Seemann, Karl

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Landesbauernführer Karl Seemann; Am 9. Februar 1943 war SS-Oberführer Fritz Franz Montag im Nachrückverfahren für den verstorbenen Karl Seemann als Abgeordneter in den Reichstag eingezogen. Fritz kämpfte als Kompaniechef der Waffen-SS Mitte Februar 1943 bei der Schlacht bei Charkow, wo er schwer verwundet wurde. Nachdem er in ein Lazarett in Poltawa gebracht wurde, wo ihm zunächst beide Beine oberhalb der Knie amputiert wurden, erlag er am 20. Februar 1943 seinen Verwundungen. Sein Mandat wurde am 1. April 1943 vom SS-Standartenführer und Polizeipräsident von Rostock Dr. med. Hans-Eugen Sommer weitergeführt.

Karl Seemann (Lebensrune.png 6. April 1886 in Spendin bei Dobbertin, Mecklenburg; Todesrune.png 18. Januar 1943) war ein deutscher Landwirt, Gutsverwalter, Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages, Landesbauernführer sowie Mitglied der SA und der Allgemeinen SS.

Leben

Gautag 1935
  • 1886 geboren als zweitältester Sohn von Hugo Carl Friedrich Ludwig Seemann und dessen Frau Caroline Friederike Alexandrine Henriette Kind (1859–1933), Tochter des Wirklich Geheimen Oberregierungsrates und Chefs der Reichspostbauverwaltung August Kind, in Schöneberg bei Berlin.
    • Am 30. Juni 1890 übernahm Hugo Seemann, ein deutscher Aktivist der christlich-sozial orientierten ländlichen Reformbewegung in Mecklenburg, die Bewirtschaftung des Pachtgutes Breesen mit den Ortsteilen Carlsthal und Eichenthal mit einer Gesamtfläche von 492,4 Hektar. 1918 überließ er – gesundheitlich angeschlagen – seinem Sohn Karl die Pachtung als Verwalter, bevor dieser das Gut von 1925 bis 1943 selbst als Pächter bewirtschaftete.
  • 1892 bis 1898 Privatunterricht im Elternhaus,
  • 1898 bis 1902 Gymnasium und Realgymnasium in Güstrow
  • 1902 bis 1904 Erkrankung (Folgen eines Sturzes)
  • 1904 bis 1906 praktische Ausbildung in der Landwirtschaft
  • 1906/07 Ausbildung im landwirtschaftlichen Buchführungswesen bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) in Berlin
  • 1907/08 Gasthörer an den Landwirtschaftlichen Hochschulen in Halle und Bonn
  • 1908 bis 1912 landwirtschaftlicher Beamter in Süd-Hannover, Mecklenburg, Neumark und Niederlausitz
  • 1912 bis 1914 Gutsverwalter im Baltikum (Estland)
  • 1914 bis 1918 unter schwierigster Bedingungen als Zivilgefangener in Rußland interniert
  • 1918 bis 1925 Verwalter der (vom Vater seit 1890 gepachteten) Domäne Breesen (Mecklenburg)
  • 1918 Bürgermeister der Gemeinde Breesen-Carlsthal (Kreis Rostock)
  • 1918–1937 Mitglied des Vorstands der Molkerei GmbH in Triebsees (Pommern)
  • 1918 bis 1934 Vorsitzender des Vorstands der Molkerei GmbH in Triebsees
  • 1925 Pächter der Domäne Breesen
  • 1930 bis 1937 Mitglied des Vorstands der Viehverwertungsgenossenschaft Gnoien (Mecklenburg)
  • 1931 bis 1937 Mitglied des Aufsichtsrats der Mecklenburgischen Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft-Raiffeisen zu Rostock
  • 1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 750.115)
  • 1931 bis 1934 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Böhlendorf der NSDAP
    • 1932/33 Landwirtschaftlicher Abschnittsfachberater im Agrarpolitischen Apparat der NSDAP
  • 1932 Kreisdeputierter und Mitglied des Kreisausschusses des Kreises Rostock
  • 1932 bis 1934 Mitglied des Vorstands des Landesverbandes mecklenburgischer landwirtschaftlicher und Raiffeisen-Genossenschaften
  • 1933 bis 1936 Eintritt in die Sturmabteilung
  • Juni bis August 1933 Landesobmann der Landesbauernschaft Mecklenburg
  • 1933/34 Vorsitzender des Vorstands des Landesverbandes mecklenburgischer landwirtschaftlicher und Raiffeisen-Genossenschaften
  • 1933/34 Vorsitzender der Aufsichtsräte der Mecklenburgischen Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft- Raiffeisen zu Rostock und der Mecklenburgischen Zentralgenossenschaftskasse Rostock

Landesbauernführer

  • August 1933 bis 1937 Landesbauernführer der Landesbauernschaft Mecklenburg
    • zugleich Landwirtschaftlicher Gaufachberater und Gauamtsleiter des Amtes für Agrarpolitik des Gaus Mecklenburg-Lübeck der NSDAP
  • 1933 Mitglied des Deutschen Gemeindetags
  • Februar 1934 Seemanns Tochter wurde von Prof. Dr. von Gazen genannt Gaza operiert, sie überlebte jedoch den Eingriff nicht. Seemann zeigte von Gazen wegen fahrlässiger Tötung an, die Anzeige wurde jedoch nach einer Untersuchung niedergeschlagen.
  • 1934 Mitglied des Reichsbauernrats und seit der 9. Wahlperiode 1933 Mitglied des Reichstages
  • 14. Mai 1936 Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 276.582)
  • 14. Mai 1936 SS-Obersturmbannführer im Rasse- und Siedlungshauptamt der Reichsführung der SS
  • 20. April 1937 SS-Standartenführer

Aufsichtsratsvorsitzender

  • 1937 bis 18. Januar 1943 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Viehverwertungsgenossenschaft Gnoien (Mecklenburg)
  • 1942 bis 18. Januar 1943 Leiter des Landesernährungsamts (Abteilung A) Mecklenburg

Schriften (Auswahl)

  • Der Schicksalsweg des deutschen Bauern, in: „Gau Mecklenburg-Lübeck Festschrift zur zehnjährigen Wiederkehr der Gründung des Gaues“, Schwerin 1935