Rauball, Reinhard
Reinhard Rauball ( 25. November 1946 in Northeim), ist ein deutscher Fußballfunktionär, Rechtsanwalt, Notar und Politiker der Blockpartei SPD.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Rauball studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften in Bochum und ist seit 1975 als Rechtsanwalt zugelassen. Er war drei Mal Präsident des Fußballvereins Borussia Dortmund: Von 1979 bis 1982, von 1984 bis 1986 und seit 2004 bis in die Gegenwart. Seit 2007 ist er Präsident der DFL. Er ist Vizepräsident des DFB, den er kurzzeitig nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach auch als Präsident vertrat.[1]
Politik
1999 war Rauball unter Ministerpräsident Wolfgang Clement für sieben Tage Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen. 1994 hatte Rauball ein Aufsichtsratsmandat bei der von ihm mitgegründeten Firma Eurogas übernommen, ohne die dafür nach der Bundesnotarordnung notwendige Genehmigung von der Justiz einzuholen.[2]
Zweifelhaftes Geschäftsgebaren
Vor seiner Zeit als Fußballfunktionär betätigte sich Rauball über Jahrzehnte am Kapitalmarkt. In den 1980er Jahren machte er mit Ölgeschäften Millionen, Anleger seiner Firma T.R.V. Minerals allerdings Millionenverluste. Zusammen mit seinem Bruder Wolfgang gründete er die Firma Eurogas, wo er als Aufsichtsrat wirkte. Gemeinsam kontrollierten sie die Firma, die angeblich weltweit nach Gasfeldern suchte. Laut den Registrierungsunterlagen der vs-amerikanischen Börsenaufsicht SEC gab es Projekte in Polen, der Slowakei, Sibirien, der Ukraine und Kanada. Eurogas mußte 1998 einräumen, daß es bis auf eine Testbohrung in Kanada keinerlei kommerziell verwertbare Gasproduktion gebe. Zudem würden die meisten Projekte deutlich mehr Kapital benötigen als der Firma zur Verfügung steht. Seit Gründung habe man, abgesehen von 500.000 Dollar, keinerlei Einkünfte erzielt. Man habe auch keine Einnahmequelle und erwarte auch in naher Zukunft keinerlei Einkünfte, sondern rechne weiterhin mit erheblichen Verlusten. Eurogas hänge vollständig vom vorhandenen Kapital ab. Und vom künftigen Verkauf von Wertpapieren.
Bei der Gründung von Eurogas betrug der Aktienkurs nur wenige Cent, der allerdings bis 1997 bis auf 12 Dollar anstieg. Eine angebliche Partnerschaft mit Texaco platzte. Eine angebliche Beteiligung von RWE-DEA an den Ukraine-Projekten entpuppte sich als bloße Absichtserklärung. Ab 1995 ermittelte die SEC wegen aufgeblähter Vermögenswerte einer Vorgängerfirma gegen Eurogas. Bis Ende 1998 hatte Eurogas laut Jahresbericht Verluste von rund 43 Millionen Dollar angehäuft, ausschließlich finanziert durch die Ausgabe von Aktien und Forderungsverkäufe. Der Kurs brach wieder in sich zusammen. Im Februar 1999 verabschiedete sich Reinhard Rauball unbeschadet von Eurogas. Sein Bruder Wolfgang führte die Firma weiter und überführte sie 2011 von den Vereinigten Staaten von Amerika in die Schweiz.[3]
Familie
Rauball ist verheiratet und hat zwei Töchter.[4] Zudem hat er zwei Brüder, Wolfgang und Werner. Werner Rauball war Kandidat der Partei Die Linke bei der Kommunalwahl 2014 in Sachsen-Anhalt [5]
Sonstiges
Rauball setzt sich für die Umvolkung ein und agitiert „gegen Rechts“.