Kondratjew, Nikolai Dmitrijewitsch

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Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew

Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew (russ. Николай Дмитриевич Кондратьев; auch Kondratieff oder Kondratiev; geb. 16. März 1892 in Galujewskaja; gest. 17. September 1938) war ein russischer Sozialökonom, der heute vor allem für seine Theorie einer zyklisch-konjunkturellen Prinzipien unterliegenden Wirtschaftswelt, dem sogenannten Kondratjew-Zyklus, bekannt ist.

Wirken

Kondratjew gründete im Jahre 1920 in Moskau das „Konjunkturinstitut“, eine seinerzeit in Rußland führende wirtschaftliche Forschungseinrichtung. Zwischen 1923 und 1925 war er an der Ausarbeitung des kommunistischen Fünfjahresplans beteiligt, welcher eine Entwicklung der sowjet-bolschewistischen Landwirtschaft bewirken sollte und durch u. a. dessen Folgen zwischen 5 und 14,5 Millionen Russen verhungerten (→ Holodomor).

1925 wurde seine Schrift „Die langen Wellen der Konjunktur“ veröffentlicht, in welcher Kondratjew eine zyklische Wirtschaftstheorie vertrat, die in scharfem Kontrast zu Stalins Vorstellungen stand, da seine Untersuchungen zu den Zyklen der Marktwirtschaft der von Stalin verordneten Doktrin vom baldigen endgültigen Zusammenbruch des kapitalistischen Systems widersprachen. Infolgedessen wurde er 1930 schließlich festgenommen und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Zuge der kommunistischen „Großen Säuberung“ unter Stalin im Jahr 1938 wurde die Strafe in ein Todesurteil umgewandelt und Kondratjew wurde im Alter von nur 42 Jahren hingerichtet.

Im Jahre 1939 bezeichnete der deutsche Nationalökonom Joseph Schumpeter die „langen Wellen“ erstmals als Kondratjew-Zyklen, heute zum Teil auch bekannt als „K-Wellen“ bzw. englisch „K-Waves“.

Verweise