Leim, Paul
Paul Otto Leim ( 30. Dezember 1884[1] in Berlin;[2] 1975) war ein deutscher Unteroffizier der Preußischen Armee und Reserveoffizier des Deutschen Heeres, zuletzt Leutnant der Reserve und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Als Schüler von Heinrich Oelerich, Fluglehrer und Alter Adler, legte Paul Leim am 22. Oktober 1913 seine Flieger- und am 15. Dezember 1913 seine Feldpilotenprüfung bei den Deutschen Flugzeugwerken in Leipzig-Lindenthal ab. Danach wurde er zur Fliegerstation Graudenz der Fliegertruppe versetzt, deren Führer Hauptmann Schmoeger war.
Erster Weltkrieg
Mit der in Posen aufgestellten Feldflieger-Abteilung 35 (FFA 35) zog der Vizefeldwebel und Flugzeugführer Leim am 5. August 1914 in den Ersten Weltkrieg, dann ab dem 19. April 1915 bei der Feldflieger-Abteilung 14 (FFA 14). Bis März 1916 flog er als Beobachter an der Ostfront, war aber auch Lehrer an der Fliegerschule in Königsberg und Köln.
Paul Leim diente im Dienstrang eines Offizierstellvertreters (Dienststellung eines Unteroffiziers mit Aufgaben eines Offiziers) als Flugzeugführer bei verschiedenen weiteren Fliegereinheiten u. a. bei der Jagdstaffel 27 (Jasta 27), die unter der Führung von Leutnant Hermann Göring an der Westfront kämpfte, und der Flieger-Abteilung 300 „Pascha“ (FA 300). Die FA 300 gehörte zum Asien- bzw. Levante-Korps, ein Verband der Streitkräfte des Deutschen Reiches, der im Ersten Weltkrieg zur Unterstützung des Osmanischen Reiches im Vorderen Orient eingesetzt wurde. Sie wurde am 22. Januar 1916 in Palästina aufgestellt und agierte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Sein Führer bei der FA 300 war u. a. Hellmuth Felmy. Am 3. Mai 1918 wurde er zur Jagdstaffel 55 (Jasta 55) versetzt. Am 20. August 1918 kam Offizierstellvertreter Paul Leim zur Kampfeinsitzerstaffel 4b (Kest 4b), dessen Führer er, nun Reserveoffizier, wurde. Als die Kest 4b am 29. Oktober 1918 in die Jasta 84 aufging, soll er auch diese geführt haben, läßt sich jedoch nicht einwandfrei belegen.
Zwischen und Nachkriegszeit
Der Werdegang von Leim in der Zwischen- und Nachkriegszeit, der über Oberwolfach und Wolfach nach Hausach (Gerwigstraße 12) kam, liegt weitgehend im Dunklen. Bekannt ist, daß er Mitglied des Deutschen Aero Clubs war, ebenfalls war der Mitglied und später Senior der Flugsportgruppe Kinzigtal, die 1958 als Verein mit Stammsitz in Hausach gegründet wurde. Eine Teilnahme am Zweiten Weltkrieg ist nicht zu belegen, aber auch nicht ausgeschlossen.
Tod
Nach seinem Tod wurde er mit militärischen Ehren und mit einem Überflug durch Düsenflugzeuge der Bundeswehr beigesetzt. Er ruht gemeinsam mit seiner Frau Maria (1899–1982) auf dem Friedhof von Hausach bei Freiburg mitten im Schwarzwald.
Auszeichnungen (Auszug)
- Kronenorden-Medaille
- Preußisches Militär-Flugzeugführer-Abzeichen
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Flugzeugführerabzeichen der Fliegertruppe der Osmanischen Armee
- Eiserner Halbmond
- Silberne Liakat-Medaille mit Säbeln und der Gefechtsspange „Kanal“ [Suez-Kanal]
- Militärverdienstmedaille (Württemberg) in Silber
- Goldenes Militär-Verdienst-Kreuz am 2. Juli 1918
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Preußische Dienstauszeichnung, I. Klasse
- Flieger-Erinnerungsabzeichen (1914)
- Deutsche Ehrendenkmünze des Weltkrieges
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer