Sparta
Das antike Sparta war der Hauptort der peloponnesischen Landschaft Lakonien und des antiken Staates der Lakedaimonier, im Süden der Peloponnes. Sparta war im Altertum für seine Militärmacht berühmt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der spartanische Staat wurde zwischen 950 und 800 v.d.Z. von eingewanderten Doriern durch Zusammenschluss von fünf Ortschaften als Lakedaimon (Lakedämon) gegründet und eroberte im 8./7. Jahrhundert Messenien. Die Unterworfenen wurden zu Heloten oder Periöken, die als „Hopliten“ im spartanischen Heer kämpften. Vollbürger waren nur die Spartiaten. An der Spitze des Staates standen ursprünglich zwei Könige, deren Macht immer mehr auf die jährlich gewählten Ephoren überging. Durch die Gründung des Peloponnesischen Bundes (Ende des 6. Jahrhunderts) wurde Sparta neben Athen zur Vormacht in Griechenland. Seit dem Ende des 7. Jahrhunderts kam es durch die Notwendigkeit, sich gegen die zahlenmäßig wachsende Schicht der Heloten zu behaupten, zu einer rigorosen Militarisierung. Nach entscheidender Beteiligung an den Perserkriegen (500-449/448), dem Sieg über Athen im Peloponnesischen Krieg (431-404) und vorübergehend führender Stellung nach dem Königsfrieden 387/386 verlor Sparta seine Macht durch die Niederlagen gegen Theben 371 und 362 (Verlust Messeniens und damit der Existenzgrundlage); das Königtum in Sparta endete nach dem Scheitern politischer und sozialer Reformen 222 v.d.Z. mit der Niederlage gegen die Makedonen. — Im Mittelalter zunächst unter byzantinischer Herrschaft, verfiel Sparta seit dem 13. Jahrhundert; die heutige Stadt wurde 1834 in der Nähe der antiken neu gegründet.
Das neugriechische Sparti, Stadt in Lakonien, Griechenland, im Süden der Peloponnes, hat 18.200 Einwohner und ein archäologisches Museum.
Geschichtsbilder
Sparta wurde in der geschichtlichen Rezeption gerne als frühe Form des Totalitarismus gesehen und vor allem nach 1945 entsprechend negativ bewertet, während man hingegen Athen (ungeachtet der Tatsache, daß dieses sehr wohl expansionistisch ausgerichtet war) als positiven „demokratischen“[1] Gegensatz würdigte.
Fortleben in der Sprache
In der deutschen Sprache wird oftmals auch von „spartanisch“ gesprochen bzw. von einem „spartanischen Lebensstil“. Dieser Lebensstil ist vor allem durch eiserne Sparsamkeit gekennzeichnet. Spartanisch eingerichtete Räume etwa sind Räume, in denen nur das Notwendigste vorhanden ist und kein Luxus herrscht. Seinen Ursprung hat der Ausdruck in der von den Spartanern praktizierten Abhärtung der Männer.
Sparta steht für eine sich beschränkende Lebensweise wie sonst vielleicht nur die sprichwörtliche „schottische Sparsamkeit“. Im Gegensatz zum Schottentum wird mit spartanischem Ansatz aber nicht bloße Autarkie, sondern durchaus auch eroberndes Bestreben eingefordert – und steht somit im Kontrast zum Abschotten. Spartanisch ist der, der mit viel Denken, möglichst effektiv Materie hervorbringt. Das heißt, daß spartanische Gegenstände oft besonders durchdacht sind – im Gegensatz zum schottischen Sparsamkeitsdenken, bei dem das sparsame an Sich im Vordergrund steht.
Siehe auch
Literatur
- Jürgen Brake: Spartanische Staatserziehung. Nach den Quellen bearbeitet. Nachdruck der Ausg. Hamburg 1939, Arnshaugk, 2015, ISBN 3-944064-53-4 [136 S.]
- Hans Lüdemann: Sparta. Lebensordnung und Schicksal, Leipzig 1939
- Otto Wilhelm von Vacano: Sparta – Der Lebenskampf einer nordischen Herrenschicht, Kempten 1940
- Sparta and its law. Von der spanischsprachigen Netzpräsenz Evropa Soberana (2013), ins Englische übertragen von César Tort, abgedruckt in: C.T. [i. e. César Tort] (Editor): The Fair Race’s Darkest Hour, Daybreak, Sixth Edition, 2019, ISBN 9781387749027
Verweise
- Guillaume Durocher: Ancient Sparta: The First Self-Conscious Ethnostate? Part 1: Educating Citizen Soldiers, TOO, 12. Juni 2018