Oelerich, Heinrich

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Heinrich Oelerich.jpg

Heinrich Bernhard Oelerich (Lebensrune.png 5. Februar 1877 in Hamm; Todesrune.png 23. März 1953 in Bad Homburg[1]) war ein deutscher Flugpionier mit der Fluglizenz Nr. 38 vom 21. Oktober 1910, Flugzeugkonstrukteur und Erprobungsflieger

Werdegang

Zeitungsbericht

Heinrich Oelerich hatte als Chefpilot der Deutschen Flugzeug-Werke mehrere Flugrekorde aufgestellt, unter anderem einen Höhenweltrekord über 8.000 Meter am 14. Juli 1914, als er den erst wenige Tage zuvor von Guido Linnekogel aufgestellten Rekord erneut verbesserte. Im Ersten Weltkrieg war er in den DFW Werkpilot, Konstrukteur und Technischer Leiter, war mit Hermann Dorner beteiligt an der Konstruktion der DFW B-Typen und der DFW C V und beteiligte sich an den Arbeiten zur Entwicklung der R-Flugzeuge (Riesen-Flugzeuge). 1918 stürzte er bei der Erprobung der viermotorigen R XV[6] ab und war fortan stark gehbehindert. Nach dem Weltkrieg betrieb er eine Reparaturwerkstatt in Leipzig. Nachdem er dort im Zweiten Weltkrieg ausgebombt war, zog er nach Freising. Einer seiner bekanntesten Schüler war das spätere Flieger-As Leutnant der Reserve Paul Leim.

Deutsche Flugzeug-Werke

Am 16. April 1911 eröffnete in Lindenthal der nach dem Flugplatz Johannisthal bei Berlin zweitälteste für Motorflüge offiziell zugelassene deutsche Flugplatz. Er befand sich zwischen Lindenthaler Hauptstraße und An der Hufschmiede südlich des alten Ortskerns (Gartenwinkel). In Lindenthal entwickelte sich in kurzer Zeit beachtliche Luftsportaktivitäten. Am 21. und 22. Oktober 1911 fanden die Leipziger Flugtage statt, ein Wettbewerb um Dauer- und Höhenflugpreise. Zum Vergleichsfliegen war auch ein Doppeldecker der „Sächsischen Flugzeugwerke“, gesteuert von Heinrich Oelerich und Hans Schirrmeister. Oelerich war bei den DFW Einflieger und Konstrukteur, später war er Direktionsmitglied der DFW. Am 2. November 1911 stellte er auf einem Doppeldecker einen Dauerflugrekord von 3 Stunden 39 Minuten auf.

Die „Sächsischen Flugzeug-Werke“ wurden im März 1911 durch den Leipziger Verleger Bernhard Meyer und den Ingenieur Erich Thiele gegründet. Im November 1911 wurde das Unternehmen in „Deutsche Flugzeug-Werke“ GmbH umbenannt. Vom Lindenthaler Flugplatzverein hatten die DFW für fünf Jahre drei massive Flugzeugschuppen gemietet, in denen die Flugzeuge montiert wurden. Bis 1915 wurden dann nordwestlich des Lindenthaler Tannenwaldes auf Radefelder Flur Montagehallen, ein Verwaltungsgebäude sowie mehrere Häuser mit Werkswohnungen gebaut. Als Werksflugplatz nutzten die DFW den westlich des Tannenwaldes befindlichen Exerzierplatz der Garnison Leipzig oder auch die werbewirksamen Flugveranstaltungen auf dem Lindenthaler Flugplatz.

Bereits 1911 eröffnete Erich Thiele eine werkseigene Fliegerschule, an der später bekannte Flugzeugführer wie Franz Büchner, Eugen Wiencziers und Heinrich Oelerich als Fluglehrer wirkten. Oelerich schulte dort erstmals 1912 künftige Militärpiloten. 1913 wurde die DFW-Fliegerschule als eine der ausgewählten werkseigenen Ausbildungsstätten aus Mitteln der Nationalflugspende bezuschußt und bildete bis zur Feldpilotenprüfung aus. Unter der Leitung von Oskar Schmal begann die Firma zunächst mit der Lizenzproduktion französischer Baumuster (Farman), nahm aber ab 1913 eigene Konstruktionen auf. Wichtigster Konstrukteur war der prominente Flugpionier Heinrich Oelerich.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Sterbeort in: Alfred Friedrich: Die Pioniere der Deutschen Fliegerei und Mitgliederverzeichnis der „Alten Adler“, Hartdruck Volkach, Würzburg 1962
  2. Dort wird Wahrheitswidrig behauptet, daß der erste Flug mit einem motorisierten Flugzeug angeblich von gewissen Gebrüdern Wright durchgeführt worden wäre.