Oberkappel

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Oberkappel

Staat: Deutsches Reich
Postleitzahl: 4144
Telefon-Vorwahl: 07284
Kfz-Kennzeichen: RO
Koordinaten: 48° 33′ N, 13° 46′ O
Oberkappel befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Oberösterreich

Oberkappel ist eine deutsche Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Rohrbach im oberen Mühlviertel. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Rohrbach.

Geographie

Oberkappel liegt auf einer Höhe von im westlichen Randbereich des Bezirks Rohrbach im oberen Mühlviertel. Bezogen auf die naturschutzfachliche Raumgliederung gehört das Gemeindegebiet überwiegend in der Raumeinheit Südliche Böhmerwaldausläufer, der südliche Abschnitt hingegen in der Raumeinheit Zentralmühlviertler Hochland. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,1 km, von West nach Ost 13,4 km, die Gesamtfläche umfasst 12,18 km². Oberkappel liegt damit im unteren Viertel der Gemeinden des Bezirks. Mit 60 Einwohnern pro km² lag die Gemeinde 2013 wiederum im unteren Mittelfeld der Gemeinden des Bezirks. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe zwischen rund 510 Meter im Bereich des Hauptortes Oberkappel sowie einer Höhe von rund 900 Metern an der Westflanke des Ameisberges. 2001 waren 46,7 Prozent der Gemeindefläche bewaldet, 49,2 Prozent der Fläche wurden landwirtschaftlich genutzt. Im Vergleich mit dem Bundesland Oberösterreich ist Oberkappel damit deutlich stärker bewaldet als der Landesschnitt (Oberösterreich: 38,3 Prozent) bzw. besteht liegt die landwirtschaftliche Nutzfläche (Oberösterreich: 49,3 Prozent) im Durchschnitt. Der Anteil sonstiger Nutzungen (Bauflächen, Gärten, Gewässer und anderes) liegt mit 4,1 Prozent deutlich hinter dem Oberösterreichischen Durchschnitt von 13,8 Prozent.[1] Von Bayern kommend durchquert die Ranna Oberkappel auf dem Weg zur Donau und bildet unterhalb von Oberkappel das Rannatal, welches als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen ist. Nachbargemeinden sind Kollerschlag im Norden, Sarleinsbach im Osten, Atzesberg im Südosten, Pfarrkirchen im Mühlkreis im Süden und Neustift im Mühlkreis im Südwesten. Im Westen verläuft die Staatsgrenze zu der Bundesrepublik Deutschland, wo Oberkappel an die Gemeinde Wegscheid des Landkreises Passau grenzt.

