Schutztruppenhut

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Deutsches Reich Offz. Hut der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika, um 1900.jpg

Der Schutztruppenhut (auch Südwester, Südwesterhut, Südwester-Hut) war die militärische Kopfbedeckung der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, ein feldgrauer oder khakifarbener Hut aus Filz, bei dem die Krempe seitlich (stets rechts) hochgeknöpft werden kann. Es gab unterschiedliche Ausführungen für Mannschaften, Offiziere sowie Generäle. Der zweckdienliche und von den Soldaten gern getragenen Hut wurde bald in den anderen Schutzgebiete eingeführt, es wurden aber auch Tropenhelme und Schirmmützen (auch mit Nackenschutz gegen Sonne und Stechmücken) getragen.

Geschichte

Schirmmütze für Offiziere der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika

Bei der Gründung der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika im Jahre 1891 wurden spezielle Uniformen geschaffen, die unter anderem auch die Sonderstellung der Schutztruppen als unabhängigen Teil des Deutschen Heeres unterstreichen sollte. Die Uniformen entsprachen dem Schnitt der Preußischen Armee, erhielten aber die Grundfarbe Feldgrau oder Khaki für die Tropen. Somit bekamen auch die Hüte diese Färbung.

Rollfez für farbige Soldaten der Schutztruppe in Kamerun um 1913[1]

Aufbauend auf den Anfängen der Schutztruppen in Deutsch-Ost- und -Südwestafrika seit 1889, wurde 1896 eine einheitliche Bekleidung für alle Kaiserlichen Schutztruppen festgelegt. Neben einer repräsentativen grauen Heimatuniform umfaßte sie eine zweckmäßige sandfarbene oder weiße Tropenuniform, die dem Klima in den Schutzgebieten angepaßt war. 1913 kam es noch zur Einführung einer feldgrauen Bekleidung. Trotz der einheitlichen Grundform bestanden zwischen den Schutzgebieten gewisse Unterschiede in der Bekleidung und Ausrüstung.

Uniforme der Schutztruppe

Ein vollkommen anderes Bild boten die für Ostasien bestimmten Truppen. Zunächst konnte das im Jahre 1900 ausgesandte Ostasiatische Expeditionskorps nur eine improvisierte Uniformierung erhalten, die mit Strohhüten einen exotischen Eindruck erweckte. Doch bereits seit 1901 erhielten die Truppen eine speziell geschaffene feldgraue Winter- und Sommerbekleidung mit völlig neu entwickelten Helmen, Tropenhelmen, Waffenröcken und Ausrüstungsteilen.

Diese Bekleidungsstücke wurden nicht nur von der Ostasiatischen Besatzungstruppen bis 1909 getragen, sondern dienten zugleich als Versuche für eine in der Heimat angestrebte neue Felduniform. Tatsächlich flossen wichtige Elemente in die spätere Felduniform des deutschen Heeres ein.

Südwester

Als „Südwester“ wurden die Siedler von Deutsch-Südwest bezeichnet, es ist jedoch unklar, ob dies zu Ehren des Hutes war, oder ob die Kopfbedeckung nach den Siedlern so benannt wurde.

Aussehen

Der Hutrand und das Mützenband waren in der Farbe der jeweiligen Schutztruppe gehalten. Diese war in

Außerdem wurde eine Kokarde in Schwarz-Weiß-Rot an der hochgeklappten Krempe getragen.

Bundeswehr

Heute wird bei der Bundeswehr der weiterentwickelte Buschhut oder „Boonie“ getragen.

Pfadfinder

Der Hut war bis 2001 die offizielle Kopfbedeckung der deutschen Pfadfinder in Namibia.

Siehe auch

Literatur

  • Walther Wülfing: Die deutschen Südwester. Die Geschichte eines Kolonialkämpfers (1939)
  • Jürgen Kraus und Thomas Müller: Die deutschen Kolonial- und Schutztruppen von 1889 bis 1918 – Geschichte, Uniformierung und Ausrüstung,[2] Militaria (2009), ISBN 978-3902526243

Fußnoten

  1. Rollfez mit Quaste, Kopfbedeckung der farbigen Soldaten in Kamerun und Togo. Aus rotem Filz, etwa 21 cm hoch, mit flachem Deckel, in dessen Mitte eine blauseidene Quaste angebracht ist. Der Fez wird gerollt getragen, so daß er nur einen Teil des Kopfes bedeckt. Die Reichsneger der Schutztruppen führen vorn am Rollfez einen kleinen versilberten, die der Polizeitruppe einen kleinen bronzierten fliegenden Reichsadler. In: Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Band III, S. 182
  2. Die verschiedenen Anzugsarten werden in ihren einzelnen Bestandteilen wie Tropenhelmen, Mützen, Röcken oder Patronengürteln ausführlich behandelt. Auch der Tropenuniform der farbigen Soldaten ist ein eigener Abschnitt gewidmet.