Schlösser, Rainer

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Dr. phil. Rainer Schlösser (1894-1945)
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Dr. phil. Rainer Schlösser (1894-1945)

Rainer Schlösser (Lebensrune.png 28. Juli 1899 in Jena; Todesrune.png 9. August 1945 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Reichsdramaturg und von 1935 bis 1938 Präsident der Reichstheaterkammer.

Leben

Schlösser wurde am 28. Juli 1899 in Jena geboren, als Sohn des Universitätsprofessors und damaligen Direktors des Goethe- und Schillerarchives zu Weimar Dr. Rudolf Schlösser, wuchs er in einer Umgebung auf, die ihn in ständige, enge Beziehung zur Blüteperiode der deutschen Dichterkunst brachte.[1]

Rainer Schlösser fand nicht nur in seinem Elternhaus eine Pflegestätte echter, deutscher Kunst, er war auch noch als Gymnasiast ein ständiger Besucher der Weimarer Hoftheaters. Im Juni 1917 trat er als Fahnenjunker in das 4. Badische Feldartillerie-Regiment 66 ein.

Die Feuertaufe der Flandernschlacht 1917 war es, die seine Gesinnung zum Nationalisten prägte. Kämpfe an der Westfront 1918 taten ein übriges. Schlösser kämpfte bis zum Kriegsende, zuletzt als Leutnant. Nach dem Krieg gab er die ursprüngliche Absicht, beim Militär zu bleiben, auf infolge der Revolution in der Weimarer Republik. Dann widmete er sich zunächst wieder literarischen Studien, mußte aber aus wirtschaftlichen Gründen umsatteln und wurde Banklehrling. Hier brachte er es bis zum Prokuristen, das formte ihn zum Sozialisten.[2]

Schlösser führte den Weg, den ihm der jüngere Baldur von Schirach, wies, ins Hauptquartier des Nationalsozialismus. Ab hier war er von 1924 ab, kulturpolitischer Mitarbeiter der völkischen Presse.[3]

1928 setzte er in Jena sein Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und evangelische Theologie fort und brachte es 1931 zum Abschluß. Er machte seinen Doktor und das Staatsexamen, war dann ein halbes Jahr im Schuldienst tätig, blieb aber im „Hauptberuf“ Feuilletonist und Theaterkritiker.

Im Oktober 1931 wurde er im Einverständnis mit dem Herausgeber des Völkischen Beobachters, Adolf Hitler, von Alfred Rosenberg als kulturpolitischer Schriftleiter des Zentralblatts der NSDAP nach München berufen. Während eines fast eineinhalb Jahre dauernden Wahlkampfes fand er noch Muße zu fachlichen Veröffentlichungen. Bis Oktober 1933 war er beim Völkischer Beobachter beschäftigt. In diesem Monat ernannte Dr. Goebbels ihn zum Reichsdramaturg im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, und er wurde dessen Oberregierungsrat. Schlösser wurde Mitglied des Präsidialrates der Reichstheaterkammer und Verwaltungsrat der Genossenschaft der deutschen Bühnenangehörigen und Vizepräsident der Union nationaler Schriftsteller. Ab 1935 bis 1938 war Rainer Schlösser der Präsident der Reichskulturkammer.

Reichsleiter Baldur von Schirach, der Reichsjugendführer der NSDAP, ernannte den Obergebietsführer Rainer Schlösser 1939 zum Chef des Kulturamtes der Reichsjugendführung. Rainer Schlosser, bereits Reichsdramaturg und als Ministerialdirigent Leiter der Abteilung Theater des Reichsministerimus für Volksaufklärung und Propaganda, sollte diese Tätigkeit trotzdem weiter ausüben.[4]

Schon 1924 hatte Rainer Schlösser eine Gedichtsammlung erscheinen lassen, 1931 folgte eine weitere Buchveröffentlichung „Johann Friedrich Struensee in der deutschen Literatur“.

Schriften

  • 1924: Das Lied vom Stahlhelm, (Gedichte) Lahr
  • 1931: Johann Friedrich Struensee in der deutschen Literatur, Altona
  • 1934: Die große Runde 1917/1934. (Gedichte), Verlag Zeitgeschichte, Berlin
  • 1935: Politik und Drama. Verlag Zeitgeschichte, Berlin
  • 1935: Das Volk und seine Bühne: Bemerkungen zum Aufbau des deutschen Theaters, Theaterverlag Albert Langen/Georg Müller, Berlin
  • 1937: Grabbes Vermächtnis, Universitätsbuchhandlung Coppenrath Münster (Über den Dramatiker Christian Dietrich Grabbe)
  • 1940: Gedichte und Gedanken. In: Schriftenreihe des Kriegsbetreuungsdienstes des Reichsjugendführers, Heft 4., Verlag der Reichsjugendführung Berlin
  • 1942: Von der Einfalt des Herzens: Bemerkungen über Eichendorff, Berlin
  • 1942: Musisches und Akademisches: Festansprache d. Reichsdramaturgen Ministerialdirigent Dr. Rainer Schlösser anläßl. d. 50jähr. Bestehens d. Stadttheaters Göttingen. Stadttheater Göttinge
  • 1943: Rausch und Reife: Gedichte, Stuttgart
  • 1943: Uns bleibt die heilige deutsche Kunst: Rede anläßl. d. Kulturtage d. Hitler-Jugend d. Gebietes Sachsen am 7. Nov. 1943 in d. Staatsoper zu Dresden, NSDAP Hitlerjugend Dresden

Fußnoten

  1. Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
  2. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung, Adolf Luser Verlag, Leipzig 1940
  3. Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934
  4. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 11, 17. März 1939