Oz, Amos

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Amos Oz, gebürtig Amos Klausner (Lebensrune.png 4. Mai 1939 in Jerusalem ; Todesrune.png 28. Dezember 2018 in Tel Aviv ), war ein israelischer Schriftsteller und Mitbegründer der politischen Bewegung „Peace Now“.

Werdegang

Herkunft

Amos Oz (Oz ist hebräisch und bedeutet soviel wie Stärke, Kraft) wurde als Amos Klausner am 4. Mai 1939 in Jerusalem im britischen Mandatsgebiet Palästina (1920–1948) geboren. Das Einzelkind wuchs in einer engen Kellerwohnung im jüdischen Einwandererviertel Kerem Avraham in einer zionistischen Familie auf. Oz’ Großvater Alexander Klausner, Geschäftsmann und Poet, war nach der Russischen Revolution von 1917 mit Frau und Söhnen aus Odessa nach Wilna/Polen geflohen und 1933 nach Palästina ausgewandert, wo seit 1919 bereits sein Bruder Joseph Klausner (1874–1958), ein berühmter Zionist und Professor für Hebräische Literatur, lebte. Oz’ Vater Arie, ein in 14 Sprachen bewanderter ambitionierter Literaturwissenschaftler, verdingte sich als Bibliothekar. Die im polnischen Rowno aufgewachsene Mutter Fania Mussmann war 1934 von ihrem Studienort Prag (Philosophie, Geschichte) immigriert und gab Privatunterricht, bis sie sich 1952 das Leben nahm.[1]

Ausbildung

Amos Oz besuchte eine nationalreligiöse Grundschule und eine weltliche Oberschule in Jerusalem.

Wirken

Der junge Amos schloß sich der Kibbuz-Bewegung an und begann seine Karriere als Literat mit Schilderungen aus dem Leben der Kibbuzim. Engagiert setzt er sich seit langem schon für einen praktikablen Kompromiß mit den Palästinensern ein.[2] Er ist Mitbegründer der Bewegung „Peace now“ in Israel. An seiner Haltung als israelischer Patriot läßt er dabei nie einen Zweifel aufkommen; er diente als Soldat bzw. Offizier in den Kriegen Israels.[2]

Von 1987 bis 2005 war Oz ordentlicher Professor für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität (→ David Ben-Gurion) des Negev in Be'er Scheva. 1993 erhielt er dort den berühmten Agnon-Lehrstuhl für moderne hebräische Literatur.

Amos Oz ist neben Zeruya Shalev und Ephraim Kishon wohl der international bekannteste israelische Schriftsteller.[2] Im Jahr 1991 hatte er gegenüber der „FAZ“ erklärt, die Deutschen hätten „natürlich das absolute Recht, mit dem moralischen Zeigefinger auf die Vorgänge in der Westbank und im Gazastreifen zu deuten“, doch „wenn der Versuch unternommen wird, Israel durch einen unprovozierten Angriff zu vernichten, auszulöschen, dann sollte ein Deutscher dies als einen Angriff auf sich selber empfinden.“[2]

Zitate

  • „Aber die Geschichte ist das Tschernobyl des europäischen Antisemitismus. Sie kontaminierte ganz Europa und auch andere Teile der Welt. Man hasste die Juden für Gier und Gottesmord. Wenn ich mir Werke der grössten Künstler der Renaissance über das letzte Abendmahl ansehe, dann sitzt da Jesus neben arisch anmutenden Jüngern mit blonden Haaren und blauen Augen. Und in der Ecke kauert dieses semitische Insekt mit hässlichen Ohren, grosser Nase und abstossendem Grinsen. Judas. 400 Jahre vor den Karikaturen der Nazis. In der deutschen Sprache ist es für ein Kind, das die Judas-Geschichte zum ersten Mal hört, nicht leicht, zu unterscheiden zwischen ‚Jude‘ und ‚Judas‘. Das hört sich fast gleich an. Ich fühlte den Drang, diese Geschichte aufzuheben, vielleicht sogar sie zu zerstören.“[3]

Auszeichnungen

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 19/2009
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  3. Carmen Eller: „Ich liebe Jesus für seine Anarchie“, NZZ, 18. März 2015 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  4. Siehe Amos Oz erhält Heine-Preis 2008
  5. Der Preis wird von der Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag an Autoren vergeben, die sich in besonderem Maße für „Toleranz und Humanität“ eingesetzt haben. Oz wird im Oktober 2013 in Prag eine Bronze-Skulptur des Künstlers Jaroslav Rona und ein Preisgeld von 10.000 Fed-Dollar (7730 Euro) entgegennehmen. Zur Jury gehört unter anderem auch der jüdische Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Unter den früheren Preisträgern waren die Jüdin Elfriede Jelinek, der Jude Harold Pinter und Vaclav Havel.