Thier, Ottmar

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Ottmar Thier.jpg

Ottmar Thier (Lebensrune.png 1923; Todesrune.png 13. Januar 2017 in Medebach im Hochsauerlandkreis) war ein deutscher Obergefreiter und Panzerjäger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Mit über 90 Lebensjahren nahm er noch 2014/2015 an Sportveranstaltungen teil und erwarb nebenbei 40 Mal das Deutsche Sportabzeichen in Gold, damit war er der älteste, aktive Geräteturner Deutschlands.[1]

Werdegang

Ottmar Thier, der älteste, aktive Geräteturner Deutschlands.jpg

Thier war u. a. im Westfeldzug 1940 und beim Unternehmen „Barbarossa“ an der Kriegsfront eingesetzt, zuletzt als Obergefreiter in der Panzerjäger-Abteilung 106[2] der 106. Infanterie-Division neu aufgestellten 6. Armee. Er geriet im August 1944 an der Ostfront in Kriegsgefangenschaft, als seine Panzerjäger-Abteilung in Besserabien vernichtet wurde. Von 400 Mann, die von den Bolschewisten gefangen genommen wurden, lebten nach vier Wochen nur noch 100. Noch weniger sollten je wieder die Freiheit und die Heimat sehen.

Nachkriegszeit

Nach Rückkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft im Oktober 1949 engagierte er sich für den Sport und beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Manche von Thiers Kameraden fanden auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Moldau ihre letzte Ruhe, andere jedoch bleiben vermißt. Die „Deutsche Kriegsgräberstätte Chisinau“ wurde am 20. Mai 2006 der Öffentlichkeit übergeben.

Über 19 Jahren war Thier bei der „Continental Reifen Deutschland GmbH“ tätig. Seit 1950 war er Mitglied der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft.

Sport

Schon als Achtjähriger war Ottmar Thier Mitglied der Turnabteilung des TuS Medebach. Er lehrte den Kindern nach dem Krieg 40 Jahre lang das Turnen. Nach seiner Rückkehr 1949 aus Krieg und sowjetischer Gefangenschaft war Ottmar Thier erneut als Turner, Fußballer und Handballer aktiv. Gemeinsam mit der Turnwartin Emma Papenheim gelang ihm der Aufbau zweier Turnriegen für Jungen und Mädchen sowie die Einführung des Volleyballsports.

Als Leiter der Turnabteilung nahm er mit seinen Schützlingen an verschiedensten Turnfesten und an zehn Landesturn- und Gauturnfesten teil. Nach der Fertigstellung der Dreifachturnhalle kam bald als Sportart das Trampolinspringen hinzu. Die Trainingserfolge zeigten sich bei den Deutschen Turnfesten in Hamburg und Dortmund, bei denen zwei Jungen den Einzug in das Finale schafften und den dritten Platz belegten. Die Westfälischen Trampolin-Synchronmeisterschaften wurden von Ottmar Thier in Medebach organisiert.

Zudem war er jahrelang als Sportabzeichen-Obmann tätig – er selbst erwarb 40 Mal das Deutsche Sportabzeichen in Gold und einmal das Österreichische Bundesturnabzeichen in Gold. Ferner übernahm Thier die Haltungsförderung der AOK Hochsauerland für Kinder in Hallenberg, Züschen, Winterberg und Niedersfeld sowie in der Krebsnachsorge in Medebach neben vielen weiteren Tätigkeiten. Auch der Lauftreff des TuS Medebach wurde von ihm ins Leben gerufen und geleitet. In seiner Trainerzeit trainierte er über 500 Kinder.

Auch Thiers sportlichen Leistungen können sich sehen lassen: 1996 und 2001 belegte der Turner bei den Österreichischen Bundesturnfesten im Geräteturnen jeweils den dritten Platz. Bei den Westfälischen Landesmeisterschaften war er ebenfalls mit dem dritten Platz erfolgreich. Jährlich nahm der nun 91Jährige an den Internationalen Seniorengala in Markkleeberg/Leipzig, in Reichenberg und beim Freyburger Jahnturnfest (Unstrut) teil.

Biographie

Seine Erinnerungen „Ottmar Thier: Jugendjahre, Kriegsdienst und Gefangenschaft“ hat Andreas Biere für die nachfolgenden Generationen festgehalten.

Tod

Ottmar Thier verstarb am 13. Januar 2017, seine feierliche Beisetzung u. a. mit Heiliger Messe in der Sankt Peter und Paul Kirche und Seelenamt im Wohn- und Pflegezentrum (Mauritiuskapelle) fand am 6. Februar 2017 statt.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Ottmar Thier: Deutschlands ältester Gerätturner wurde 91!
  2. Aufgestellt am 10. Dezember 1940 in Wahn aus dem Stab und der 2. Kompanie der Panzerjäger-Abteilung 6 und der 2. Kompanie der Panzerjäger-Abteilung 26 zu insgesamt drei Kompanien. Die Abteilung wurde im August 1944 in Besserabien vernichtet. Neu aufgestellt am 8. April 1945 am Oberrhein.