Nationalsozialistische Parteikorrespondenz
Die ab Januar 1932 auf Initiative von Otto Dietrich erschienene „Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz“ (NSK, auch NSPK) war als parteiinterner Pressedienst konzipiert, der im Auftrag der Pressestelle in der Reichsleitung der NSDAP alle nationalsozialistischen Redaktionen regelmäßig mit Informationen versorgen sollte. Die NSK wurde vom Franz-Eher-Verlag in Berlin SW 68 in der Zimmerstraße 88 bis 91 verlegt.
Erläuterung
Mit der Herausgabe der Partei-Korrespondenz wurde der Chef vom Dienst beim „Völkischen Beobachter“, Wilhelm Weiß, beauftragt, für den Inhalt zeichnete der Leiter der Pressestelle, Otto Dietrich, verantwortlich.
In seiner ersten Folge definierte der neue Pressedienst seine Aufgaben:
- „Die Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz arbeitet in engster Anlehnung an die Reichspressestelle; sie ist durch Personalunion in der Schriftleitung mit ihr verbunden. Die Reichspressestelle wird in Zukunft an die Parteiblätter unmittelbar nur noch solche Mitteilungen und Anordnungen zum Versand bringen, die parteiinternen und parteiinformatorischen Charakter tragen, also für eine weitere Öffentlichkeit nicht bestimmt sind. Im übrigen wird der Aufgabenkreis der Reichspressestelle durch das Erscheinen der Partei-Korrespondenz nicht berührt.“
Dennoch blieben in der Anfangszeit sämtliche NS-Zeitungen vorerst noch in erheblichem Maße auf die Informationen bürgerlicher Agenturen, insbesondere durch Hugenbergs „Telegraphen-Union“, angewiesen.
Dienste
Die NSK gab wöchentlich einmal folgende Dienste heraus:
- Das Deutsche Recht, Sonderdienst des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes
- Volk und Bauer, amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP
- Die Deutsche Frau, amtlicher Pressedienst der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks
- Wochenschau der NSV, Sonderdienst der Reichsleitung der NSDAP, dem Hauptamt für Volkswohlfahrt, Volk und Familie
Durch eine Verfügung des Reichspressechefs der NSDAP wurde weiterhin angeordnet, daß sämtliche Pressedienste, die von den Dienststellen der NSDAP herausgegeben wurden oder sich „nationalsozialistisch“ nannten, der Kontrolle des Hauptschriftleiters der NSK unterstellt wurden. Dazu gehörten auch sämtliche NS-Gaudienste, die von den Gaupresseämtern der NSDAP herausgegeben wurden. Unter diese Kategorien der Pressedienste fielen u. a.:
- Deutsche Arbeitskorrespondenz (DAK)
- Reichsjugendpressedienst (RJG)
- Wirtschaftspolitischer Dienst (WPD)
- Wirtschaftspolitischer Pressedienst
- Studentenpressedienst (des NSDStB)