Roman eines Arztes

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FILM

Roman eines Arztes.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Roman eines Arztes
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Aco-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Jürgen von Alten
Drehbuch: Kurt E. Walter,
Curt Reinhard Dietz
Vorlage: Curt Reinhard Dietz
Musik: Herbert Windt
Kamera: Eduard Hoesch
Schnitt: Willy Zeunert
Besetzung
Darsteller Rolle
Albrecht Schoenhals Dr. Thomas Ueding
Camilla Horn Käthe, seine Frau
Maria Andergast Ursula Kay
Fritz Eugens Manfred, ihr Söhnchen
Theodor Loos Steffen
Fritz Genschow Fritz
Albert Florath Landarzt
Herta Worell
Käte Merk
Josefine Dora
Karl Hannemann
Otto Stoeckel
Erika Helmke
Evelyn Bernhardt
Claire Reigbert
Lotte Spira
Klaus Pohl

Roman eines Arztes ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1939. Dies ist ein Gustav Althoff-Film nach Motiven des Romans „Heimkehr ins Leben“ von Curt Reinhard Dietz[1]. Das Drehbuch schrieb Kurt E. Walter unter der Mitarbeit des Romanautors. Der Film wurde in Klein Machnow, Harz und auf der Insel Herrenchiemsee gedreht. Die Uraufführung fand am 15. September 1939 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Dr. Thomas Ueding, Arzt mit Leib und Seele und aus innerer Berufung heraus, lebt mit seiner Frau Käthe in einer etwas brüchigen Ehe. Er liebt seine Frau, er liebt sie sogar sehr, und auch sie liebt ihn auf ihre Weise. Aber da ist der Beruf und jene Verbissenheit, mit der er sich den Aufgaben seines Berufes widmet, und auf der andern Seite ist eine schöne, elegante, lebenshungrige Frau, die das Leben nur von der angenehmen Seite aus anzusehen wünscht- Das Kind der beiden, der kleine etwa einjährige Peter, kittet im Augenblick die Ehe noch fest zusammen. Da macht Ueding eines Tages eine grausame Entdeckung: seine Frau hat einen Geliebten! Durch die nervöse Hast ihres Abschiedes an einem Nachmittag und durch einen Brief, den sie dabei verlor, kommt er hinter diese Untreue. Sofort schickt er alle Patienten weg, die sich noch im Wartezimmer befinden, und eilt in die Wohnung jenes Mannes. Aber er kommt zu spät. Vor ihm liegt der tote Geliebte seiner Frau.

Und nun tut er etwas, was der geraden, kraftvollen Linie seines Wesens entspricht. Er nimmt den Mord auf sich, um seines Kindes Peter willen, damit diesem die Mutter erhalten bleibt, — und außerdem, um den Skandal zu vermeiden, der sich unfehlbar daraus ergibt, wenn die Untreue seiner Frau in die breite Öffentlichkeit dringt. Er zieht das Netz der Indizien so eng zusammen, daß es selbst dem Gericht unmöglich wird, seine Täuschung zu durchschauen. Für sieben Jahre wandert er ins Zuchthaus.

Als er nach dieser endlosen Zeit erneut ans Licht tritt, da erscheint ihm die Welt wie abgestorben. Gibt es noch ein zweites Leben für ihn? Vorläufig verneint er die Frage. Zu allem Schrecklichen, das hinter ihm liegt, kommt jetzt die grauenvolle Nachricht, die, man ihm vorher vorenthalten zu müssen glaubte: sein Sohn Peter ist tot! Gestorben an einer Lungenentzündung, und nicht zuletzt durch die Gedankenlosigkeit seiner Frau, der er das Kind anvertraut hatte und von der er nun sieht, daß sie dem Kinde nicht die Mutter war, die es gebraucht hätte.

Aber sein bester Freund Steffen, derselbe, der ihn als Rechtsanwalt in dem Gerichtsverfahren verteidigte, flößt ihm neuen Mut ein: auch ihm wird sich das Leben noch einmal erschließen; es ist unmöglich, daß die Türen zum Dasein für ihn ein- für allemal verschlossen sind. Um zu vergessen, schickt er seinen Freund Ueding erst einmal auf eine Reise, damit er sieht, daß es noch eine Welt gibt, in der das Leben weitergeht. Auf seiner Reise durch Deutschland lernt Ueding bei einem Aufenthalt in Wengenrode einen kleinen Jungen kennen, den er sofort in sein Herz schließt: Manfred. Er könnte seinem Peter ähnlich sehen, der nunmehr fast acht Jahre alt wäre — —

Diese Freundschaft erweitert sich durch das nähere Kennenlernen auch auf die Mutter des Kleinen, Ursula Kay, die Frau eines verunglückten Versuchsfliegers, die sich nun in Wengenrode mit einem Kindergarten recht und schlecht durchs Leben schlägt. Ueding fühlt: hier könnte ein neues Leben beginnen. Hier oder nirgends!

