen Ausrichtung und terroristischen Aktivitäten ernsthafte Sicherheitsbedenken hervorruft. Die Ideologie des Kahanismus beinhaltet eine aggressive und intolerante Haltung gegenüber allen Nicht-Juden (Gojim) sowie eine radikale Unterstützung der jüdischen Theokratie.

Verhältnis zur Gewalt: Die Geschichte des Kahanismus ist von Gewaltakten geprägt, die von Anhängern der Bewegung begangen wurden. Meir Kahane selbst befürwortete die Vertreibung der Palästinenser und anderen Nicht-Juden, um einen rein jüdischen Staat zu errichten.[8] Es gibt Berichte über Angriffe auf arabische Zivilisten und religiöse Stätten, die mit kahanistischen Gruppen in Verbindung gebracht werden. Der Kahanismus hat in der Vergangenheit auch zur Radikalisierung und Rekrutierung von Individuen geführt, die bereit sind, Gewalt im Namen der Ideologie auszuüben. Die Verbreitung der Ansichten über soziale Medien und andere Kommunikationskanäle kann die Gefahr einer weiteren Zunahme der Anhänger erhöhen. Kahane selbst beziehe sich jedoch lediglich aus dem Talmud.[9]

Verhältnis zu Nichtjuden Nichtjuden dürfen laut Halacha nur in Israel leben solange sie den Noahidischen Geboten folgen und diese ausleben. Der weitaus größte Teil an Nichtjuden sind dabei die Araber. Kahane gibt ihnen drei Optionen: Sie verlassen das Land freiwillig, sie erkennen den Fremdlings-Status an, oder sie kämpfen um das Land und tragen dafür die Konsequenzen. Die Rassentrennung von Nicht-Juden und Juden soll demnach auch angewandt werden wie auch eine Strafe für sexuellen Kontakt zwischen den beiden Volksgruppen.[10]

Massaker in Hebron: Das Massaker in Hebron, ein perfektes Exempel dieser gewalttätigen Tendenzen, ereignete sich am 25. Februar 1994 und war ein tragischer Angriff auf Palästinenser in der Ibrahimi-Moschee in Hebron, im Palästina. Die Attacke wurde von Baruch Goldstein verübt, einem jüdischen Arzt und Anhänger des Kahanismus. Während des muslimischen Freitagsgebets betrat Goldstein die Ibrahimi-Moschee, die auch als Höhle der Patriarchen bekannt ist, und eröffnete das Feuer auf die Betenden. Er verwendete ein Sturmgewehr und tötete 29 Menschen und verletzte 150 weitere, bevor er von einem Feuerlöscher erschlagen wurde und tot umfiel.[11] Das Massaker in Hebron führte zu schweren Spannungen in der Region und löste gewaltsame Proteste und Zusammenstöße zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Demonstranten aus. Der Angriff hat auch international Empörung ausgelöst und zu einer Verurteilung der Gewalt und des Terrorismus geführt. Goldstein wählte den Tag seines Massakers am 25. Februar 1994 in der Ibrahimi-Moschee in Hebron bewußt während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der heiligsten Zeit für Moslems, aus. Vermutlich um für einen noch provokativeren Eindruck zu sorgen. Goldstein wird aufgrund seiner Taten für den Kahanismus als verehrt.[12]

2005 Schefar'am: Am 4. August 2005 bestieg Natan-Zada, ein entschlossener IDF-Soldat, einen Bus der Kurs auf Schefar'am nahm. Kurz nach der Ankunft in der muslimisch geprägten Stadt, nahm er sein M16-Sturmgewehr zur Hand, erschoß den Busfahrer und eröffnete das Feuer auf die Insassen. Zwei Passagiere starben auf der Stelle während einer an seinen grausamen Verletzungen erlag. Schließlich wurde er von den übrigen Insassen verprügelt und getötet. Die Polizei konnte diese Selbstjustiz nicht aufhalten.[13]

Geplante Felsendom-Sprengung: Im Oktober 1982 versuchte Yoel Lerner, ein Mitglied vom Kahanismus, die Kuppel des Felsendoms in die Luft zu sprengen, um den Tempelberg neu zu errichten. Seine Pläne wurden jedoch vereitelt und er wurde zu 5 Jahren Haftstrafe verurteilt.[14] Lerner hatte zuvor eine dreijährige Haftstrafe verbüßt, weil er eine Gruppe angeführt hatte, die die Regierung stürzen und einen Staat auf der Grundlage religiösen Rechts errichten wollte.

Das Attentat auf Jitzchak Rabin Das Attentat auf Jitzchak Rabin, dem fünften israelischen Premierminister, ereignete sich am 4. November 1995 in Tel Aviv, Israel. Rabin, der damalige israelische Premierminister, wurde von einem jüdischen Kahanisten namens Jigal Amir erschossen. Das Attentat fand während einer Friedenskundgebung statt, die das Oslo-Friedensabkommen unterstützte. Rabin starb an seinen Verletzungen, und der Vorfall führte zu Schock und Trauer im Israelischen Besatzungstaat. Es hatte auch weitreichende Auswirkungen auf den Friedensprozeß im Nahen Osten und auf den wachsenden jüdischen Extremismus. Der heutige israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war damals einer der Hauptverantwortlichen für den Mord. Er unterstützte die gewalttätigen Proteste gegen ihn und seine Politik und veranstaltete ein verspottendes Scheinbegräbnis.[15][16]

Filmbeitrag

Die folgende Dokumentation „Radikale Zionisten im heiligen Land“ spricht über einige Straftaten der Bewegung und die allgemeine Ideologie der Zionisten. Er wurde am 16.6.2007 hochgeladen und dauert ca. 55 Minuten insgesamt.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Kach and Meir Kahane: The Emergence of Jewish Quasi-Fascism I, Ehud Sprinzak, 1985
  2. FBI-Terrorism 2000/2001 Federal Bureau of Investigation, 2004
  3. US set to remove Kahane’s ‘Kach’ group from foreign terrorism blacklist The Times of Israel, 15.03.2022
  4. IS ISRAEL'S SOUL IMPERILED?; Yes, By Kahanism The New York Times, 20.12.1985
  5. Currently listed entities Public Safety Canada, 05.03.2010
  6. Dark Waters S.147 Chris Goff, 15.09.2015
  7. The Deadly Embrace S.148 Ilana Kass, Bard E. O'Neill, 07.11.1996
  8. Meir Kahane in the Knesset (1) Arab News, 21.05.2019
  9. Kahane chats with Mike Wallace ninaisasnake, 29.03.2007
  10. Kach and Meir Kahane: The Emergence of Jewish Quasi-Fascism II: Ideology and Politics Ehud Sprinzak, 1985
  11. Das Massaker von Hebron Deutschlandfunk, 25.02.2019
  12. 10% of Israeli Jews think terrorist Baruch Goldstein is a „national hero“ - poll The Jerusalem Post, 06.03.2023
  13. „We tried to prevent the lynch“ Ynet, 08.05.2005
  14. Mosque Plotter Sentenced The Bulletin, 27.10.1982
  15. Arab Reaction to Rabin's Assassination The Washington Institute for Near East Policy, 07.11.1995
  16. The spiral of violence that led to Hamas AUSTRALIAN STRATEGIC POLICY INSTITUTE, 13.10.2023