Monnet, Jean
Jean Omer Marie Gabriel Monnet (geb. 9. November 1888 in Cognac, Poitou-Charentes, Frankreich; gest. 16. März 1979 bei Paris) war französischer Unternehmer und der Wegbereiter der EU.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er in der Kriegswirtschaft für die die Koordination der kriegswirtschaftlichen Güternachfrage und -logistik der westlichen Alliierten. Von 1920 bis 1923 fungierte er als stellvertretender Generalsekretär des Völkerbundes. Danach arbeitete er für eine Bank in Kalifornien.
Im Jahre 1939 schuf er eine erneute kriegswirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Großbritannien und wurde selbst Chef dieses „alliierten Koordinationskomitees“, eines binationalen Nachfrage-Kartells mit gemeinsamer Einkaufs-Tochter in den VSA. Er hielt sich 1940-1943 im britischen Auftrag in den VSA auf, wo er den Plan der Umstellung der VS-Wirtschaft auf die Kriegsproduktion ausarbeitete.
Er lebte während des 2. Weltkriegs die meiste Zeit in den VSA und war dort Mitglied des britisch-amerikanischen Verbindungsbüros. Er unterhielt enge Beziehungen zu VS-Präsident Franklin Roosevelt, den er zur Aufgabe der amerikanischen Neutralität drängte, um die VSA in einen Krieg gegen Deutschland zu hetzen. Jean Monnet war vor allem Geschäftsmann und Bankier und arbeitete politisch hinter den Kulissen. Monnets Ziel war eine zentralistische Weltordnung und die Schaffung immer größerer Einheiten. Zu Recht wird er als „amerikanischer Agent“ und als „Vater der Europäischen Gemeinschaft“ bezeichnet. Jean Monnet war auch ein enger Freund von J. F. Dulles und enger Berater von Außenminister Robert Schuman, der schon in der 40er Jahren die europäische Einigung im Visier hat. 1955 gründet Monnet das „Aktionskomitee für die Vereinigten Staaten von Europa“. Zu den Schlüsselfiguren der VS-Administration, die Monnet für die Etablierung der EU einspannte, zählten neben John Foster Dulles auch John McCloy, bis 1948 Präsident der Weltbank, dann VS-„Hochkommissar“ in Bonn und Harvard-Professor. Später wurde McCloy „special consultant“ der Trilateralen Kommission.[1]
Nach dem Krieg war Monnet federführend an der Ausarbeitung des Schuman-Planes beteiligt. Monnet selbst wurde Vorsitzender der Pariser Schuman-Plan-Konferenz, die zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der Montanunion, führte. Am 17. Mai 1953 erhielt er den Karlspreis.
Auszeichnungen
- 1953: Karlspreis als Schöpfer der ersten souveränen übernationalen europäischen Institution
- 1959: Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1962: American Academy of Arts and Sciences
- 1963: Freiheitsmedaille
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1888
- Gestorben 1979
- Präsident der Europäischen Kommission
- Französischer Politiker
- Deutschfeindliche Person
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Karlspreisträger
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Träger des Robert-Schuman-Preises (Alfred-Toepfer-Stiftung)
- Person im Ersten Weltkrieg (Frankreich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Frankreich)