Schröter, Rudolf
Rudolf Schröter ( 10. September 1913 in Dresden; 12. Februar 1931 in Leipzig) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung. Er war einer der sieben Leipziger Blutzeugen der Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Tod
Rudolf Schröter war bei einer Kundgebung in den Rheingoldfestsälen in Leipzig anwesend. Auf dem Nachhauseweg wurde der Klempnerlehrling von Kommunisten hinterrücks erschossen.
Polizeibericht
Der Polizeibericht aus den „Leipziger Neuesten Nachrichten“ vom Freitag, dem 13. Februar 1931, berichtet:
- „Bei der Kundgebung in den Rheingoldfestsälen entstand nach dem Referat ein Tumult, der in eine schwere Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Andersdenkenden ausartete. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. Danach zogen die Nationalsozialisten in geschlossenem Zuge ab. In der Torgauer Straße wurden sie plötzlich beschossen. Es sind mehrere Schüsse, vermutlich aus einem Fenster, gefallen. Getroffen wurden ein 17jähriger Klempner und der 21jährige K. Der erste erlitt einen Kopfschuß, der andere einen Unterschenkelschuß. Beide wurden ins Krankenhaus St. Jacob überführt.”
Der Vater des siebzehnjährigen Jungen erhielt daraufhin während der Nachtschicht ein Telegramm:
- „Ihr Sohn schwer verletzt in das Krankenhaus St. Jacob eingeliefert.”
Kurz darauf traf wieder ein Eilbote mit der Nachricht ein:
- „Ihr Sohn verschieden.”
Die Beisetzung fand am 16. Februar 1931 unter Geleit der SA statt.
Gedenken
1939 wurde die Graßdorfer Straße in Leipzig-Sellershausen in Schröterstraße umbenannt. In Dresden-Klotzsche erhielt die Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NAPOLA) den Namen „Rudolf-Schröter-Schule“. Im Geiste des 1931 bei Auseinandersetzungen in Leipzig erschossenen siebzehnjährigen Nationalsozialisten Rudolf Schröter sollten hier junge deutsche Männer zum Führungsnachwuchs des NS-Staates erzogen werden. Auf dem Lehrplan der einzigen Eliteschule ihrer Art in Sachsen standen deshalb neben den klassischen Unterrichtsfächern auch die politische Erziehung und eine straffe vormilitärische Ausbildung.
Am 8. November 1938 fand in Leipzig eine feierliche Prozession statt, bei der die Särge der sieben Leipziger Blutzeugen Walter Blümel, Alfred Kindler, Erich Kunze, Heinrich Limbach, Alfred Manietta, Erich Sallie und Rudolf Schröter vom Nordfriedhof zunächst zum Markt gebracht wurden, wo die Toten „zum letzten Appell“ gerufen wurden. Statt ihrer antwortete dabei die angetretene Ehrenformation beim Aufruf der einzelnen Namen mit „Hier!“. Anschließend wurden die Särge in den eigens für sie geschaffenen Ehrenhain auf dem Leipziger Südfriedhof überführt.
Literatur
- Heinz Görz, Franz-Otto Wrede: Unsterbliche Gefolgschaft, Berlin, 1936
- Willi Zorg: Unsterbliche Gefolgschaft, Berliner Druckerei u. Verlagsges., 1935
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, München, Eher-Verlag, 1943
- Hans Weberstedt, Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München, 1938