Stöbe, Ilse

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Ilse Stöbe (* 17. Mai 1911 in Berlin; † 22. Dezember 1942 ebenda) war eine sowjet-bolschewistische Spionin und deutsche Hoch- und Landesverräterin.

Leben

Nach dem Abschluß der Volksschule besuchte Stöbe eine Handelsschule und erlernte den Beruf einer Stenotypistin. Danach war sie Sekretärin des jüdischen Publizisten Theodor Wolff. Dort lernte sie auch den Kommunisten und späteren SED-Funktionär Rudolf Herrnstadt (Pseudonym R. E. Hardt) kennen, der sie für eine Zusammenarbeit mit dem sowjet-bolschewistischen Geheimdienst GRU anwarb.

Ab 1929 gehörte sie der KPD an und spionierte bereits ab 1931, also bereits während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik, für die Sowjetunion. Bis September 1939 war sie Auslandskorrespondentin in Warschau und seit 1934 Kulturreferentin der NSDAP-Auslandsorganisation in Polen, indem sie ihre ehemalige Zugehörigkeit zur KPD verleugnete. Dort nahm sie Fühlung zum später als Hochverräter enttarnten Rudolf von Scheliha auf, mit dem sie dann gemeinsam gegen Geldzahlungen auf Schweizer Konten Landesverrat betrieb. Die Schweizer Kontakte wurden von Stöbe durch ihre Mitarbeit für die „Neue Zürcher Zeitung“ und ihre Bekanntschaft mit dem Schweizer Verleger Rudolf Huber begünstigt. Dabei trug sie den Decknamen „Alta“:

Die Honorare des sowjetischen Geheimdienstes wurden mit Verrechnungsschecks der New Yorker Chase National Bank auf ein Scheliha-Konto des Bankhauses Julius Bär & Co in Zürich eingezahlt. Gesamthöhe der Spionage-Honorare: 50.000 Reichsmark. Als Scheliha bei Kriegsbeginn nach Berlin ins AA zurückberufen wurde, blieb Ilse Stöbe in seiner Nähe und hielt den Kontakt zwischen ihm und der Zentrale aufrecht. Jede Anfrage von Hauptmann Petrow, ihrem Führungsoffizier in Moskau, überbrachte „Alta“ dem Scheliha. Und Scheliha gab -- wenn auch von Monat zu Monat zurückhaltender -- Auskunft: über diplomatische Geheimverhandlungen des Reichs, außenpolitische Pläne der Reichsregierung, Interna über die Führer der Achsenmächte.“[1]

Scheliha hielt die Verbindung zu Ilse Stöbe auch nach 1939 aufrecht, als er im Berliner Außenamt zum Legationsrat avanciert war und der Stöbe eine Anstellung in der dortigen Informationsabteilung ermöglicht hatte. Am 28. August 1941 hatte die Kurzwellen-B-Stelle in Prag einen Funkspruch Moskaus aufgefangen, den ein Jahr später die Gestapo erfolgreich entschlüsselte. Inhalt des Spruchs:

Der Chefagent Kent in Brüssel solle die Berliner Agentin Ilse Stöbe, Deckname „Alta“, in deren Wohnung im Hause Wielandstraße 37 aufsuchen.[2]

Im September 1942 wurde sie wegen Spionage für die Sowjetunion verhaftet und am 22. Dezember 1942 zusammen mit den Landesverrätern Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack, Scheliha und sieben weiteren Gesinnungsgenossen der sogenannten „Roten Kapelle“ hingerichtet. Stöbes ehemaliger Kommunisten-Freund Rudolf Herrnstadt heiratete inzwischen eine dunkelhaarige Sowjetrussin, die ihn nach Berlin-Köpenick begleitete, als er dort 1945, als Sowjetbürger, in der Nähe des Müggelsees eine Villa bezog.[3]

In der sowjetischen Staatszeitung „Prawda“ erschien vom 1. bis 5. Juli 1967 ein als Tatsachenbericht aufgemachter Artikel über Ilse Stöbe unter dem Titel „Ihr Name war Alta“, der ihre Verdienste als Spionin für die Sowjets schilderte. 1969 wurde Ilse Stöbe von der Sowjetunion posthum als „Kundschafterin“ mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet. Das Ministerium für Staatssicherheit der „DDR“ brachte zu seinem dreißigjährigen Bestehen drei „Ehren“medaillen mit den Bildnissen von Ilse Stöbe, Arvid Harnack und Fritz Schmenkel heraus.

Stöbe auf einer „Ehren“medaille der DDR-Staatssicherheit
Stöbe - 30 Jahre MfS - Drei Ehrenmedaillen mit den Bildnissen von Ilse Stöbe, Dr. Arvid Harnack und Fritz Schmenkel.jpg Stöbe Rückseite - 30 Jahre MfS - Drei Ehrenmedaillen mit den Bildnissen von Ilse Stöbe, Dr. Arvid Harnack und Fritz Schmenkel.jpg

Literatur

Fußnoten