Seine Tochter ist der Peter

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Seine Tochter ist der Peter
Seine Tochter ist der Peter.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Seine Tochter ist der Peter
Produktionsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Heinz Helbig
Drehbuch: Erich Ebermayer
Vorlage: Edith Zellweker
Produktion: Mondial Internationale Filmindustrie AG
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Otto Martini
Schnitt:
Besetzung
Darsteller Rollen
Karl Ludwig Diehl Ingenieur Max Klaar
Traudl Stark Elisabeth Klaar, genannt Peter
Paul Hörbiger Dr. Felix Sandhofer
Maria Andergast Kinga Gerold
Olga Tschechowa Nora Noir, Klaars geschiedene Frau
Frida Richard Kathi
Robert Valberg Generaldirektore Tamay
Ekkehard Arendt Baron von Lichtenstein
Richard Waldemar Hotelportier
Therese Löwinger Bodenseerin
Wilhelm Schich
Hans Kammauf Chauffeure

Seine Tochter ist der Peter ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1936. Die Uraufführung fand am 22. Januar 1937 in Wien und Berlin statt.

Weitere Verfilmung

  • Seine Tochter ist der Peter (1955)

Handlung

Quelle
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Talsperren und Höhenstraßen zu bauen, das ist für den Ingenieur Max Klaar Beruf und kein Problem. Weniger einfach wird es dem frauenlosen Mann, sein fünfjähriges Töchterchen vernünftig zu erziehen. „Du, Max!“ nennt die Kleine ihren Vater, bevorzugt statt sittsamer Mädchenkleidung die bequemere Tiroler Lederhose, klettert auf Bäume, jagt Frösche, und ihr eigentlicher Taufname Elisabeth ist fast vergessen. Alle Welt, voran der Max, nennt sie nur Peter. Der Peter kommt aus einer Ehe, die nicht mehr besteht. Max hat sich von Nora scheiden lassen, damit sie ihren Herzenswunsch erfüllen und zu ihrem ursprünglichen Beruf zurückkehren konnte. Da draußen in der großen Welt feiert sie als umworbene Sängerin von Stadt zu Stadt Triumphe. Ihr Kind Elisabeth hat sie dem Vater überlassen. Es sieht so aus, als habe sie es vergessen. Um so fester haben sich Vater und Töchterchen aneinander angeschlossen. Eine herzhafte Kameradschaft ist da erwachsen. Der märchen- und abenteuerhungrige kleine Wildfang Peter haust zwischen See und Bergen wie in einem wahren Paradies. Alle vergöttern und verwöhnen ihn, der Vater, die alte Haushälterin, die treubesorgte Kathi; ja Selbst der Onkel Felix, der Herr Anwalt aus Wien, der alljährlich seine Sommerferien bei seinem Freunde Max in Kitzbühel verbringt, erliegt schmunzelnd und nur manchmal raunzend der Despotie des kleinen Peter. Zwar seufzt die Kathi: „Es ist halt ein Unglück, wenn ein Kind keine Mutter hat“, wenn die zwei Mannsbilder es gar zu sorglos mit dem Peter treiben. Aber Max Klaar will nichts von einer neuen Ehe wissen. Er hat von dem mißglückten ersten Versuch genug. Der Peter, mit Holzschwert und Papierhelm als Richard Löwenherz, hat im Walde eine fremde junge Dame überfallen und zur Gefangenen erklärt. Erstaunlich, wie fröhlich die ansonsten mit so aufregenden Abenteuern nicht verwöhnte Studentin der Chemie auf Peters Märchenspiele einzugehen weiß. Kinga Gerold heißt die Gefangene. Und da sie dem Peter so gut gefällt, schenkt er ihr auch die Freiheit wieder. Diese Großmut trägt bald Früchte. Denn als der Peter in einem Holztrog als Kapitän in den See hinausschifft – „nach