SS-Stabswache

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SS-Standarte „München“ (SS-Staffel München I und II) auf der Treppe der Feldherrnhalle, 1929; zweiter von links, erste Reihe Sepp Dietrich, links mit der Blutfahne Jakob Grimminger.

SS-Stabswache war der Name einer mit Handfeuerwaffen ausgerüsteten Sondereinheit der Schutzstaffel, die die Größe einer kasernierten Hundertschaft hatte.

Erläuterung

Spind eines Angehörigen der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“

Die SS-Stabswache „Berlin“ wurde am 17. März 1933 durch Führererlaß aufgestellt. Sie bestand aus 117[1] ausgesuchten Schutzstaffelmännern.[2]

Sie sah sich in der Tradition der militärischen Stabswachen des Deutschen Heeres stehend. Die SS-Stabswache „Berlin“ war als Leibgarde des Führers zuständig für den Schutz der Reichskanzlei. Der persönliche Schutz des Führers unterstand allerdings dem Führer-Begleit-Kommando.

Die alten Kämpfer, viele von der einstigen Stoßtruppe, verpflichteten sich, mindestens zwölf Monate in den Stabswachen zu dienen. Durch die Finanzierung der Truppe über den Polizeietat galten Angehörige der SS-Stabswachen als Beamte der jeweiligen Landespolizei. Am 24. September 1934 verfügte Adolf Hitler, daß die SS-Stabswache und die Politischen Bereitschaften der SS in der SS-Verfügungstruppe aufgehen sollten.

Geschichte

Vorläufer

Sepp Dietrich war von 1. August 1928 bis 18. September 1929 Führer der von ihm aufgestellten SS-Standarte „München“, die später 1. SS-Standarte (seit dem 25. August 1936 mit dem Ehrennamen „Julius Schreck“) benannt wurde. Die 1. SS-Standarte hatte sich mit dem allgemeinen Schutz des Führers verdient gemacht, schon die SS-Staffel 1 München hatte Ende 1925 ein Begleitkommando des Führers, allerdings als Entourage wirtschaftlicher Art. In dieser Zeit wurde sie inoffiziell „Stabswache“ genannt. Julius Schreck war als ständiger Fahrer des Führers zugleich Leibwächter. Er sammelte eine kleine Schar um sich, die ebenfalls inoffiziell SS-Sonderkommando „Berlin“ genannt wurde. Diese Begriffe sollten bei der Gründung der ersten offiziellen SS-Stabswache „Berlin“ wieder Verwendung finden.

Die erste SS-Stabswache auf dem Weg zur Leibstandarte

Adolf Hitler beauftragte Sepp Dietrich mit der Aufstellung einer Wacheinheit für die Reichskanzlei. Dietrich wurde am 20. März 1933 hierzu als Führer des SS-Oberabschnittes Nord entbunden (Nachfolger wurde Curt Wittje) und zur besonderen Verwendung Himmlers gestellt, unter gleichzeitiger Ernennung zum Personenschützer des Führers.

Dietrich beauftragte Otto Reich mit der Auswahl geeigneter Männer. In nur drei Tagen standen 117 Mann bereit. Sie übernahmen den Wachdienst innerhalb der Reichskanzlei, während draußen noch die Doppelposten der Reichswehr standen. Nach kurzer Zeit wurde die SS-Stabswache „Berlin“ in SS-Sonderkommando „Berlin“ umbenannt, zur Verstärkung wurden Sonderkommandos in Zossen und Jüterbog aufgestellt.

Die drei Sonderkommandos wurden zusammengefaßt und auf dem Reichsparteitag 1933 auf den Namen „Adolf-Hitler-Standarte“ getauft. Die Standarte erhielt nun das Recht, einen Ärmelstreifen mit dem Namenszug „Adolf Hitler“ am linken Ärmel der Uniform zu tragen. Am 9. November 1933 verlieh der Führer bei den Gedenkfeiern zum Marsch auf die Feldherrnhalle seiner Standarte am 9. November 1933 den Namen Leibstandarte SS Adolf Hitler, abgekürzt LSSAH oder LAH. Die Leibstandarte marschierte um Mitternacht mit Fackeln zur Feldherrnhalle, wo Dietrich dem Führer meldete:

„Mein Führer, ihre Leibstandarte mit 835 SS-Männern zur Vereidigung angetreten!“

Uniformierung

Angehörige der SS-Stabwache trugen die reguläre Uniform der SS. Es war jedoch vorgesehen, daß bei ihnen besondere Ärmelstreifen eingeführt werden sollten. Die Entwürfe orientierten sich an den Ärmelstreifen der SA, doch aufgrund der Umgruppierung der SS-Stabswache zur Leibstandarte wurden dort vor der Umgruppierung nur leere Ärmelstreifen verwendet.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Liste der ersten Rekruten der SS-Stabswache „Berlin“
  2. Schutzstaffelmann (SS-Mann) war zwischen 1925 und Juni 1934 die Bezeichnung für jedes SS-Vollmitglied bis zum Reichsführer-SS.