Orgel (Königsberger Dom)
Die Hauptorgel im Königsberger Dom ging 1944 bei dem Angriff der Alliierten auf Königsberg verloren.
Inhaltsverzeichnis
Die sechs nachfolgenden Orgeln des Königsberger Domes ab 1333
- Gelegentlich der (Teil)einweihung des Domes am 13. September[1] 1333 wird eine Orgel auf den Letter erwähnt.
- Eine Broschüre des Jahres 1928 erwähnt eine zweite Domorgel, die bis 1587 dem Gotteshaus diente.
- Von 1587 bis 1721 war in der Kirche eine Orgel mit drei Manualen und einem Pedalwerk[2] aufgestellt.
- Im Jahre 1721 wurde die neue Orgel[3] des Orgelbauers Johann Josua Mosengel eingeweiht. Dieses Instrument wurde mehrfach restauriert und geändert, so 1742 und 1888.
- Hinter dem Mosengel-Prospekt, einschließlich der Prospektpfeifen, baute 1928 die Firma Furtwängler und Hammer eine Orgel mit ebenfalls drei Manualen und einem Pedalwerk. Insgesamt erhielt sie 64 Register. Die Traktur war pneumatisch. Während des Feuersturms infolge des Angriffs der Alliierten auf Königsberg im August 1944 wurde die Orgel vernichtet.
- Die Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam baute 2006 und 2008 die Chororgel und die neue Hauptorgel im Königsberger Dom. Die letztere Orgel, mit 6.269 Pfeifen, und 90 Registern auf vier Manualen und einem Pedal, befindet sich hinter einem dem Mosengelschen Entwurf nachgeahmten barocken Prospekt. Ihre zum Teil beweglichen Holzfiguren wurden von Königsberger Künstlern geschnitten. Von beiden Spieltischen können dabei beide Instrumenten auf dem elektronischen Weg bespielt werden.
Registerverzeichnis der Schuke-Orgel
- Hauptwerk
- Principal 16′
- Bordun 16′
- Octave 8′
- Viola di Gamba 8′
- Rohrflöte 8′
- Doppelgedackt 8 ′
- Quinte 5 1⁄3′
- Octave 4′
- Spitzflöte 4′
- Gedackt 4′
- Quinte 2 2⁄3′
- Octave 2′
- Cornett V
- Mixtur V
- Scharff III-IV
- Trompete 16′
- Trompete 8′
- Trompete 4′
- Oberwerk
- Gedackt 16′
- Principal 8′
- Hohlflöte 8′
- Gedackt 8′
- Flûte harmonique 8′
- Fugara 8′
- Schwebung 8′
- Octave 4′
- Traversflöte 4′
- Holzflöte 4′
- Nassat 2 2⁄3′
- Octave 2′
- Gemshorn 2′
- Echocornett III
- Mixtur IV
- Fagott 16′
- Trompete 8′
- Clarinette 8′
- Tremulant
- Schwellwerk
- Zartgedackt 16 ′
- Principal 8′
- Salicional 8′
- Vox celestes 8′
- Flötenschwebung 8′
- Gedackt 8′
- Octave 4′
- Fugara 4′
- Nachthorn 4′
- Nassat 2 2⁄3′
- Piccolo 2′
- Hohlflöte 2′
- Terz 1 3⁄5′
- Sifflöte 1′
- Mixtur IV
- Bombarde 16′
- Trompet harmonique 8′
- Oboe 8′
- Klarine 4′
- Tremulant
- Rückpositiv
- Principal 8′
- Gedackt 8′
- Quintadena 8′
- Octave 4′
- Rohrflöte 4′
- Hohlflöte 4′
- Quinte 2 2⁄3′
- Octave 2′
- Waldflöte 2′
- Quinte 1 1⁄3′
- Terz 1 3⁄5′
- Scharff IV
- Cymbel III
- Vox humana 8′
- Cromorne 8′
- Cymbelstern
- Pedalwerk
- Untersatz 32′
- Principal 16′
- Violon 16′
- Kontrabaß 16′
- Zartbaß 16′
- Quinte 10 2⁄3′
- Octave 8′
- Gedackt 8′
- Cello 8′
- Nassat 5 1⁄3′
- Octave 4′
- Bauernflöte 2′
- Mixtur VI
- Posaune 32′
- Posaune 16′
- Trompete 8′
- Clairon 4′
- Spanische Trumpeten
(Chamaden-Register)
- Trompete 16′
- Trompete 8′
- Trompete 4′
- Koppeln
I/II, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
Russifizierung der Schuke-Orgelprospekt
- Das Königsberger Stadtwappen an der Orgelempore wird, anstatt von einem preußischen Adler, von einem russischen Doppeladler gehalten.
- Als Krönung des Instruments dient, anstatt des gleichen preußischen Adlers, jetzt ein Phönix.
- Die Mittelfigur, ursprünglich eine David-Statue mit Harfe, wurde von einer in der Russisch-Orthodoxen Kirche üblichen Madonna mit Kind ersetzt.
Domorganisten bis 1945
- Walter Eschenbach (1911–1936)
- Herbert Wilhelmi (1937–1945)