Indien“, sagt er, „zu den Elefanten“ – erweist solch ein Holztrog sich nicht als seefest; er kentert. Das könnte übel ablaufen, wenn nicht die neue Freundin im rechten Augenblick den schwimmunkundigen kleinen Kapitän aus den Fluten bergen würde. Kaum verwunderlich, daß die Rettung Peters den Vater und die junge Studentin einander nahebringt. Zum erstenmal nach langer Zeit beginnt Max Klaar zu ahnen, daß das Kapitel „Frau“ in seinem Leben doch nicht so endgültig abgeschlossen ist, wie er bislang wähnte. Zwar ist der Peter Bindeglied. Indes, wenn es – was völlig unvorstellbar bleibt! – nie einen Peter gegeben hätte: diese junge Frau möchte Max Klaar wohl kaum mehr von sich lassen. So sieht es aus, als werde der Peter bald eine neue Mutter bekommen – und der Max bei der Gelegenheit auch eine Frau ... Bei einer beruflichen Fahrt nach Salzburg treffen Max und Felix auf Nora, die dort ein Gastspiel hat, und es erweist sich, daß die gefeierte Sängerin ihr Kind nicht vergessen hat. Sie will es wiedersehen, will einmal, ehe sie wieder hinauszieht in die Ferne, von den Lippen ihrer kleinen Elisabeth das Wort „Mutter“ gehört haben. Umsonst beschwört Max Klaar sie, den Seelenfrieden des Kindes nicht zu gefährden. Nora ist willens, nach Kitzbühel zu fahren und ihr Kind zu sehen. Ein seltsames Wiedersehen ist das. „Du, Dame“ nennt der Peter diese ihm unbekannte Mutter, und an der fremden Dame, die „so gut riecht“, interessiert ihn vornehmlich nur das schöne Auto, mit dem man hupen kann und vielleicht nach Indien fahren. Mit dem Instinkt der Frau aber spürt Nora die aufkeimende Herzensneigung zwischen ihrem früheren Gatten und der jungen Wienerin, mit der sich der Peter so gut versteht. Und wenn Max Klaar wieder heiratet, kann Nora nach dem abgeschlossenen Trennungsvertrag ihre Tochter wieder zurückfordern. So steht der Vater vor der Entscheidung, auf sein Kind zu verzichten oder auf die Frau, die dem Peter eine wirkliche Mutter sein würde und zu der sein Herz ihn treibt ... Eine unbesonnene Tat Noras vertagt die Entscheidung. Frau Nora entführt den Peter nach Salzburg. Aber nur allzuschnell erweist es sich, daß das Leben einer reisenden Sängerin sich mit der Erfüllung von Mutterpflichten nicht vereint. Der Peter kann bei der „schönen Dame“ nicht heimisch sein, sondern nur in seiner ureigenen „Peterwelt“ – beim Vater bei der Kathi und bei der Kinga, die ihn so gut versteht. So verläßt der kleine Peter denn die „fremde Dame“ und sucht auf eigene Faust wieder dorthin zu kommen, wo er „daheim“ ist. Das Verschwinden des Kindes und die Angst um dasselbe lassen Nora erkennen, daß sie und ihr Leben der jähen Anwandlung von Mutterliebe nicht gewachsen sind. Und während der Peter nach abenteuerlicher Reise heimfindet, verzichtet Nora auf ein Recht, das zugunsten des Kindes auszuüben sie doch nicht die Kraft hätte. Sie zieht wieder hinaus in die Welt der Heimatlosigkeit, nachdem sie Max Klaar den Weg freigegeben hat, dem Peter jene Mutter zu geben, die zu sein sie nicht imstande ist. Kinga wird Peters Mutter sein: denn die Kinga hat der Peter „so-o-o lieb“, sagt er, und reckt die kleinen Arme so weit, wie sie nur reichen. „Und ich habe noch längere Arme und habe die Kinga so-o-o lieb“ sagt Max – und wahrhaftig, seine ausgebreiteten Arme sind noch länger als die des kleinen Peter.