Polenz, Ruprecht
Ruprecht Polenz (* 26. Mai 1946 in Denkwitz bei Bautzen) ist ein deutscher Politiker (CDU).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ruprecht Polenz, röm.-kath., wurde am 26. Mai 1946 in Denkwitz bei Bautzen (Oberlausitz) geboren. Nach dem Abitur (1966) am humanistischen Gymnasium in Tauberbischofsheim und dem Wehrdienst (1966-1968 beim Fernmeldebataillon 4 in Regensburg; Leutnant der Reserve) studierte Polenz als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung an der Universität Münster Jura. 1973 und 1976 machte er die juristischen Staatsexamen. Ab 1968 engagierte er sich im Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und wurde 1969 in den AStA der Universität Münster gewählt. 1972 schloß sich Polenz der CDU und der Jungen Union an. 1973 fungierte er als Landesvorsitzender des RCDS in Nordrhein-Westfalen.
Wirken
Nach dem Staatsexamen arbeitete Ruprecht Polenz zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Raumplanung und Öffentliches Recht (Prof. Dr. Werner Hoppe) der Universität Münster. Anschließend war er von 1977 bis 1980 wissenschaftlicher Assistent von Prof. Dr. Paul Kirchhof am Institut für Steuerrecht der Universität Münster.
Polenz ist Teilnehmer der Nymphenburger Gespräche und wirbt für einen EU-Beitritt der Türkei.
Im Frühjahr 2011 hat Polenz die deutschen Kirchen dazu aufgefordert,[1] der Bevölkerung ein besseres Bild vom Islam zu vermitteln. „Die Muslime sind auf solche Leumundsbürgen dringend angewiesen, denn sie haben es schwer, sich Gehör zu verschaffen“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion der Universität Münster zum Thema Religionsfreiheit. Besorgt zeigte sich Polenz von dem negativen Islambild der Deutschen. Ein „beträchtlicher Teil“ von ihnen würde dem Islam absprechen, eine Religion zu sein: „In Diskussionen um Moscheen oder Religionsunterricht bezeichnen sie ihn als politische Ideologie oder als faschistisch“, kritisierte Polenz.
Polenz soll sehr gute Kontakte und enge Verbindungen in die islamische Welt haben. Im September 2011 sprach er sich für die Beobachtung des islamkritischen Blogs Politically Incorrect durch den Verfassungsschutz aus.
Als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses war Ruprecht Polenz, sowie Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz und Grünen-Chef Cem Özdemir gegen die Verleihung des Quadriga-Preises 2011 an Wladimir Putin.
Im April 2012 kritisiere Polenz den Literaturnobelpreisträger Günter Grass für dessen Gedicht mit dem Titel „Was gesagt werden muss“.[2]
Polenz forderte im Juli 2016, daß Nichtdeutsche unbürokratisch ihre ausländischen Namen in deutsche Namen umändern lassen können. Ein Gericht hatte stattdessen entschieden, daß dies nicht statthaft ist, da die Namenskontinuität aus öffentlichem Interesse u. a. auch um die sicherheitspolitisch notwendige Identifizierung gewährleisten zu können, aufrecht erhalten werden sollte.[3]
Bereits Anfang 2012 gab Polenz bekannt, zur Bundestagswahl im September 2013 nicht erneut zu kandidieren.
In der Corona-Krise 2020 war Polenz Befürworter der rechtsbeugenden Maßnahmen des BRD-Regimes.
Mitgliedschaften / Ämter
- Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e. V. (1997–2006) (→ NATO, Christian Schmidt)
- Abgeordneter des deutschen Bundestags (1994–2013)
- Generalsekretär der CDU (2000)
- Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages (2005–2013)[4]
- Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates (Juni 2002–Juli 2016)[5][6][7]
- Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP)
- Teilnehmer der Bilderbergerkonferenz 2002[8]
- Vizepräsident der Christlich-Demokratischen Internationale (CDI)
- Vorsitzender der christlich-muslimischen Friedensinitiative e. V. (2006–2012)
- Kuratoriumsmitglied der Christlich-Islamische Gesellschaft e. V. (CIG e.V.)
- Mitglied des Arbeitskreises „Politische Grundfragen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken
- stellv. Vorsitzender Kuratorium Aktion Deutschland Hilft e. V.
- Kuratorium Grünhelme e. V.
- Aufsichtsrat des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze
- Kuratorium Fachhochschule Münster
- Beirat des USC Münster (Volleyball-Verein)
- Landesvorstand NRW-CDU
- Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (DGO) (seit 2013)
- Mercator-IPC-Senior Fellow am Istanbul Policy Center (IPC)
Filmbeiträge
Fußnoten
- Geboren 1946
- Deutscher Politiker
- BRD-Politiker
- Generalsekretär der CDU
- Bundestagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Nymphenburger Gespräche
- Atlantik-Brücke
- Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
- Mitglied der Transatlantischen Initiative
- ZDF
- Mitglied im European Council on Foreign Relations
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Mitglied des Auswärtigen Ausschusses (Deutscher Bundestag)
- Bilderberger