Rabbiner

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Ein Rabbiner („Meister, Lehrer“) ist ein Gesetzesgelehrter des Judentums.

Ausbildung

Um Rabbi zu werden muß ein Studium an einer Jeschiwa (religiöse Hochschule) absolviert werden. Nach bestandener Prüfung erhält der Gesetzeslehrer eine Smicha (Gemeinde) zur Betreuung.

Während seines Studiums lernt der Schüler die Auslegungen der religiösen Schriften der Juden (Tora, Talmud, Schulchan Aruch) kennen. Rabbiner leiten eine Gemeinde und sind Berater ihrer Mitglieder. Nach bestandener Prüfung begleitet sie für kurze Zeit ein erfahrener Rabbiner in der Gemeinde. Danach übernehmen sie die Verantwortung allein.

Der Begriff „Rabbi“/„Rabbiner“ im Neuen Testament

In mehreren Passagen des Neuen Testaments erscheint der Ausdruck „Rabbi“. Unzweifelhaft handelt es sich dabei um Schlüsselsequenzen des gesamten neutestamentlichen Überlieferungs-Korpus, die zum ältesten Kern der Legenden gehören. Dieser Umstand wirft die Frage auf, wie es möglich ist, daß den allermeisten christlichen und nicht-christlichen Europäern unserer Zeit völlig unbekannt ist, daß der christliche „Heiland“ — gemäß Quellenlage — ein jüdischer Gesetzeslehrer gewesen ist. Die besagten Passagen werden hier im Zusammenhang zitiert, weil „moderne“ Deutsche, die Schulen und Hochschulen erfolgreich absolviert haben, in aller Regel nur Schlagworte oder Satzfragmente aus diesen Evangelientexten kennen und insbesondere von dem ganz und gar bizarren Erzählumfeld dort nicht das Geringste wissen.

  • Markus-Evangelium 9, Verse 1 bis 6 (eine Passage, die nach späterer Betitelung auch als „Die Verklärung Jesu“ bezeichnet wird):
„Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Kraft haben kommen sehen. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes mit und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen umgestaltet; und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß, so wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie unterredeten sich mit Jesus. Und Petrus begann und sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und wir wollen drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Er wußte nämlich nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voller Furcht.“
  • Markus-Evangelium 11, Verse 15 bis 24:
„Und sie kommen nach Jerusalem. Und er trat in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er erlaubte nicht, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: ›Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen‹? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten; sie fürchteten ihn nämlich, denn die ganze Volksmenge geriet außer sich über seine Lehre. Und wenn es Abend wurde, gingen sie zur Stadt hinaus. Und als sie frühmorgens vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum verdorrt von den Wurzeln an. Und Petrus erinnerte sich und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!, und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, daß geschieht, was er sagt, dem wird es werden. Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, daß ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.“
  • Markus-Evangelium 14, Verse 43 bis 46:
„Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas, einer der Zwölf, heran und mit ihm eine Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der ihn überlieferte, hatte ihnen aber ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen ich küssen werde, der ist es. Den greift, und führt ihn sicher fort! Und als er kam, trat er sogleich zu ihm und spricht: Rabbi!, und küßte ihn. Sie aber legten ihre Hände an ihn und ergriffen ihn.“
  • Johannes-Evangelium 1, Verse 35 bis 50:
„Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, daß sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – das heißt übersetzt: Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels. Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! Philippus war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret. Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Sieh, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist. Natanaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres als dieses sehen.“

Weitere Nennungen von „Rabbi“ bieten die Textpassagen Johannes-Evangelium 3,2+26; 4,31; 6,25; 9,2 sowie 11,8. Lauter absonderliche und wirre Umstände erscheinen in jenen Evangelientexten. Als durch und durch orientalisch müssen diejenigen Passagen gelten, in denen sich hysterische Fragesätze aneinanderreihen. Für nahöstliche Leser der damaligen Zeit war dies ein überzeugendes Stilmittel der Zuspitzung. Aber nur für diese. Denn ursprüngliche Europäer lamentieren nicht, sondern sie konstatieren. Es nimmt deshalb wunder, warum die aufgeregt-empörte Rhetorik der Evangelientexte nicht regelmäßig – in der späteren europäischen Geschichte – als fremdartig, als vulgär und als geistig-sittlich fernstehend begriffen wurde, sondern stattdessen als „eigene“ Überlieferung grundverkehrt aufgefaßt und mißverstanden werden konnte.

Literatur