Portugal
Basisdaten | |
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Nationalflagge | |
Wappen | |
Staatsform: | Parlamentarische Republik |
Hauptstadt: | Lissabon |
Fläche: | 92.090 km² |
Einwohner: | 10.555.853 Ew. (Brachet 2011) |
Politik | |
Staatsoberhaupt: |
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Regierungschef: |
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Portugal ist ein Land im Südwesten Europas. Es liegt an der Westküste der Iberischen Halbinsel und wird im Norden und im Osten von Spanien umfaßt. Portugal ist seit 1143 unabhängig und seit dem Jahre 1910 eine Republik. Seit dem 2. April 1976 besitzt es eine liberalparlamentarische Verfassung. Ministerpräsident des Landes ist seit 2015 der Inder António Costa.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ab dem Jahre 711 eroberten die Mauren die iberische Halbinsel, ab 713/714 das Gebiete des heutigen Portugals, 716 Lissabon. Lusitanien gehörte damit zu Al-Andalus (Andalusien), dem westlichsten Lande des mohammedanischen Großreiches.
Unter Heinrichs Sohn und Nachfolger Alfons I. erlangte das Land 1143 die Unabhängigkeit, Alfons nahm den Königstitel an. Als die portugiesische Burgunderdynastie im Jahre 1383 ausstarb, übernahmen die Könige des Hauses Avis die Krone. Unter jenen entwickelte sich Portugal zur führenden europäischen See-und Handelsmacht. Heinrich der Seefahrer (1394–1460) veranlaßte Entdeckungsreisen an dem westafrikanischen Ufer entlang.
1580 starb das Haus Avis aus, Portugal fiel aus dynastischen Gründen an die spanischen Habsburger. Bis zum Jahre 1640 herrschten die Spanier, Portugal verlor seine Unabhängigkeit, sank zur spanischen Provinz herab und verlor Teile seines Kolonialreiches. 1640 führte der Herzog von Braganza eine Adelsrevolte gegen die spanische Herrschaft an und rief sich als Johann IV. zum Könige aus. Er gründete die vorletzte portugiesische Dynastie, das Haus Braganza.
Das portugiesische Kolonialreich dauerte länger als die der meisten anderen europäischen Länder. Die afrikanischen Schutzgebiete wurden im Zuge der Nelkenrevolution in Portugal im Jahre 1975 in die Unabhängigkeit entlassen. Macao wurde erst 1999 an China abgetrennt.
Volk
Gemessen an anderen westeuropäischen Ländern ist der Ausländeranteil in Portugal gering. Der Großteil der Zuwanderer lebt in Lissabon, aber auch hier ist deren Anteil kleiner als in anderen abendländischen Großstädten. Ungefähr die Hälfte der Zuwanderer kommt aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien: Die Integration oder auch Assimilation funktioniert (aus nationaler Sicht unerwünschterweise) deshalb besser als anderswo, da die Einwanderer portugiesisch sprechen und meist katholischen Glaubens sind.
Wirtschaft
Bodenschätze
Portugal gehört zu den weltführenden Ländern in der Wolframproduktion. An abbaubaren Bodenschätzen gibt es außerdem Kohle, Kupfer, Zinn, Gold, Eisenerze wie Pyrit und Chalkopyrit, Tonminerale wie Kaolinit sowie Wolframit und Uraninit. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt Portugal als wichtiger Lieferant für Uran. Der Uranabbau wurde jedoch zu Beginn des 21. Jahrhunderts wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Während des Zweiten Weltkrieges versorgte sich Deutschland mit portugiesischem Wolfram für die Waffenherstellung. Die Atombombe, die auf Hiroschima abgeworfen wurde, enthielt portugiesisches Uran.
Die Bedeutung der Bodenschätze für den Außenhandel nahm in den letzten Jahrzehnten rasant ab.
Außenhandel
Der Außenhandel wird zu etwa 80 % mit anderen EU-Ländern abgewickelt. Ausgeführt werden vor allem Bekleidung und Schuhe, Maschinen, Chemieprodukte, Kork sowie Zellstoff und Papier. Eingeführt werden Maschinen, Fahrzeuge, Öl und Ölprodukte sowie Landwirtschaftserzeugnisse. Dabei hat Portugal ein großes Handelsbilanzdefizit. Das Zahlungsbilanzdefizit ist durch Einnahmen aus dem Reiseverkehr und den Rücküberweisungen der Auslandsportugiesen nicht so hoch wie das Handelsbilanzdefizit.
Schuldenkrise
Die portugiesische Regierung muß mit etwa 78 Milliarden Euro von den EU-Mitgliedsstaaten und dem internationalen Währungsfond unterstützt werden, um sie vor dem Bankrott zu retten.
Siehe auch
Literatur
- Ray Smith: The black man's gift to Portugal. Erstveröffentlichung in „The Best of Attack and National Vanguard Tabloid“ (Ref: Issue No. 6, 1971), abgedruckt in: C. T. [i. e. César Tort] (Editor): The Fair Race’s Darkest Hour, Ausgabe 2022 PDF[1]