Verhoeven, Michael

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Michael Verhoeven

Michael Verhoeven (Lebensrune.png 13. Juli 1938 in Berlin) ist ein deutscher Filmregisseur, Sohn des Schauspielers und Regisseurs Paul Verhoeven, Bruder von Lis Verhoeven und Onkel der Schauspielerin Stella Maria Adorf. Seit 1966 ist er mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet. Er hat zwei Söhne: Simon Vincent (1972) und Luca Paul (1979).

Leben

Verhoeven begann seine Karriere zunächst als jugendlicher Darsteller in Filmen der 1950er Jahre (u. a. „Der Jugendrichter“ und „Der Pauker“, mit Heinz Rühmann), entschloß sich aber dann, zunächst Medizin zu studieren, promovierte 1969 über „Psychiatrische Maskierung von Gehirntumoren unter besonderer Berücksichtigung irreführender Befunde“ und arbeitete einige Jahre als Arzt, unter anderem in Boston, wohin er seiner Frau Senta Berger gefolgt war. Ende der 1960er Jahre gründete er die Filmproduktionsfirma Sentana gemeinsam mit seiner Ehefrau Senta Berger und begann, als Regisseur Filme zu drehen.

Sein experimenteller Anti-Vietnam-Kriegsfilm o.k. (1970) sorgte als Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale für einen Skandal, der dazu führte, daß der Wettbewerb abgebrochen wurde und ohne Preisverleihung blieb.

1982 verfilmte er die Geschichte der Geschwister Scholl in „Die weiße Rose“, und für seinen Film „Das schreckliche Mädchen“ (1990) erhielt er eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film. Diese beiden Filme und weitere, die sich mit der Geschichte des Dritten Reiches beschäftigten, sorgten dafür, daß Michael Verhoeven zu einem der wichtigsten politischen BRD-Filmregisseure wurde.

Dem Fernsehpublikum wurde er bekannt durch die Produktion der Serie „Die schnelle Gerdi“ sowie der Fortsetzung „Die schnelle Gerdi und die Hauptstadt“.

Seit 1992 ist Michael Verhoeven Eigentümer des Kino Toni am Antonplatz in Berlin-Weißensee. Nach langen Verhandlungen mit der Treuhand kaufte Verhoeven 1995 auch das Berliner Filmtheater am Friedrichshain im Stadtbezirk Prenzlauer Berg.

Jeweils zusammen mit Senta Berger wurde er 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2002 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Im Jahr 2006 erschien sein erster Dokumentarfilm „Der unbekannte Soldat“, an dem Verhoeven neun Jahre lang gearbeitet hatte.

Shoah Business

Verhoeven wurde 2008 mit dem jüdischen Artur Brauner Stiftungspreis ausgezeichnet. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm für seinen Film „Der unbekannte Soldat“ über die Wehrmacht im Dritten Reich und die späteren Wehrmachtsausstellungen verliehen. Fiktiv belege der Film „den Plan, die jüdische Bevölkerung im Osten Europas zu vernichten“. Artur Brauner wurde hier als „bedeutendster Produzent des deutschen Nachkriegsfilms“ genannt.[1]

Filmographie

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael Verhoeven: Paul, ich und wir. Die Zeit und die Verhoevens, Ullstein Verlag, ISBN 3-550-07860-9

Filmdokumentationen

  • Die Verhoevens. Dokumentarfilm von Felix Moeller, BRD 2003, 75 Minuten

Fußnoten


Verweise