Reitzenstein, Egmont Freiherr von
Egmont Heinrich Wilhelm Friedrich Abraham Freiherr von Reitzenstein (selten auch Egmond; 16. November 1819 in Magdeburg; 16. August 1900 in Charlottenburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt Generalmajor und Brigadekommandeur.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 5. August 1837 Sekondeleutnant
- aus dem Kadettenkorps (Kadettenhaus in Berlin) dem 10. Husaren-Regiment (7. Mai 1861 in „Magdeburgisches Husaren-Regiment Nr. 10“ umbennant) in Aschersleben überwiesen
- ab September 1843 zwecks Ausbildung für ein Jahr zur Lehr-Eskadron kommandiert
- 1849 für ein halbes Jahr als stellvertretender Adjutant der 7. Kavallerie-Brigade in Magdeburg kommandiert
- Ende Februar 1851 bis Ende September 1852 Eskadronführer beim II. Bataillon im 27. Landwehr-Regiment
- 22. Juni 1852 Premierleutnant
- 12. April 1853 bis zum 24. September 1857 Eskadronführer beim 10. Landwehr-Husaren-Regiment
- 2. September 1854 Rittmeister
- 24. September 1857 Chef der 3. Eskadron im Magdeburgischen Stammregiment
- 25. Juni 1864 Major
- 17. Oktober 1864 als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Thüringische Husaren-Regiment Nr. 12 nach Merseburg versetzt
- Teilnahme am Deutschen Bruderkrieg (Schlacht bei Königgrätz sowie Gefecht bei Blumenau)
- 13. Juni 1867 Führer des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5 à la suite seines Regiments
- 29.8.1867 Kommandeur des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5 in Düsseldorf
- 22. März 1868 Oberstleutnant
- 26. Juli 1870 Oberst
- Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg bei den Schlachten bei Colombey, Gravelotte, Noisseville, Hallue, Bapaume und Saint-Quentin sowie bei der Belagerung von Péronne und der Einschließung von Metz
- 16. Oktober 1873 Kommandeur der 1. Kavallerie-Brigade in Königsberg, anfänglich à la suite des Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5
- 27. Oktober 1874 Generalmajor
- 11. November 1875 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt
Familie
Egmont entstammte dem Hause „Schwarzenstein, untern Teils“ (später als VII., dann VI. Linie bezeichnet) des II. Hauptstammes (Schwarzenstein und Schwarzenbach am Wald) der uradeligen Familie derer von Reitzenstein.[1] Er war ein Sohn des preußischen Generalmajors Carl (Karl) Friedrich Ludwig Moritz Freiherr von Reitzenstein (1792[2]–1846) und dessen Ehefrau Albertine Bertha Luise, geborene Gräfin von Chasôt (1801–1868) aus dem Hause Neu Königsborn.
Geschwister
Egmont hatte fünf Geschwister:
- Karl Friedrich Heinrich Chlodwig (1823–1874), Kustos der Universitätsbibliothek in Straßburg
- ⚭ 1849 Adele Freiin von Badenfeld (1829–1852)
- ⚭ Carolina von Rathgeb-Lautsch (* 1836)
- Bertold Heinrich Friedrich Wilhelm Karl Hugo (1824–1891), Herr von Froschgrün, k. u. k. Oberstleutnant a. D.
- ⚭ 1849 (geschieden 1867) Julie Auguste von Gerschow ( 1876), verwitwete Gräfin Tressan
- ⚭ 1868 Sophie Ottilie Marie Hospes (1819–1908)
- Eleonore Kamilla (Camilla) Thorilde Priscilla Eglantine (1826–1871)
- ⚭ 1844 Otto Bernhard von der Hagen (1812–1849), Herr auf Stölln[3]
- ⚭ Hermann Karl Freiherr von Humboldt (1809–1870), Sohn von Wilhelm von Humboldt
- Albrecht Richard Friedrich Ernst Karl (1830–1905), Regierungs- und Forstrat in Magdeburg
- ⚭ 1857 Amalie Margaretha Kathrina Schmidt (1832–1862)
- ⚭ 1869 Barbara Margaretha Jokobine Böhm (1840–1903)
- Julius Maria Karl Erich Alexis (1838–1891), Major a. D.
Ehe
Premierleutnant Freiherr von Reitzenstein heiratete am 31. Juli 1854 in Aschersleben seine Verlobte Anna Marie Charlotte von Sack (1828–1910). Aus der Ehe ist eine Tochter entsprossen:
- Gertrud Anna Bertha Charlotte (1855–1939) ⚭ 10. November 1878 in Königsberg Sekondeleutnant a. D. Arthur Ludwig Emil Freiherr von Buddenbrock (1850–1929), schwer verwundeter Veteran des Deutsch-Französischen Krieges, Gutsbesitzer, 1893 bis 1898 Mitglied des Deutschen Reichstags sowie von 1903 bis 1918 war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses; fünf Kinder: Axel Egmont Rudolf (1881–1965), Horst Werner Erich (1882–1962), Marie Anna Gertrud (1883–1979), Erna Helene Elise ( 18. August 1886) und Christa Magdelena (1893–1955).
Auszeichnungen (Auszug)
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz, 1862
- Herzoglich Braunschweigischer Orden Heinrichs des Löwen, Ritterkreuz (BrHL3) am 25. April 1863
- Schwerter zum Roten Adlerorden IV. Klasse, 1866
- Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866
- Eisernes Kreuz (1870), II. und I. Klasse
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe[4]
- Roten Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe am 11. November 1875
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse mit Stern, 1896 durch Kaiser Wilhelm II. anläßlich des 25. Jahrestages der Schlacht von Saint-Quentin