Siemering, Rudolf

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Prof. Dr. Rudolf Leopold Siemering

Rudolf Leopold Siemering (Lebensrune.png 10. August 1835 in Königsberg; Todesrune.png 23. Januar 1905 in Berlin) war ein deutscher Künstler und Bildhauer. Er schuf eine Denkmalgruppe für die Berliner Siegesallee. Sein Heinrich-Treitschke-Denkmal im Ehrenhof der Humboldt-Universität zu Berlin wurde 1951 von Sozialdemokraten und Kommunisten unter der Sammelbezeichnung „SED“ entfernt und eingeschmolzen, um das kollektive Gedächtnis des deutschen Volkes auszulöschen.

Leben

Nach Besuch der Kunstakademie in Königsberg erfolgte die Ausbildung an der Berliner Akademie, wo er ein Schüler von Gustav Blaeser war. 1861 gründete Siemering eine eigene Werkstatt in Berlin und war Mitglied des Senats der Akademie der bildenden Künste in Berlin und Ehrendoktor der Universität Leipzig.

Sieges­denkmal

Für die Stadt Leipzig entwarf er das Sieges­denkmal, das sich von 1888 bis 1946 auf dem Markt befand und ebenfalls von Sozialdemokraten und Kommunisten unter der Sammelbezeichnung „SED“ zerstört wurde, um das monumentale Symbol der Reichsherrlichkeit auszulöschen.

Ruhmeshalle

In der Ruhmeshalle Berlin standen neben der Siegesgöttin „Viktoria“ von Fritz Schaper (1885) zwei Bronzestandbilder, links der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1883/84) von dem Bildhauer Erdmann Encke, rechts der Kaiser Wilhelm I. (1889/91) von Rudolf Siemering.

Weitere Werke

Weitere Werke waren das Kriegerdenkmal 1870/71 auf dem Demianiplatz in Görlitz, das vermutlich um 1950 zerstört wurde. Für Marienburg fertigte er das Standbild König Friedrichs des Großen im Vorburggelände der Marienburg, das nach der polnischen völkerrechtswidrigen Annexion 1945 durch die polnischen Machthaber zerstört wurde, und ebenso das Erfurter Lutherdenkmal, das jedoch bislang (2017) noch erhalten ist. Für Philadelphia entwarf er 1882 das Washington-Denkmal, von dem Nachgüsse einiger Tierfiguren sich im Berliner Tiergarten befinden (je zwei Elche, Hirsche und Bisons). Am Altstädtischen Rathaus in Königsberg befanden sich Reliefs von ihm. 1880 wurde eine von ihm gefertigte Kant-Büste auf dessen Grabmal in Königsberg aufgestellt. Für Berlin schuf er darüber hinaus das Denkmal des Augenarztes Albrecht von Graefe.

Tod

Nachruf

Quelle
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Professor Dr. RUDOLF SIEMERING, einer der bedeutendsten Bildhauer Berlins, ist am 23. Januar an den Folgen einer Operation im nahezu vollendeten 70. Lebensjahre verstorben. Mit ihm ist ein echter Künstler dahingegangen, ein Mann, in dem sich edle Gesinnung, reine Wahrhaftigkeit und ehrliche Strenge verbanden. Herrliche Werke sind aus seiner Hand hervorgegangen. Von seinen Arbeiten,die durch Vervielfältigung aller Art bekannt sind, seien nur das originelle Dr.-Gräfe-Denkmal in Berlin (1882), das Leipziger Siegesdenkmal (1888), die Lutherstatue in Eisleben (1883), das riesige, dem Andenken Washingtons in Philadelphia errichtete Reiterdenkmal (1881–1896), das Standbild Friedrichs des Großen in Marienburg (1875), die Statue Wilhelms I. im Berliner Zeughause (1888), die Gertraudengruppe 111 Berlin (1897) und die Denkmalsgruppe Friedrich Wilhelms I. in der hiesigen Siegesallee (1901) erwähnt. Unvergessen bleibt das von dem Meister geschaffene Sockelrelief der zum Truppeneinzuge in Berlin (1871) aufgerichteten Gruppe der Germania mit den wiedergefundenen Kindern Elsaß und Lothringen. Der Meister, am 10. August 1835 zu Königsberg i. Pr. geboren, hat seine Studien auf der Akademie seiner Vaterstadt begonnen, sie von 1858 an unter Professor Gustav Bläser in Berlin, dem genialen Schüler Christian Rauchs, fortgesetzt und sich durch zahlreiche Studienreisen nach Frankreich und Italien, das er wohl zehnmal besuchte, ausgereift; er ist während seines ganzen Lebens in des ersteren Traditionen künstlerisch tätig geblieben, ohne je in denselben zu verknöchern und in ihnen zu erstarren. Jedes Werk seiner Hand sprach von Originalität.

Quelle: Die Kunst für Alle, Band 20, 1905, S. 286 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!


Bildergalerie=

Literatur

  • Berthold Daun: Künstler-Monographien, LXXX: Siemering. Mit 110 Abbildungen und einem Titelbilde, Velhagen und Klasing 1906 (PDF-Datei)