Aber da taucht wie ein böser Dämon sein früheres Leben wieder vor ihm auf und meldet seine Forderungen an. Dieses frühere Leben ist Käthe Ueding, seine Frau, die sich unter allen Umständen weigert, auf ihn zu verzichten. Sie liebt ihn nun einmal und ist gewohnt, ihre Forderungen an das Leben in Erfüllung gehen zu sehen. Ein harter Kampf steht Ueding bevor, wenn er sich ein neues Leben aufbauen will. Aber schon hat er Kräfte genug gesammelt und Lebenswillen genug gespeichert, um diesen Kampf durchzustehen.

Da kommt ein neues unerwartetes Ereignis. Der kleine Manfred, Ursula Kays Sohn, erkrankt plötzlich schwer an einer Lungenentzündung, derselben Krankheit, an der auch Uedings Sohn Peter gestorben ist und die er nun als seinen persönlichen Feind betrachtet. Er erfährt diese Nachricht durch ein Telefongespräch und eilt sofort an Ort und Stelle. Der Arzt in ihm bricht wieder durch. Sachkundig stellt er die Diagnose und erkennt, daß sofort eingegriffen werden muß, wenn man den Jungen noch retten will. Aber es ist im Augenblick in dem kleinen Städtchen kein Arzt herbeizuholen. Da entschließt er sich erneut, alles aufs Spiel zu setzen, um Manfred zu retten. Er nimmt den ärztlichen Eingriff vor.

Als der Arzt des Städtchens endlich erscheint, ist die Gefahr vorüber. Aber Ueding, der dem Arzt sofort gesteht, was er getan hat, muß von diesem bitterste Vorwürfe hören. Er hat zum zweiten Male alle Möglichkeiten, ein neues Leben zu beginnen, selbst abgeschnitten, indem er sich für andere opferte. — Das Leben ist nicht ungerecht. Uedings Freund Steffen ist inzwischen nicht müßig gewesen. Es gelingt ihm, Käthe, nicht zuletzt durch das Motiv der Angst, so weit zu bringen, daß diese endlich einen Strich zieht, um Uedings Sache zu bereinigen und ihm den Weg in eine bessere Zukunft frei zu machen. Denn wenn es sich herausstellt, daß Ueding unschuldig im Zuchthaus saß, kann noch alles gut werden. So sehen wir Käthe Ueding, wie sie durch die Vergangenheit einen großen Strich zieht und ihre Schuld sühnt, die nicht aus einem bösen Herzen kam, sondern nur aus Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit. Sie stellt sich dem Untersuchungsrichter und bewirkt damit die Wiederaufnahme von Uedings Verfahren. Aber diese Ansätze zu einer glücklicheren Entwicklung scheinen in der Luft hängenzubleiben, denn Ueding ist verschwunden; niemand weiß, wohin. Angsterfüllt fährt Steffen Uedings Spuren nach. Alle, die um Ueding waren, setzen nun alles ein, um ihn vor einer Tat zu bewahren, die gerade in diesem Augenblick sinnlos wäre. Man findet Uedtng wieder. Es stellt sich heraus, daß er die gefürchtete Verzweiflungstat gar nicht vollbringen wollte, weil er sie seinem Wesen nach für Feigheit gehalten hätte. Er mußte nur mit sich allein sein, um die neuen Schläge des Schicksals, die ihn trafen, zu verwinden. Befreit atmen alle auf, die sich um ihn sorgten. Nun ist der Weg eines wertvollen Menschen frei, der Weg in eine glücklichere und aufstrebende Zukunft. Er wird einen Jungen haben, der ihm alles ersetzt, was sein kleiner Peter ihm einst bedeutete. Er wird eine Frau haben, deren Lebensinhalt nicht fordern, sondern opfern bedeutet. Und vor allem — — — er wird wieder Arzt sein dürfen!


Fußnoten