Njörd

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Njörd, Niörd, Njördhr oder Njördr (altnord. Njörðr) ist eine altnordische, speziell norwegisch-isländische Wassergottheit der germanischen Mythologie, vielleicht ursprünglich dieselbe wie Nerthus, da er auch als Gott der Fruchtbarkeit aufgefaßt wird. Nach nordischem Mythus war er ursprünglich Wane und kam nach dem Asen-Wanen-Krieg als Geisel zu den Asen. Hier herrschte er zu Noatim (oder Noatun - „Schiffstätte“, „Schiffsplatz“)[1] und heiratete die Göttin des Eises, die „Schlittschuhläuferin“ Skadhi. Er wurde Gott des Meeres und Schutzgott der Seefahrer und Fischer, denn „er beherrscht den Gang des Windes und stillt Meer und Feuer; ihn ruft man zur See und bei der Fischerei an“. Zudem ist er sehr reich und gewährt seinen Verehrern freigiebig Güter[2]. Seine Kinder sind die Zwillinge Freyr und Freyja. Njörd gilt auch als „Fürst der Menschen“[3].

Heute wird er auch oft als Gott des Luftverkehrs gesehen. Er behütet ebenso den Seehandel und die Reise.[4]

Mythologie

Niördr ist Bruder und Gatte der Nerthus[5], Jacob Grimm legte nahe, daß beide Gottheiten einerlei seien[6]. Später wurde Niördr Gemahl der Skadi und mit ihr Vater des Freyr[7] und der Freyja[8].

Trotz seiner Abkunft von den Wanen zählte ihn Snorri zu den Asen[9]. Denn nach Beendigung des Asen-Vanen-Krieges war Njörd im Austausch gegen den Hönir als Geisel zu den Asen gelangt[10], zum Ende der Welt wird er zu den Wanen zurückkehren[11].

„Geschickt warst du ostwärts
als Geisel fürs Götterreich”
- Lokasenna, 34

Weil er von allen die schönsten Füße hatte, wurde Njördr Gatte der Skadi. Die durfte sich als Buße für ihren von den Asen getöteten Vater Thiassi einen der Asen zum Gatten wählen, sah von denen aber nur die Füße. Weil Skadi auf den Baldur hoffte und bei dem das schönste Gehwerk vermutete, geriet sie an den Niördr[12].

Die Ehe scheiterte, weil der Gegensatz zwischen ihr, der Tochter der Berge, und Njördr, der in der See lebte, unüberwindlich war. Zwar einigte man sich, jeweils neun Tage im Gebirge, neun in Noatun am Meer zu verbringen, doch war dies keine Lösung von Dauer[13].

Rezeption

Wegen der namentlichen Ähnlichkeit seines Wohnortes (Noatun) und des Weinbaus, den er nach Snorri den Menschen neben der Kunde vom Ackerbau mitgeteilt haben soll, könnte man bei ihm an den biblischen Noah denken, näherliegend an Freyr, den griechischen Dionysos oder den römischen Liber. Bei Snorri wird er mit dem römischen Saturn verglichen[14]. Der Name erinnert auch an den griechischen Nereus[15].

Siehe auch

Literatur

  • A. Hultgård: Njörðr in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Berlin 2002. ISBN 3-11-017272-0

Verweise

Fußnoten

  1. Grimnirlied, 16, Wafthrudnirlied, 38f., Gylfaginning, 23
  2. Edda: Gylfaginning, 23
  3. Grimnirlied, 16
  4. Vgl.: Asatru.de: Germanische Götter / Njörd
  5. Vgl.: Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie, Seite 348. 1997, ISBN 3828941559
  6. Siehe: J. Grimm: Deutsche Mythologie, I., S. 197f.
  7. Grimnirlied, 41; Gylfaginning, 24
  8. Gylfaginning, 24
  9. Gylfaginning; 23, Skaldskaparmal, 55
  10. Gylfaginning, 23
  11. Wafthrudnirlied, 39
  12. Skaldskaparmal, 56
  13. Edda: „Strophe der Thökk“; Gylfaginning, 23
  14. formâli 10, n. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie, S. 180
  15. J. Grimm: Deutsche Mythologie, S. 77