Hameln
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Hameln-Pyrmont |
Provinz: | Hannover |
Einwohner (2013): | 56.260 |
Bevölkerungsdichte: | 551 Ew. p. km² |
Fläche: | 102 km² |
Höhe: | 68 m ü. NN |
Postleitzahl: | 31785, 31787, 31789 |
Telefon-Vorwahl: | 05151 |
Kfz-Kennzeichen: | HM |
Koordinaten: | 52° 6′ N, 9° 22′ O |
Hameln befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Bürgermeister: | Susanne Lippmann (parteilos) |
Hameln ist eine große selbständige deutsche Stadt in Niedersachsen. Die Kreisstadt des Landkreises Hameln-Pyrmont ist an der Weser gelegen und vor allem bekannt durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln, die die Überlieferung auf das Jahr 1284 datiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hameln verdankt dem Stift St. Bonifaz seinen Ursprung. Karl der Große übergab das Stift im Weltlichen dem Abt von Fulda, im Geistlichen dem Bischof von Minden, die Grafen von Eberstein hatten die Schutzvogtei. Bereits im 11. Jahrhundert war Hameln als Stadt vorhanden, und später erscheint es als Mitglied der Hanse. 1259 wurde die Stadt dann von Fulda an den Bischof von Minden verkauft, und als über diesen Kauf ein heftiger Streit entstand, in welchem durch die Schlacht bei Sedemünder (am 28. Juli 1259, zwischen Springe und Altenhagen), viele Bürger das Leben verloren, kam sie an das Herrscherhaus Braunschweig. Die Stadt ist im kriegsgeschichtlichen Zusammenhang noch bekannt durch die im Dreißigjährigen Krieg geführte Schlacht der Schweden gegen die kaiserlichen Truppen 1633 sowie durch verschiedene Kapitulationen von 1757, 1803 und 1806.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg begann der Luftkrieg für Hameln recht harmlos. Verschiedene kleinere Abwürfe im Jahre 1940 richteten nur geringe Sachschäden an. Der erste konzentrierte Bombenterror erfolgte am 18. Juni 1941. Britische Nachtbomber griffen den Bahnhof an, verfehlten aber ihr Ziel und trafen Wohnhäuser in der Stüve- und Althausenstraße – 24 Menschen starben. Unter Anwesenheit von Gauleiter Lauterbacher aus Hannover fand eine Trauerfeier zu Ehren der Toten statt. Fast zwei Jahre blieb Hameln von größeren Angriffen verschont. Am 7. Juli 1944 dürfte der Angriff erneut dem Bahnhof gegolten haben. Getroffen wurden Häuser der Siedlung am Basberg. Mehr als 20 Menschen fanden den Tod.
Im März und April 1945 war die Bedrohung aus der Luft permanent. Ständiger Alarm zwang die Bevölkerung in die Keller. Alliierte Tiefflieger machten Jagd auf einzelne Menschen. Immer wieder war der Bahnhof das Ziel. Am 14. März 1945 erlitt Hameln den folgenschwersten Angriff. Auf dem Bahnhof standen gerade die vollbesetzten Mittags- und Nachmittagszüge abfahrbereit, als mehr als 12 britische Bomber angriffen.
In langen Reihen wurden die Toten auf den Bahnhofsvorplatz gelegt. Viele von ihnen konnten bis heute nicht identifiziert werden. Neben dem Bahnhofsgelände waren zahlreiche Wohnhäuser in der Deisterstraße, der Kreuzstraße und der Schmiedestraße betroffen. 179 Tote waren die schreckliche Bilanz. Zahlreiche weitere Personen starben anschließend an ihren Verletzungen. Die Tags darauf in der Deister- und Weserzeitung erscheinende Traueranzeige verzeichnete die Getöteten.
Noch im Jahre 1948 finden sich in der Asservatenkammer der Kripo Hameln Koffer, Taschen, Beutel, die in der Katastrophe dieses Tages verlorengegangen waren und deren Besitzer nicht hatten ermittelt werden können. Briefe bezeugen die verzweifelte Suche der Angehörigen.[1]
Liste der Personen der Stadt Hameln (Auswahl)
Ehrenbürger
- Paul von Hindenburg (1847–1934), am 13. April 1933 auf Beschluß des Bürgervorsteherkollegs
- Adolf Hitler (1889–1945), am 13. April 1933 auf Beschluss des Bürgervorsteherkollegs
- Margarete Wessel (1907–1930), am 9. August 1933, Mutter von Horst Wessel, da sie nahe Hameln geboren ist, Übergabe am 25. März 1937 an ihre Tochter
Im Jahre 1979 fasste der Rat der Stadt Hameln zur Distanzierung von der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Adolf Hitler und Margarete Wessel den Beschluß, daß die Ehrenbürgerschaften beider Personen bereits mit dem Tod erloschen seien, und weder rechtlich noch politisch eine Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler und Margarete Wessel bestehe. Nach der Niedersächsischen Gemeindeordnung endet das Ehrenbürgerrecht mit dem Tod. Wegen „unwürdigen Verhaltens“ kann es nur zu Lebzeiten der Person wieder entzogen werden.
Bekannte, in Hameln geborene Personen
- Wolfgang Aldegarmann (1916–1944), U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
- Karl Alexander Freiherr von Gregory (1899–1955), Chefredakteur der schlesischen Gaupresse
- Oswald Freisler (1895–1939), Rechtsanwalt, Notar und Bruder des Präsidenten des Volksgerichtshofs Roland Freisler
- Georg von dem Knesebeck (1881–1955), Generalleutnant
- Heinz Knoke (1921–1993), Offizier, Jagdflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Politiker (SRP und FPD), Mitglied des Niedersächsischen Landtages und Buchautor
- Karl Philipp Moritz (1757–1793), Schriftsteller
- Georg Rieke (1894–1970), General der Flieger
Bildergalerie
Ehrenmal in Hameln, Architekt O. Schmidt, Hannover[2]
Das Hochzeitshaus in Hameln.
1610. Frontlänge 43 m. Kräftige Gesimse trennen die verhältnismäßig gedrückten Stockwerke.[3]
Filmbeiträge
Literatur
- Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Band 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, Artikel von Rolf Kosiek: Britische Folterlager. Ein vergessenes Verbrechen, S. 512–518
- Die Memoiren der Glückel von Hameln, geboren in Hamburg 1645, gestorben in Metz 19. September 1724 / autorisierte Uebertragung nach der Ausg. des Prof. Dr. David Kaufmann von Bertha Pappenheim (1910) (Netzbuch)
Verweise
- Die Folgen des Luftkriegs für die Hamelner Bevölkerung
- Hamelner Täter drohte Entzug des Führerscheins, Die Welt, 30. April 2013
Fußnoten