Schütte-Lanz

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S.-L.-Luftschiff über den masurischen Seen

Der Luftschiffbau Schütte-Lanz fertigte ebenso wie Ferdinand von Zeppelin in Deutschland Starrluftschiffe. Das Gerüst war jedoch aus Holz nach dem Prinzip des Bohlendachs. Verwendet wurde allerdings statt des Vollholzes verleimtes Sperrholz. Die ebenfalls hölzernen Längsträger liefen schraubenförmig um den Rumpf. Das Unternehmen wurde von Johann Schütte und Karl Lanz im Jahre 1909 in Brühl bei Mannheim gegründet und fertigte neben Luftschiffen im Ersten Weltkrieg auch Flugzeuge.

Erläuterung

Die Luftschiffe Schütte-Lanz, Parseval-Luftschiff und Zeppelin
Schütte-Lanz in Johannisthal

Johann Schütte und Karl Lanz gründeten 1909 die Firma Luftschiffbau Schütte-Lanz. Ihre Luftschiffe unterschieden sich von denen des Grafen Zeppelin im Wesentlichen durch die Konstruktion aus Holz anstatt Aluminium und den Einbau eines Seitenruders. 30 Stück der „S.L. 2“ wurde 1915 an die Kaiserliche Marine übergeben, allerdings mußte das Holz zum Schutz vor der hohen Luftfeuchtigkeit mit einem Speziallack behandelt werden. Das Luftschiff unternahm Aufklarungsflüge über Nord- und Ostsee und war an einem Angriff auf Großbritannien beteiligt.

Dieses historische Foto zeigt ein Schütte-Lanz-Luftschiff, das am Deich festgemacht hat.jpg
Johann Schütte (1873-1940) und Karl Lanz (1873-1921) gründeten 1909 die Firma Luftschiffbau Schütte-Lanz..jpg

Baugeschichte

Der Luftschiffbau Schütte-Lanz 1909-1925.jpg

Die erste Fahrt des Luftschiffs „S.-L. I“ mit beiden Motoren, die unter dem Schiffskörper angebracht waren und auf eine Leistung von 480 PS kamen, fand am 17. Oktober 1911 statt. Das Luftschiff fuhr rund 72 Kilometer in der Stunde. Der Nachfolger „S.-L. II“, gebaut von 1912 bis 1913, wurde als erfolgreicher Prototyp auch im Ausland nachgebaut. Über den Bau von S.-L. II:[1]

Jahrbuch der Luftfahrt - SL2 01.jpg Jahrbuch der Luftfahrt - SL2 02.jpg Jahrbuch der Luftfahrt - SL2 03.jpg

Erster Weltkrieg

In Zeesen bei Berlin wurde ein Zweigwerk gegründet, in dem bis zum Ende des Ersten Weltkrieges insgesamt 4.800 Beschäftigte 22 Schütte-Lanz-Luftschiffe und mehr als 1.000 Schütte-Lanz-Flugzeuge bauten.

„An der Westfront kam der Bewegungskrieg im September 1914 zum Stillstand. Die Aufklärung wurde wesentlich durch die fliegende Truppe geleistet. Fesselballone spähten den Gegner aus und leıteten das Artilleriefeuer auf seine Stellungen. Allerdings waren sie auf die vorderen Frontabschnitte beschränkt und durch gegnerische Flugzeuge gefährdet. Aufklärungsflugzeuge dagegen konnten weit hinter die Front fliegen. Zu ihrem Schutz wurden bewaffnete Jagdflugzeuge benötigt. Luftschiffe hatten bereits in den Anfangsmonaten des Krieges Städte bombardiert, sie setzten sich aufgrund ihrer hohen Verwundbarkeit aber nicht als Fernbomber durch. Die Industrie war jedoch bald in der Lage, Großflugzeuge zu entwickeln, die eine stetig zunehmende Bombenlast weit ins gegnerische Hinterland tragen konnten.“[2]

Nachkriegszeit

Nach dem Schanddiktat von Versailles wurden die Luftschiffe von den Siegermächten gestohlen, und das Unternehmen ging in Konkurs. Das Buch von Johann Schütte „Der Luftschiffbau Schütte-Lanz 1909–1925“ wurde 1945 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt, um das kollektive Gedächtnis des deutschen Volkes zu zerstören.

Literatur

  • Johann Schütte: Der Luftschiffbau Schütte-Lanz 1909-1925, 1926 (Nachdruck im Oldenbourg-Verlag, München 1984)
  • Heinz Nowarra: Deutsche Luftschiffe. Parseval, Schütte-Lanz, Zeppelin, Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3790903329
  • Sonja Steiner-Welz: Schütte-Lanz-Luftfahrzeuge aus Mannheim. Band 1: Die Luftschiffe, 2006 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)

Fußnoten

  1. Jahrbuch der Luftfahrt, Band 2, 1912, S. 19ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Militärhistorisches Museum der Bundeswehr – Luftwaffenmuseum Gatow