Schalk, Richard
Richard Schalk ( 18. Mai 1912;
unbekannt) war ein deutscher Reichshauptamtsleiter der NSDAP (Eintritt 1932; NSDAP-Nr.: 440 280), Offizier der SS (SS-Nr.: 430 415) und der Wehrmacht, zuletzt SS-Sturmbannführer (seit 23.09.1941) und Dienstleiter der NSDAP. Schalk schrieb auch Beiträge für „Den Schulungsbrief. Das zentrale Monatsblatt der NSDAP und DAF“.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang

Im Generalgouvernement war die NSDAP ursprünglich nicht vertreten, bis der neu ernannte Generalgouverneur Hans Frank ihre Reichsleitung-Dienststellen Ende Oktober 1939 um die Abkommandierung geeigneter Funktionäre für die Einrichtung einer Zivilverwaltung bat. Rudolf Heß sandte ihm im April 1940 Richard Schalk und Christian Opdenhoff als Verbindungsmänner.
Chronologie
- Kreisleiter von St. Pölten (Gau Niederdonau)
- 8. April 1940 wurde er als Oberbereichsleiter Verbindungsoffizier im Generalgouvernement
- von Rudolf Heß zum Aufbau der NSDAP-PO zum „Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete“ abkommandiert (als „Beauftragter der Parteikanzlei im Generalgouvernement“)
- Ab 18. Mai 1940 Generalbevollmächtigter Vertreter bzw. Stellvertreter Hans Franks als Geschäftsführender Leiter des Arbeitsbereiches „Generalgouvernement der NSDAP“
- Seit dem 1. Oktober 1940 beim Stab des Stellvertreters des Führers etatisiert
- Als SS-Offizier hatte Schalk ebenfalls Pflichten und gehörte SS-Stab Ost in Krakau zu den Adjutanten des Höheren SS‑ und Polizeiführer, des SS-Obergruppenführers Friedrich Wilhelm Krüger.
- Beförderung zum Dienstleiter 1941, Beförderung ggf. schon Ende 1940)
- Am 23. Oktober 1941 unter der Schirmherrschaft Hans Frank Gründer der „Arbeitsgemeinschaft des volksdeutschen Notstands“
- Der Arbeitsbereich „Generalgouvernement“ übernahm die Betreuung von 200.000 Volksdeutschen im Generalgouvernement; die Arbeitsgemeinschaft wurde aus dem Etat des Generalgouverneurs finanziert.
- 1941 bis 1943 zeitweilig als Reserveoffizier der Wehrmacht an die Kriegsfront kommandiert
- 1944 Ernennung des Dienstleiters der Parteikanzlei Richard Schalk zum Landesinspekteur der allgemeinen Landesinspektion im Generalgouvernement
- gleichzeitig Bataillonsführer des I. Bataillons im „Sonderdienst“[1] des Generalgouvernements (Gruppe „Schalk“)
- Am 8. Februar 1944 von Martin Bormann als Dienstleiter der NSDAP auf einen höheren Parteiposten ins Altreich abkommandiert (Nachfolger war Oberdienstleiter Walter Tießler)
Tod
Nach seiner Abberufung ins Altreich verliert sich die Spur von Richard Schalk. Ob er durch den alliierten Bombenterror oder im Endkampf starb, ist nicht bekannt. Auch nicht, ob er ggf. den Krieg überlebte und sich absetzen konnte.
Familie
Schalk war Adoptivvater des DDR-Finanzmoguls, Devisenbeschaffers und Stasi-Obersten Dr. Alexander Schalck-Golodkowski. Schalk und seine Frau hatten den 8jährigen 1940, kurz vor dem Weihnachtsfest, adoptiert. Schalck-Golodkowski, damals noch Alexander Schalk, war von 1942-45 als Internatsoberschüler in Waldsieversdorf, da er die politischen Kriterien der nationalsozialistischen Begabtenförderung erfüllte. Ebenfalls war er Mitglied beim HJ-Jungvolk. Nach dem Krieg wurde zur Tarnung aus Schalk Schalck, in seinen jungen Jahren betätigte er sich in Ostberlin dann als Rausschmeißer und Schmuggler.
Auszeichnungen (Auszug)
- Reichssportabzeichen
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939), II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz