Adler (Wappentier)

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Der Adler als Wappentier des römisch-deutschen Reiches: Reichssturmfahne vor 1433 (Nimbierter[1] Adler).

Der Adler ist in der Heraldik eine Gemeine Figur und nach dem Löwen das zweithäufigste Wappentier. Die Bezeichnung Aar steht sowohl in der Heraldik als auch in der Poetik für Adler.

Allgemein ist der Adler das bekannteste Symboltier himmelsstürmender Mächte, mutiger Wehrhaftigkeit, Geschicklichkeit und ungebrochenen Freiheitsdrangs. Seine Gestalt ist zahlreich in der Heraldik vertreten, hat eine lange Tradition als Staatssymbol und ziert manches Staatsemblem. Seine Flügelspannweite kann sich bis über zwei Meter erstrecken, was ihm auch den Beinamen „König der Lüfte“ einbrachte.

Deutscher Reichsadler

Wappen des Deutschen Bundes

In den deutschen Landen ist der Adler seit dem 8. Jahrhundert als Reichsadler offiziell Wappentier und somit Herrschaftszeichen des Staates. Dies führte Karl der Große per Erlaß ein. Die Annahme jedoch, daß der ein- sowie doppelköpfige deutsche Adler ein Seeadler ist, soll falsch sein, dies gilt, laut Birgit Landkron von der Pressestelle des Deutschen Bundestages auf Anfrage 2008, nur für den Bundesadler des deutschen Kulturlandes Österreich. Allerdings kann die angefragte Pressestelle nur über den BRD-Bundesadler Auskunft gegeben, denn ob der römisch-deutsche Adler ggf. doch einem See- oder gar Steinadler nachempfunden wurde, ist geschichtlich unbekannt.

Aar, der Adler

„Aar“ lautet die altnordische und häufig auch bei uns gebräuchliche Bezeichnung für den Adler. Der Adler war ein Symbol des Heils und des Kriegsglückes für die Germanen. In der Edda heißt es, ein vielwissender Adler sitze als mächtiges geflügeltes Wesen im Gipfel der Weltenesche, von wo aus er, gleich Odin von seinem Hochsitz Hlidskjalf (am Tor zur himmlischen Bläue des Geistes) das Weltgeschehen überblicken könne. Nichts entgeht seinem scharfen Verstand und seinen wachen Augen, wenn sein Blick über die Erde streift. Man sagt, er sei sehr alt und wissend, aber auch leicht verdrießlich, da er beständig die (Un-)Taten der Menschen erschauen müsse. Zuweilen soll ein Habicht mit dem Namen Wederfölnir (der Wetterkundige) zwischen seinen Augen sitzen. Das Eichhörnchen Ratatösk überbringt dem Adler beständig Nachrichten von der Schlange Nigdhögg, die am unteren Ende der Weltenesche haust.

In Nordgermanien galt der Aar den Menschen lange Zeit als kollektiver Schutzgeist, dem sie den Namen „eyeafördur“ gaben. Man stellte sich ihn als gewaltigen Vogel vor, dessen riesige Flügel quer über die Fjorde, von einem Berg zum anderen, reichten.

Einer der zahlreichen Beinamen, ein Kenning, Wodans lautet Arnhöfdi, was den Göttervater als „Adlerhaupt“ umschreibt, der sich einmal dieser Gestalt bedient, um seinen geraubten Skaldenmet (Swafnir) in Sicherheit zu bringen. Auch ist von einem Adler die Rede, welcher die Walküren umflattert, durch den diese ihre direkten Befehle von Wodan erhalten sollen.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Besonders in der mittelalterlichen Heraldik sind Lebewesen als Symbol für Heilige nimbiert dargestellt, wie z. B. das Osterlamm (im Wappen des Bistums Brixen), der Reichsadler (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) und der Markuslöwe (Venedig).