Dulles, John Foster

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John Foster Dulles (1888-1959)
John Foster Dulles (links), Adlai Stevenson, und Eleanor Roosevelt im Hauptquartier der UNO 1946

John Foster Dulles (Lebensrune.png 25. Februar 1888 in Washington D.C.; Todesrune.png 24. Mai 1959 ebenda) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, der unter Dwight D. Eisenhower von 1953 bis 1959 Außenminister der USA war. Der sogenannte Kriegsschuldartikel des Versailler Diktats von 1919 ging auf ihn zurück. Er galt in den 1950er Jahren als enger Freund von Konrad Adenauer. Er war Mitbegründer des Council on Foreign Relations und Mitglied der Rockefeller Foundation. John Foster Dulles war der Bruder von Allen Dulles, dem späteren CIA-Direktor der USA. David Rockefeller hatte familiäre Beziehungen zu Allen Dulles und dessen Bruder John Foster Dulles.

Leben

John Foster Dulles studierte Rechtswissenschaft in Princeton und wurde Anwalt an der Wall-Street in Neu York. Als er nach Ende des Ersten Weltkrieges hörte, daß Woodrow Wilson die Friedensverhandlungen leiten wollte, bat er seinen Onkel Robert Lansing, Außenminister unter Wilson, ihm einen Posten dort zu besorgen. Dieser hatte allerdings kein gutes Verhältnis mehr zu dem Präsidenten. Dennoch nahm man ihn mit. Dies verdankte er seiner Arbeit im War Industrial Board (Unterabteilung des Central Bureau of Planning and Statistic), dessen Kopf Bernard Baruch war, der ihn als seinen Assistenten mitnahm. Baruch wurde als Chefrepräsentant der US-Reparationskommission eingesetzt, überließ aber viele der Diskussionen seinem Assistenten John Foster Dulles. Dieser hatte in dem Artikel 231 des Versailler Vertrages die deutsche Kriegsschuld (Alleinschuld) juristisch ausformuliert, die der wesentliche Punkt der ersten deutschen Delegation unter Graf Brockdorff-Rantzau war, die Unterschrift zu verweigern.[1]

Zum Versailler Schanddiktat schrieb er später:

Ich erinnere mich lebhaft, wie dort die Mitglieder der deutschen Friedensdelegation in ein mit Stacheldraht eingefaßtes Gehege verwiesen wurden, den Blicken wie Tiere in einem zoologischen Garten ausgesetzt und ihnen jede persönliche Berührung mit alliierten Delegierten versagend.[2]

Nach der Unterzeichnung 1920 verbrachten die Gebrüder Dulles mehrere Monate in Deutschland, hauptsächlich in Berlin. Der ältere Bruder John Foster Dulles war Anwalt in der New Yorker Industriekanzlei Sullivan & Cromwell geworden und nutzte die Zeit, um geschäftliche Kontakte anzubahnen, etwa zu jüdischen Banken, und wurde Direktor der Henry Schroeder Banking Corporation. Hierbei traf er auch Hjalmar Schacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

John Foster Dulles beriet Arthur H. Vandenberg bei der Gründungskonferenz der UNO und arbeitete dort an der Präambel der UN-Charta mit. 1947 nahm er an der Moskauer Konferenz teil. Er initiierte den Marshallplan und sprach sich gegen den Bernadotte-Plan (Teilung Palästinas) aus, schließlich hatte Israel seiner Meinung nach gewonnen und so das Recht auf den Landbesitz. Dulles war ebenso federführund bei der Gründung der NATO.

Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg waren die Dulles-Brüder, Allen Dulles und John Foster Dulles, mit der Finanzierung des Wiederaufbaus des im Krieg zerstörten Europas, insbesondere Deutschland befasst. Allen Dulles arrangierte, daß 5% der Mittel, die in den Marshall-Plan flossen, über Umwege, die man heute Geldwäsche nennen würde, der CIA für verdeckte Missionen zur Verfügung standen.[3] Das Büro für Politische Koordination der Operation Mockingbird wurde von Geldern finanziert, welche aus dem Marshall Plan abgezweigt wurden. Teile der Gelder wurden verwendet um Journalisten und Verleger zu bestechen.[4] Die Schwester der beiden, Eleanor Dulles, wurde mit der architektonischen Verunstaltung des durch anglo-amerikanische Terrorbomber zerstörten Berlins betraut.

Dulles war ein enger Freund des französischen Deutschenhassers und EU-Begründers Jean Monnet.

John Foster Dulles, als außenpolitischer Berater der Republikaner und US-Delegierter bei den UN, sagte 1947 in einer Rede:

„Europe must federate or perish“ (Europa muss sich verbünden oder verschwinden)[5]

Am 24. Januar 1949 in Paris sagte er in einer Rede:

„Zu jeder Zeit hätte man die Situation in Berlin klären können ( ... ) Die gegenwärtige Lage ist jedoch aus propagandistischen Gründen für die USA sehr vorteilhaft. Dabei gewinnen wir das Ansehen, die Bevölkerung von Berlin vor dem Hungertod bewahrt zu haben, die Russen aber erhalten die ganze Schuld wegen ihrer Sperrmaßnahmen.“

Am 20. November 1952 fragte Dwight D. Eisenhower ihn, ob er den Posten des Außenministers übernehmen wolle. Dulles bejahte und unterstützte fortan den Indochinakrieg Frankreichs.

