SS-Wach-Bataillon

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Das SS-Wach-Bataillon Berlin (später in SS-Wach-Bataillon 1 umbenannt) der Leibstandarte stellte seit 1939 als Nachfolger der SS-Wachtruppe bzw. „SS-Wach-Abteilung Berlin“ das Wachpersonal für Regierungsmitglieder und Regierungsgebäude, vornehmlich für die Berliner Reichskanzlei bzw. ab 1939 der Neuen Reichskanzlei, aber auch, abwechselnd mit den Ehrenkompanien der drei Waffengattungen der Wehrmacht, für das Ehrenmal (Neue Wache) der Reichshauptstadt.

Erläuterung

Neue Reichskanzlei VI.jpg
Neue Reichskanzlei, Wache vor dem Eingang zum Arbeitszimmer des Führers (Heinrich Hoffmann).jpg

Das SS-Wach-Bataillon Berlin darf nicht mit der Wachtruppe „Berlin“ oder dem Wach-Bataillon „Berlin“ des Heeres verwechselt werden. Ebenso darf es nicht mit den gleichnamigen Wacheinheiten der Sturmbanne der Totenkopfstandarten, die für die verschiedene Lagern zuständig waren (z. B. SS-Wachbataillon „Guse“ für das Außenlager des KL Mauthausen, SS-Wachbataillon „Elbe“ für das KL Lichtenburg, SS-Wachbataillon IV „Ostfriesland“ für das KL Buchenwald usw.).

Auch das SS-Wach-Bataillon Nordwest (SS-Wach-Bataillon 3), welches aus der Stabskompanie „Nordwest“ (12. April mit Wirkung vom 1. April 1941 aufgestellt; unter SS-Obersturmführer Dr. Brendel, seit September 1941 und SS-Hauptsturmführer/SS-Sturmbannführer Paul Helle[1]) stammte, seit dem 1. Januar 1942 mit fünf Kompanien Niederländer (die 1. für das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort, die 2. war eine Ausbildungs- und Ersatz-Kompanie, die 3. für das Außenlager Sint-Michielsgestel, die 4. und 5. für das KL Herzogenbusch bzw. niederländisch Kamp Vught) und eine Kompanie Ukrainer (für das Lager Haaren) besetzt war und für die Überwachung der Lager in den Niederlanden zuständig war, darf nicht mit der Berliner Wachtruppe verwechselt werden. Das SS-Wach-Bataillon 3 wurde zu schnell aufgestellt und entsprach nicht den üblichen strengen Anforderungen der Waffen-SS. Nur die Schwere Kompanie und das Jagdkommando erhielten eine fundierte militärische Ausbildung. Als dann noch 170 der besten Männer zur Aufstellung des Wasserschutzpolizeikommandos IJsselmeer abgegeben werden mußten, weitere 100 an die Landwacht und 150 an den „Stützpunkt Clingendaal“ abgegeben wurden, um eine zweite schwere Waffen-Kompanie aufzustellen, wurde das Bataillon stark geschwächt und mit minderwertigen Bewerbern aufgefüllt. Dies sollte sich bei der Abwehr der Operation Market Garden rächen, als 600 Mann des Bataillons gegen den Feind geworfen wurden. 200 fielen, 200 weitere gerieten in Gefangenschaft oder desertierten. Im November 1944 gingen die Reste am 2. November 1944 in das SS-Freiwilligen-Regiment 84 „Landstorm Nederland“ (niederländisches Nr. 3) auf, das als zweites Regiment der im Raum Apeldoorn neu gebildeten SS-Freiwilligen-Grenadier-Brigade „Landstorm Nederland“ aufgestellt wurde.[2]

Das SS-Wachbataillon 6 oder SS-Vaktbataljon Norge, entstanden aus dem Hird-Wachbataillon, auch bekannt als SS-Wach-Bataillon „Oslo“ oder SS-Wach-Bataillon „Norwegen“, bestand aus dem Stab sowie vier Kompanien und war für die Lager in Norwegen zuständig. Befehlshaber waren SS-Sturmbannführer Hans Benno Hüttig und SS-Obersturmbannführer Willi Bettenhauser. Das SS-Wachbataillon 4 „Kurmark“ ging im Februar 1945 in die 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division auf,

Bekannte SS-Wach-Bataillone (Auswahl)

  • SS-Wachbataillon 1 (Berlin)
  • SS-Wachbataillon 2 (Prag; Böhmen und Mähren)
  • SS-Wachbataillon 3 (Nordwest; Niederlade)
  • SS-Wachbataillon 4 (Kurmark)
  • SS-Wachbataillon 5 (Westpreußen)
  • SS-Wachbataillon 6 (Oslo, Norwegen)
  • SS-Wachbataillon Obersalzberg
  • SS-Wachbataillon Oranienburg
  • SS-Wach-Bataillon „Schalburg“ (SS-Vagtbatallion Sjælland, Dänemark)[3]

Gliederung (SS-Wach-Bataillon 1)

Während die Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ grundsätzlich die Wachtruppe für den Schutz der Reichskanzlei stellte, gab es nach der Erweiterung zu einem Infanterie-Regiment (motorisiert) im Juni 1939, aber vor allem nach dem Polenfeldzug die Erkenntnis, daß die Infanterieausbildung verstärkt und die Wachaufgabe spezialisiert werden mußte. So entstand im Dezember 1939 das SS-Wach-Bataillon Berlin, wenngleich verschiedene Bataillone den Zusatz „Wach“ erhielten:

