Offizierskompanie Cassel

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Die Offiziers-Kompagnie Cassel (OKC), bzw. das Bataillon „Mahraun“ war eine Freikorpseinheit von Frühjahr 1919 bis zum 31. März 1920.

Erläuterung

Abzeichen des Selbstschutz-Bataillons Wolf mit dem „Mahraunschen Kreuz“

Aufstellung

Der Zeitfreiwilligen-Verband wurde durch Oberleutnant Artur Mahraun am 10. Januar 1919 gegründet, der bei dem Abwicklungskommando des Infanterie-Regiments 83 in Kassel aktiv war. Bis zum Herbst wurde die Stärke von Zug auf Kompanie erhöht. Als Freiwillige dienten nur Offiziere, Offiziersaspiranten, Fähnriche, Kadetten der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde und entlassene Freikorpssoldaten mit Eignung zum Offizier. Die Freiwilligen kamen aus allen Heeresteilen, einschließlich der Kaiserlichen Marine, und trugen die entsprechenden Uniformen. Alarmplatz war die Kaserne des Infanterie-Regiments 83.

Die der Reichswehrbrigade 11 in Kassel unterstellte Kompanie verhinderte schon im Sommer 1919 mehrfach Plünderungen in der Stadt. Während des Kapp-Aufstandes im März 1920 ergänzte die OKC den örtlichen Sicherheitsdienst. Durch zahlreiche Freiwilligenmeldungen konnte die Einheit in diesen Tagen zum verstärkten Bataillon aufgestockt werden.

Zusammensetzung

Offiziers-Kompagnie Cassel, Organisationsbestimmungen.jpg

Das nunmehrige Bataillon „Mahraun“ bestand aus dem

  • Bataillonsstab,
  • drei Schützenkompanien (Gefolgschaften genannt) mit je drei leichten Mg 08/15,
  • einem schweren Maschinengewehrzug mit vier MG 08,
  • dem Artillerie-Zug mit zwei Feldhaubitzen,
  • Pionierzug aus 16 Mann,
  • Nachrichtenzug und der
  • Sanitätsstaffel.

Pferdezuweisungen mit Pferdepflegern für Mg, Artillerie, Bagage und Feldküchen erfolgten durch die Vorläufige Reichswehr wie auch die Einkleidung. Nur der Bataillonskommandeur sowie die Kompanie- und Zugführer hatten Erkennungszeichen am rechten Unterarm. Es gab keine Dienstgradabzeichen, Portepée oder Offizierskokarden.

Die 3. Gefolgschaft führte an einem Lanzenschaft eine Fahne von 80x100 cm mit einem achtzipfligen Johanniterkreuz und schwarzen Streifen am oberen und unteren Rand. Das Kreuz wurde ebenfalls auf dem Stahlhelm vorne aufgetragen. Alle Führer und Unterführer wurden gewählt. Nicht selten kommandierte so ein Unteroffizier mehrere Offiziere. Das Bataillon wurde dem Freiwilligen-Detachement „Schmedes“ von Oberstleutnant Heinrich Schmedes unterstellt.

Einsatz

Nach der Ausweitung des spartakistischen Terrors in Thüringen wurde das Detachement bei Frauenbreitungen, Herrenbreitungen und Wernshausen eingesetzt. Dort erzwang man die Abgabe von Waffen. Der Vorbefehl vom 31. März 1920 zeigte zugleich Rücktransport und Auflösung gemäß alliiertem Befehl an. Das Bataillon „Mahraun“, auch Bruderschaft Cassel, mußte die Ausrüstung bei dem Schützenregiment 22 in Cassel abliefern. Im Zuge der Auflösung erfolgte die Gründung des Jungdeutschen Ordens.

Als in Oberschlesien der Dritte Polenaufstand im Gange war, bildeten die kurhessischen Ordensmitglieder die 1. Kompanie (Werwolf) im Freiwilligen-Bataillon „Wolf“ von Oberleutnant Oskar Wolf. Kompaniefahne war das Johanniterzeichen des Bataillons „Mahraun“.

Nach Auflösung des Bataillons im Sommer 1921 wurde ein versilbertes Erinnerungszeichen mit besagtem Johanniter-/Jungdeutschen Kreuz gestiftet[1].

Bekannte Angehörige (Auswahl)

Verweise

Fußnoten

  1. Schmidt, Julius: Offizierskompanie Cassel und Bataillon Mahraun 1919–1920. In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 181–184. 1962. S. 9–11.