Politischer Katholizismus

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Politischer Katholizismus ist der Begriff für die politische Form eines klerikalen Ständestaates. Im Kernreich vertrat die Deutsche Zentrumspartei vor und nach 1918 eine ähnliche politische Richtung.

Erläuterung

Edgar Julius Jung warf dem politischen Katholizismus während der Weimarer Zeit massives Versagen vor, indem er in seiner Schrift „Sinndeutung der deutschen Revolution“ ausführt:

„Bedenklich ist der Verzicht des politischen Katholizismus auf die christlich-deutsche Position, die konstruktiv herausgearbeitet und der deutschen Revolution angeboten werden mußte. Man wird den Verdacht nicht los, als ob in diesem entscheidenden Augenblick gewisse Führer des politischen Katholizismus mehr an die eigene Rettung als an die des christlich-deutschen Menschen gedacht hätten.“

Er wirft dem Zentrum die Zusammenarbeit mit dem Marxismus vor. Damit hätte der politische Katholizismus als konservative Gegenkraft zum Liberalismus versagt.

Sonderform im österreichischen Teil Deutschlands

Eine Sonderform herrschte während der Periode der Diktatur unter Engelbert Dollfuß und Kurt Alois Schuschnigg im deutschen Gebiet von Österreich von 1933 bis zum Beitritt Österreichs zum Reich im Jahre 1938. Die Freiheitsbestrebungen des deutschen Volkes in Österreich wurden während dieser Zeit brutal unterdrückt, und es wurde versucht, jegliche Annäherung an das deutsche Kernreich zu unterbinden. Diese Sonderform wird von linken Historikern als Austrofaschismus bezeichnet. Unabhängige Wissenschaftler lehnen jedoch diese Bezeichnung ab, da dem österreichischen Ständestaate wesentliche Merkmale, die anerkannterweise den Begriff „Faschismus“ ausmachen, fehlten.

Meldung vom Tod des „Führers“ Dollfuß, der bei seiner versuchten Festnahme während der Juli-Erhebung versehentlich erschossen wurde

Am 4. März 1933 beendete eine Parlamentskrise praktisch die durch den sogenannten Vertrag von Saint Germain geprägte Nachkriegsordnung in Rumpf-Österreich. Das Parlament wurde daraufhin ausgeschaltet. Als die Abgeordneten wenige Tage später wieder eine Parlamentssitzung abhalten wollten, wurden sie mit Polizeigewalt daran gehindert. Tags darauf verkündete der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß die Errichtung einer Diktatur auf dem Restgebiet Österreichs. Terrorakte gegen die Nationalsozialisten und weitere Andersdenkende wie Sozialdemokraten und Kommunisten in Österreich begannen. Im Februar 1934 brach ein von Sozialdemokraten angeführter Aufstand aus, der sich zum Bürgerkrieg ausweitete und vom Dollfuß-Regime blutig niedergeschlagen wurde. Es folgte ein sofortiges Verbot der Sozialdemokratischen Partei und die Einziehung des Parteivermögens. Zahlreiche Funktionäre wurden verhaftet und in die österreichischen Konzentrationslager, die sogenannten Anhaltelager, deportiert.

Durch die Einführung des Standrechts wurde eine Reihe von SPD-Funktionären ohne weiteres Verfahren erschossen. Etliche wurden erhängt. Ein weiterer Aufstand folgte ein halbes Jahr darauf mit der Juli-Erhebung, diesmal durch aufständische Nationalsozialisten. Auch dieser Befreiungskampf wurde blutig niedergeschlagen. Beim Versuch seiner Festnahme wurde der Diktator Dollfuß dabei im Handgemenge versehentlich angeblich von dem Nationalsozialisten Otto Planetta erschossen. Daraufhin überzog eine blutige Terrorwelle das Land, der Tausende österreichische Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Unzählige wurden in österreichische KLs deportiert, erschossen oder erhängt. Die Diktatur wurde unter dem Nachfolger Schuschnigg nahtlos weitergeführt. Alle Parteien, bis auf eine Einheitspartei im deutschen Gebiet von Österreich, wurden verboten.

Dollfuß schuf mit der Maiverfassung 1934 einen autoritären Ständestaat und stützte sich vor allem auf die katholische Kirche, die Heimwehr und die Bauern. 1934 schloß er mit dem Heiligen Stuhl ein Konkordat und räumte durch die „Römischen Protokolle“ mit Italien Benito Mussolini bedeutenden Einfluß auf die österreichische Innen- und Außenpolitik ein.

Eine unrühmliche Rolle in der Bestärkung des sogenannten austrofaschistischen Weges spielte Mussolini, der nichts unversucht ließ, sich dem jeweiligen Diktator Dollfuß oder Schuschnigg anzubiedern, um einen Keil zwischen das nationalsozialistisch regierte freie Deutsche Reich und das vom Reiche abgetrennte Österreich zu treiben. Ihm war daran gelegen, seine eigene Vorherrschaft in Südeuropa zu festigen. Ein starkes und geeintes Deutschland stand ihm dabei nur im Wege. Das separatistische Bestreben des österreichischen Rumpfstaates wurde demzufolge durch Mussolini mit allen erdenklichen Mitteln gefördert. Später änderte sich Mussolinis Kurs aus pragmatischen Erwägungen, um deutsche Soldaten in seinen eigenen Kriegsabenteuern verheizen zu können.

Die Epoche der Diktatur in Österreich wurde beendet durch den Beitritt Österreichs zum Reich, der durch eine Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit aller Deutschen legitimiert wurde.

Auch heute noch hängt in der ÖVP-Parteizentrale ein Bild von Dollfuß. Die ÖVP versteht sich als direkte Nachfolgerin von dessen separatistischer Diktatur. Im Jahre 2009 soll das Bild aus formalen Gründen abgehängt worden sein.

Das derzeitige Teilgebiet Deutschlands Österreich verrenkt sich in seiner politischen Korrektheit geradezu in seinem Interpretationsbemühen bezüglich der damaligen Diktatur. Zumeist wird gebetsmühlenartig die Abwehr einer angeblichen nationalsozialistischen Bedrohung angegeben. Diese gab es jedoch nie. Adolf Hitler lehnte zur damaligen Zeit eine Einmischung in die österreichischen Angelegenheiten von außen strikt ab. Die hilflos wirkende Anbiederung des politisch und wirtschaftlich nicht lebensfähigen Teilgebietes des Deutschen Reiches an Italien, nur um eine Deutsche Wiedervereinigung mit aller Gewalt zu verhindern, aber auch die Ergebnisse der Volksabstimmung zum Beitritt in das Reich aller Deutschen, sprechen diesbezüglich ebenso eine klare Sprache.

Literatur