  • Dezember 1939 IV. (Wach-)Bataillon „LSSAH“ (Sturmbann)
    • 1 bis 3. (Schützen-)Kompanie (17. bis 19. Sturm)
    • 4. (MG) Kompanie (20. Sturm)
  • August 1940 anläßlich der Aufstockung zur Brigade (verstärkte „Leibstandarte SS Adolf Hitler“) Neunumerierung der Kompanien des IV. Bataillons sowie Hinzufügung einer weiteren
    • 16. bis 18. (Schützen-)Kompanie
    • 19.(MG) Kompanie
    • 20. (schwere) Kompanie
  • 10. Juni 1941 V. (Wach-)Bataillon „LSSAH“
    • 1 bis 3. (Schützen-)Kompanie
    • 4. (MG) Kompanie
    • 5. (schwere) Kompanie
  • 14. Februar 1942 VII. Bataillon „LSSAH“
    • Stabs-Kompanie
    • 1 bis 3. (Schützen-)Kompanie
  • 1. Dezember 1942 VII. (Wach-)Bataillon „LSSAH“ (Umbenennung); die Stabs-Kompanie blieb in Lichterfelde
    • 1 bis 3. (Schützen-)Kompanie
    • 4. (schwere) Kompanie

V. schwere Bataillon

Das schwere Bataillon „LSSAH“ war nach dem Westfeldzug 1940 das V. Als das IV. (Wach-)Bataillon am 10. Juni 1941 V. (Wach-)Bataillon wurde, verlor das schwere Bataillon „LSSAH“ die Numerierung (wird aber militärhistorisch schon 1941 als VII. geführt) sowie zwei Kompanien, die dann die Abteilung „Schönberger“ bildeten.

  • August 1940 V. (schweres) Bataillon „LSSAH“
    • 1. (leichte IG) Kompanie (zuvor 13. Kompanie/LSSAH)
    • 2. (schwere IG) Kompanie (zuvor 16. Kompanie/LSSAH)
    • 3. (schwere Panzerjäger-)Kompanie (zuvor Kompanie der Totenkopf-Division)
    • 4. (Sturmgeschütz-)Batterie
    • 5. (Panzerjäger-)Kompanie (aufgestellt Septemer 1940, zuvor 14. Kompanie/LSSAH)
  • 10. Juni 1941 schweres Bataillon „LSSAH“ (Umbenennung anläßlich des Ostfeldzuges)
    • 1. (leichte IG) Kompanie
    • 2. (schwere IG) Kompanie
    • 3. (Panzerjäger-)Kompanie (zuvor 5. Panzerjäger-Kompanie)
  • 10. Juni 1941 Abteilung „Schönberger“
    • 1. (Sturmgeschütz-)Batterie (zuvor 4. Sturmgeschütz-Batterie)
    • 2. (4.7-cm-Panzerjäger-)Kompanie unter Karl-Heinz Prinz (zuvor 3. schwere Panzerjäger-Kompanie)

Endkampf

Teile des SS-Wach-Bataillons Berlin, die schon im Winter 1942/1943 an der Ostfront tapfer bei der SS-Brigade „Schuldt“ dienten, kämpften vor Küstrin im April 1945 als Kampfgruppe „Späth“ (SS-Sturmbannführer Späth), der Rest wurde bei der Schlacht um Berlin vernichtet.

SS-Wachverbände in Berlin

  • SS-Wach-Bataillon 1
  • SS-Wach-Kommando Berlin-Kleinmachnow
  • SS-Wach-Kompanie Berlin-Lankwitz
  • SS-Wach-Kompanie Berlin-Stahnsdorf
  • SS-Totenkopf-Wach-Bataillon Berlin
  • SS-Totenkopf-Wach-Bataillon Berlin-Falkensee
  • SS-Totenkopf-Wach-Bataillon Berlin-Siemensstadt

Literatur

  • Rudolf Werner:[4] Vom Wachbataillon bis in den Kessel von Halbe, 2017

Fußnoten

  1. Spätere Verwendung für Paul Helle: Januar 1945 SS-HA „Kriegsgefangenen-Wesen“, zuletzt SS-Obersturmbannführer)
  2. Wachbataillon Nordwest
  3. Dr. Kurt-Gerhard Klietmann: Die Waffen-SS – Eine Dokumentation, Verlag „Der Freiwillige“, Osnabrück 1965
  4. Rudolf Werner, Jahrgang 1922, meldete sich wie viele seiner Generation freiwillig zur Waffen-SS und wurde zur LSSAH nach Berlin-Lichterfelde eingezogen. Nach der Grundausbildung und einer anschließenden Verwendung beim Wachbataillon kam er an der Ostfront zum Einsatz. Hier fand er als Feldkoch Verwendung. Nach einer erlittenen Verletzung und der Versetzung zum Ersatz-Bataillon geriet er zusammen mit tausenden anderer Kameraden in den Kessel von Halbe und konnte sich mit viel Glück bis zur 12. Armee „Wenck“ durchschlagen.