Thurse

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Ein Ase im Angesicht eines Thursen
Stammbaum verschiedener Riesen (Thursen) der germanischen Mythologie

Ein Thurse (urgerm. Þurisaz; anord. Þurs; ahd. Dur(i)s; mhd. Türse, Turse; nhd. Dürsche, Türsche) ist in der germanisch-nordischen Mythologie ein dämonisches, überwiegend schadenstiftendes Ungeheuer von gewaltiger Kraft und enormer Größe, dabei entweder sehr dumm oder sehr weise. Die Thursen werden auch mehrhäuptig dargestellt, mit drei, sechs oder neun Köpfen. Die meisten dieser Riesen sind bösartig und Feinde der Götter und Menschen, jedoch gibt auch gutmütige und sanfte. Die Bösartigen werden stets von Donar (bzw. nordgerm. Thor) gejagt und getötet. Auffällig ist, daß viele Götter direkt von Riesen bzw. Riesinnen abstammen oder auch selbst als Riesen gelten (z.B. Ägir).

Wohnort

Im nordisch-mythologischen Weltbild sind sie in Riesenheim (Utgard), der Außenwelt angesiedelt, ihr Saal ist Okolni. Das Riesengeschlecht der Joten wohnt in Jötunheimr.

Geschlechter

Wie etwa die Titanen der altgriechischen Götterwelt stellen sie die chaotischen Naturkräfte der Welt dar. Grob unterscheiden lassen sich die Riesen nach den ihnen eigenen Elementen: Luft- und Sturmriesen, Berg- und Steinriesen, Waldriesen, Wasser-, Meer-, und Feuerriesen.

Unterschiede der Riesen

Ein Oberbegriff für die nordischen Riesen, von denen die Edda berichtet, ist Thursen (nord. „Riese“), Herrscher der Thursen ist Thrymr. Ein älteres Riesengeschlecht sind die Reifriesen Hrimthursar. Sie alle ertranken in der Urzeit im Blut des Ymir. Nur Bergelmir und seine Frau entkamen dieser Sintflut, von ihnen entstammt das Riesengeschlecht der Jöten (Jötunn). Weiter gibt es Riesen, die in der Endzeit Ragnarök gegen die Asen kämpfen werden. Angeführt werden diese Riesen von Muspell bzw. Surtr.

Neben den ungeschlachten, die Naturgewalten repräsentierenden Riesen gibt es auch solche, deren alle anderen Wesen übertreffendes Alter sie zu weisen Hütern des Wissens macht. Beispiele für diese sind Wafthrudnir oder Mimir.

Römische Überlieferung

Tacitus erzählt von den Volksstämmen der Hellusier und Oxionen. Diese lebten hoch im Norden, noch jenseits der Finnen. Tacitus schildert sie als Mischwesen, welche den Riesen recht nahe kommen[1]. Allgemein wurde bis ins Mittelalter hinein angenommen, daß Unholde wie diese im Nordosten der Welt wohnten.

Siehe auch

Fußnoten

  1. (Germania, 46)