Der Anwärter auf den Armsessel im Chefzimmer des Washingtoner State Department rühmte seine Politik des „Friedens durch abschreckende Gewalt“ mit der Behauptung, sie habe die Sowjets und die chinesischen Kommunisten in solche Furcht versetzt, daß der Kreml in Asien auf weitere bewaffnete Aggressionen verzichtet habe. „Wenn“, so polterte Dulles drohend, „die Roten ihre Heere nach Vietnam in Marsch setzen sollten, werden wir uns nicht damit begnügen, ihnen nur in dem Raum ihrer Aggression entgegenzutreten, sondern werden ihnen auch mit Vergeltungsmaßnahmen nach unserem eigenen Zuschnitt antworten.“ Was Dulles mit „Vergeltungsmaßnahmen nach eigenem Zuschnitt“ meinte, hatte er schon vorher gesagt: „Die freie Welt besitzt insbesondere auf dem Gebiet der See- und Luftstreitkräfte die Mittel, einen Aggressor empfindlich zu treffen.“[6]

Auf dem Fundament des Geheimkabinetts Council on Foreign Relations und der gigantischen Vervierfachung des Rüstungsetats im Jahre 1950 verschärfte Außenminister Dulles die Gangart gegenüber der Sowjetunion. An die Stelle des Containment, der Einhegung der Sowjetunion in ihrem Machtbereich, trat nun die Politik der massiven Vergeltung. Bezeichnenderweise wählte Dulles ein Dinner des CFR am 12. Januar 1954 in New York, um der durch Rundfunk und Fernsehen anwesenden Öffentlichkeit zu verkünden:

„Regionale Verteidigung muss verstärkt werden durch die ergänzende Abschreckung der massiven Vergeltungskraft.“

„Massiv“ meinte: nukleare Attacke. Wenn also die Rote Armee Westberlin einnehmen sollte, würde das durch einen atomaren Gegenschlag auf Moskau von den USA quittiert.

Nach dem Fall von Dien Bien Phu am 7. Mai 1954 kündigte Dulles an:

Wir sind bereit, uns gemeinsam mit den anderen betroffenen Ländern am Aufbau einer kollektiven, gemeinsamen Verteidigung zu beteiligen. Den Rahmen dafür gibt die Charta der Vereinten Nationen, um so Frieden, Sicherheit und Freiheit für Südostasien und den West-Pazifik zu erreichen.[7]

Am 7. Februar 1959 besuchte US-Außenminister John Foster Dulles im Rahmen seiner Europareise Bonn. In Übereinstimmung mit Bundeskanzler Konrad Adenauer lehnte er jegliche einseitigen Zugeständnisse an die Sowjetunion ab. Dulles bekräftigte, die Alliierten „riskierten lieber einen Krieg, als daß sie Berlin opferten“.

Willy Brandt schrieb im Februar 1959 über ein Gespräch, das er mit John Foster Dulles führte. Dieser habe ihm schon zweieinhalb Jahre vor dem Mauerbau erklärt:

“Die Russen und wir mögen uns über tausend Dinge uneinig sein. Doch über eines gibt es zwischen uns keine Meinungsverschiedenheit: Wir werden es nicht zulassen, dass ein wiedervereinigtes, bewaffnetes Deutschland im Niemandsland zwischen Ost und West umherirrt”.[8]

In einem Radiogespräch aus dem Jahre 1965 mit Konrad Adenauer antwortete dieser auf die Frage „Worauf gründete sich, weit über die Politik hinaus, Ihr besonders gutes Verhältnis zu John Foster Dulles, dem amerikanischen Außenminister?“:

„John Foster Dulles und mich verband schon nach relativ kurzer Zeit eine wirkliche Freundschaft. Ich glaube nicht, dass Dulles mich irgendwann einmal belogen hat, ebenso wenig wie ich ihn belogen habe. Wir waren sehr offen miteinander. Aber das wichtigste war, dass auch seine Politik ebenso wie die meinige auf ethischer Grundlage beruhte, und daher fanden wir uns immer verhältnismäßig schnell und kamen auch über Gegensätze hinweg. Daraus entwickelte sich diese echte Freundschaft.“[9]

In Berlin wurde eine Straße in „John-Foster-Dulles-Allee“ umbenannt, wie sie auch noch heute heißt.

Zitate

Schreibfeder.png

Die Fähigkeit, am Abgrund stehenzubleiben, ohne in den Krieg hineinzustürzen, ist die notwendige Kunst. Wenn Sie das nicht meistern können, kommen Sie unvermeidlich zum Krieg. Aber wer sich fürchtet, bis an den Rand des Abgrunds zu treten, der hat verloren.

– Dulles, 1956


Auszeichnung

Literatur

Verweise

Fußnoten