Proske, Rüdiger

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Rüdiger Proske (1916–2010)

Rüdiger Proske (Lebensrune.png 26. Dezember 1916 in Berlin; Todesrune.png 10. Dezember 2010 in Hamburg) war ein deutscher Fernsehjournalist, Autor und sozialdemokratischer Gewerkschafter. Er war Mitbegründer des Fernsehmagazins „Panorama“. Proske protestierte gegen die Antiwehrmachtsausstellung (1995–1999), die er als unwissenschaftlich bezeichnete.[1]

Leben

Karl Rüdiger Artur Proske, evangelisch, wurde am 26. Dezember 1916 in Berlin geboren. Sein Vater Albert war Abteilungspräsident bei der Deutschen Reichsbahn. Nach Schulbesuch in Königsberg und Abitur in Breslau (1935) wurde er nach Arbeitsdienst Soldat bei der Luftwaffe und nahm am Zweiten Weltkrieg als Jagdflieger und Staffelführer, zuletzt im Rang eines Hauptmanns, teil. 1940 wurde er über England abgeschossen und geriet in Kriegsgefangenschaft, die ihn nach Kanada brachte. Hier konnte er bereits während des Krieges an den Universitäten von Toronto und Saskatoon Politische Wissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Mathematik studieren (1942–1946).[2]

Im Herbst 1946 wurde er in die Heimat entlassen und arbeitete zunächst als Redakteur an der Zeitschrift „Frankfurter Hefte“ mit und war Mitglied der Gruppe 47, Sozialdemokrat sowie Gewerkschafter. Ab 1951 gab er die Monatszeitschrift „Aussprache“ heraus und ging 1952 als stellvertretender Leiter der Politischen Abteilung zum NWDR (bzw. NDR). 1953 übernahm er auch noch die Abteilung Zeitfunk und Feature. 1957 wechselte er vom Hörfunk zum Fernsehen und leitete die Abteilung Zeitfunk und Nordschau beim NDR, ab 1960 als Hauptabteilungsleiter. Von 1961 bis zu seinem Eklat mit Politikern des Bundestages im Oktober 1963 gestaltete Proske immer wieder das umstrittene, kritische Fernsehmagazin „Panorama“ als Herausgeber.

Proske gilt als Erfinder der politischen Magazinsendungen in Deutschland. Ab 1965 arbeitete er als freier Autor und Filmemacher für den NDR – vor allem über Wissenschafts- und Zukunftsfragen, so zum Beispiel in der Serie „Auf der Suche nach der Welt von Morgen“ (1961–1986).[3] Proske war als freier Autor und Produzent vorwiegend im Fernsehbereich (bis 1989) tätig.

Mitgliedschaften

Rüdiger Proske leitet ab 1976 als Geschäftsführender Gesellschafter die „Projekt Studio Rüdiger Proske GmbH“ in Hamburg.

Auszeichnungen

1957 erhielt er den ersten deutschen Fernsehpreis. Den Adolf-Grimme-Preis erhielt er 1965, 1966, 1967 und 1971, ferner 1966 zwei Bundesfilmprämien und 1975 den Prix Futura. Wirtschaftsfilmpreise folgten 1980, 1983, 1985 und 1986. Für die 18teilige Fernsehreihe „Mitten in Europa – Deutsche Geschichte“ (SAT.1) erhielt er 1989 den Bayerischen Fernsehpreis. Schließlich wurde seine Arbeit mit rund 30 Filmpreisen der Industrie ausgezeichnet.

Werke (Auswahl)

  • 1996: Wider den Missbrauch der Geschichte deutscher Soldaten zu politischen Zwecken, v. Hansen/Koehler Verlag. (Klappentext)
  • 1999: Wider den liederlichen Umgang mit der Wahrheit, v. Hansen/Koehler Verlag
  • 2002: Vom Marsch durch die Institutionen zum Krieg gegen die Wehrmacht, v. Hansen/Koehler Verlag

Fußnoten

  1. Rüdiger Proske zur „Anti-Wehrmachtsausstellung“
  2. Internationales Biographisches Archiv 14/1990
  3. Junge Freiheit (jungefreiheit.de): Rüdiger Proske ist tot