Geologie und Böden

Die Landschaft des Gemeindegebietes ist ein Teil der Böhmischen Masse die auf ein sehr altes Gebirge zurückgeht, dass durch die Variszische Gebirgsbildung im Paläozoikum (Karbon) entstand. Nach der starken Erodierung des ehemaligen Hochgebirges kam es während der Alpidischen Gebirgsbildung im Tertiär zur Aufhebung des kristallinen Grundgebirges um mehrere 100 Meter, wodurch Brüchen und Störungen entstanden. In weiterer Folge kam es im Tertiär und Quartär zur Ablagerung von Sedimenten. Als dominante Gesteine finden sich im Gemeindegebiet ältere grobkörnige Granite vom Typus Weinsberger Granit. Er gehört zu den ersten während der Gebirgsfaltung erstarrten Magmaserien, weist eine typische Grobkörnigkeit auf und bedingt einen unruhigen Landschaftscharakter mit raschem Wechsel von Kuppen und Senken. Der Weinsberger Granit prägt den Osten des Gemeindegebiets, darüber hinaus prägen die jüngeren feinkörnigen Granite vom Typus des Mauthausener Granits die Landschaft des Gemeindegebietes. Im Gemeindegebiet herrscht silikatische Braunerde vor, die sich auf Graniten und Gneisen bildet. Die leichten bis sehr leichten Böden sind in ihrer Qualität generell nährstoffarm und in ihrer Nutzung von der Tiefgründigkeit und der Wasserversorgung abhängig. Die Bodenart ist generell lehmiger Sand bzw. sandiger Lehm, als Humusform dominiert an trockenen Standorten Moder, ansonsten Mull. Im Talbereich der Rana besteht auch Gley, der auch im Bereich von Quellvernässungen, Gräben, Mulden sowie an Hangfüssen vorzufinden ist.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet ist deckungsgleich mit der gleichnamigen Katastralgemeinde Oberkappel. Neben dem Hauptort, dem Markt Oberkappel, werden zusätzlich neun Ortsteile unterschieden, wobei im Markt fast die Hälfte der Bevölkerung lebt. Lediglich das Dorf Mollmannsreith weist neben Oberkappel eine Einwohnerzahl von mehr als 100 Einwohnern auf. Der Markt Oberkappel liegt im Tal der Ranna im Osten des Gemeindegebiets und umfasste 2001 118 Gebäude, 19 Arbeitsstätten und 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätten. Östlich von Oberkappel liegt die Streusiedlung Dietmannsdorf, die teilweise auch zur Nachbargemeinde Neustift gehört. Dietmannsdorf wies 2001 nur drei Gebäude und eine land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätte auf dem Gemeindegebiet auf. Südöstlich von Oberkappel liegt zudem die Rotte Grubberg, die 2001 aus vier Gebäuden und einer land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätte bestand. Nordöstlich von Oberkappel befindet sich die Streusiedlung Osterwasser, zu der auch die Hubertuskapelle und der nordöstlich gelegene Einzelhof Pernhof gehört. Die Streusiedlung bestand 2001 aus 13 Gebäuden mit fünf land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätten. Nordöstlich an Osterwasser schließt sich der Ortsteil Hochödt an. Die Rotte bestand 2001 aus fünf Gebäuden mit vier land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätte, wobei zu Hochödt auch der westlich gelegene Einzelhof Mitterödt gezählt wurde. Im Südosten des Gemeindegebiets finden sich die Rotte Hallschlag und die Streusiedlung Kaffring. Hallschlag wies 2001 sechs Gebäude mit vier land- und forstwirtschaftlichen Betriebsstätten, Kaffring hatte 14 Gebäude mit neun land- und forstwirtschaftlichen Betriebsstätten. Ebenfalls im Südosten des Gemeindegebiets befindet sich auch ein Gebäude des Ortsteils Mitterschlag, dessen übrige Gebäude jedoch zur Gemeinde Sarleinsbach gehören. Im Nordosten liegt das Dorf Mollmannsreith, das 2001 mit 52 Gebäuden den zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde darstellte. Das Dorf wies daneben drei Arbeitsstätten und 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebsstätten auf. Nordwestlich von Mollmannsreith liegen des Weiteren das Dorf Lamprechtswiesen und der Weiler Schöffgattern. Lamprechtswiesen hatte 2001 zehn Gebäude, Schöffgattern drei.

Geschichte

Der Ort lag ursprünglich im Hochstift Passau. Nach dem Urbar von Rannariedl von 1581 gehörte Oberkappel zur Pfarrei Wegscheid. 1783 wurde es als Pfarrei selbstständig. Der Ort fiel bei der Säkularisation 1803 mit dem größten Teil des hochstiftischen Gebietes an Erzherzog Ferdinand von Toskana und dessen Kurfürstentum Salzburg. Der Ort kam dann 1805 an Bayern. Oberkappel gehört seit 1814 zu Oberösterreich und ist seither Grenzort zu Bayern.

Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Im Zweiten Weltkrieg war bei Oberkappel die Stelle, an der die alliierten Truppen zum ersten Mal österreichisches Gebiet betraten. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Heute ist Oberkappel ein kleiner Fremdenverkehrsort.

Personen

Ehrenbürger

  • 1986: Kurt Krenn (1936–2014), Altbischof der Diözese St. Pölten
  • 2019: Franz Hauer (geb. 1943), Gemeinderat, Kapellmeister, Chorleiter[2]

Bekannte, in Oberkappel geborene Personen

Fußnoten