Schiedlausky, Gerhard

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Gerhard Schiedlausky

Gerhard Schiedlausky (Lebensrune.png 14. Januar 1906 in Berlin; Todesrune.png 3. Mai 1947 in Hameln) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer, Lagerarzt im KL Dachau, KL Oranienburg, KL Mauthausen, KL Flossenbürg, KL Ravensbrück, KL Natzweiler und dem KL Buchenwald.

Leben

Gerhard Schiedlausky wurde am 14. Januar 1906 in Berlin geboren. Er studierte Medizin in Berlin und Innsbruck und legte 1931 in Berlin sein Staatsexamen ab. Am 1. September 1931 trat Schiedlausky der NSDAP bei (Mitgliedsnr. 61.194), seit dem Dezember 1932 bis Juli 1933 sowie erneut seit 1936 war Schiedlausky Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 213.323). In der Zwischenzeit war er von 1933 bis 1934 als Medizinal-Assessor bei der Polizei, dies machte den Austritt aus der SS erforderlich. Bis 1939 praktizierte Schiedlausky als Arzt außerhalb der SS. Im Oktober 1939 wurde er im Dienstgrad eines SS-Unterscharführers in die Waffen-SS einberufen und zur Einwanderungszentrale Posen geschickt. Diese beschäftigte sich mit der Umsiedlung Deutscher aus den baltischen Ländern. Im Januar 1941 erhielt Schiedlausky in Hamburg-Langenhorn bei der SS-Verfügungstruppe „Germania“ in einem dreimonatigen Ärztelehrgang eine militärische Ausbildung. Nach dieser Ausbildung wurde er über das SS-Sanitäts-Ersatzbataillon in die Konzentrationslager Dachau, Oranienburg, Mauthausen, Flossenbürg versetzt. Am 18. Dezember 1941 kam er nach Berlin und wurde von dort als Standortarzt in das KL Ravensbrück abkommandiert, wo er bis zum August 1943 blieb. In Ravensbrück waren ihm als Standortarzt Rolf Rosenthal, Herta Oberheuser, Richard Trommer und Percy Treite als Lagerärzte unterstellt. Sein unmittelbarer Vorgesetzter war Enno Lolling als Leiter des Amtes D III des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes. Danach arbeitete Schiedlausky für zwei Monate im KL Natzweiler und ab Oktober 1943 bis zur Niederlage im KL Buchenwald, zuletzt im Rang eines Hauptsturmführers. Schiedlausky sei nach eigenen Angaben in den KL-Dienst eingetreten, weil ihm damals versprochen worden sei, daß sein Dienst dort nur ein halbes Jahr dauern werde und als Vorbereitung für den ärztlichen Dienst an der Front dienen solle, wohin er immer gewollt Nach Ablauf des halben Jahres sei ihm aber erklärt worden, „es ist nicht angängig, als älterer Arzt an der Front unter einem jüngeren Arzt Dienst zu tun“, so sei er im KL-Dienst geblieben.

Nachkiegszeit

Im I. Ravensbrück-Prozeß vom 5. Dezember 1946 bis 3. Februar 1947 wurde Schiedlausky mit den ihm unterstehenden Ärzten Dr. Rolf Rosenthal, Dr. Percy Treite und Dr. Adolf Winkelmann als medizinische Vertretern des KL Ravensbrück mit zwölf weiteren Angehörigen des Lagerpersonals der Prozeß gemacht. Als „medizinische Verbrechen“ zur Last gelegt wurde Schiedlausky neben seiner Tätigkeit als Standortarzt in Ravensbrück seine Teilnahme an den inkriminierten Sulfonamid-Experimenten unter Karl Gebhardt, gegen den zeitgleich im Nürnberger Ärzteprozeß verhandelt wurde. Am 3. Februar 1947 wurden sämtliche Beklagte schuldig befunden und Schiedlausky mit zehn weiteren Verurteilen zum Tode durch den Strang verurteilt. Für ihn gestellte Gnadengesuche mit der Begründung, er sei ein guter Arzt gewesen und könne daher die ihm vorgeworfenen Taten nicht begangen haben, wurden verworfen, und Schiedlausky wurde nach Bestätigung des Urteils am 31. März 1947 nach Hameln verlegt und dort am 3. Mai 1947 um 9.37 Uhr widerrechtlich duch Albert Pierrepoint exekutiert.

Literatur

  • Krone, Pete: Historische Dokumentation „Hingerichtetengräber“ auf dem Friedhof Wehl in Hameln, Hameln 1987
  • Schäfer, Silke: Zum Selbstverständnis von Frauen im Konzentrationslager. Das Lager Ravensbrück. Berlin 2002
  • Taake, Claudia: Angeklagt: SS-Frauen vor Gericht. Oldenburg 1998.