Schlachtschiff „Tirpitz“
Schiffsdaten | ||
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Bauwerft: | Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven | |
Besatzung: | 2.600 Mann | |
Technische Daten | ||
Wasserverdrängung: | 41.700 ts, max. 52.600 ts | |
Länge: | 248 m | |
Breite: | 36 m | |
Tiefgang: | 8,7 m, max. 10,2 m | |
Höchstgeschwindigkeit: | max. 30,8 kn = 57 km/h | |
Bewaffnung | ||
Schwere Artillerie: | 4 Türme mit je zwei 38cm-Geschützen | |
Mittlere Artillerie: | 12 15cm-Geschütze | |
Flak: | 16x 10,5cm; 16x 3,7cm; 12-58x 2cm Geschütze | |
Bordflugzeuge: | 4-6 (Arado Ar 196) |
Die „Tirpitz“ war das größte deutsche Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg[1] und das größte jemals in Europa gebaute Kriegsschiff. Es war nach dem Großadmiral der Kaiserlichen Marine Alfred von Tirpitz benannt. Das 251 m lange Schiff der Bismarck-Klasse mit drei Schiffsschrauben konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 30,8 Knoten erreichen.
Die „Tirpitz“ wurde bei Tromsö (Nordnorwegen) am 12. November 1944 von britischen viermotorigen Lancaster-Bombern mit speziellen „Tallboy“-Bomben (5,4-Tonnen-Bomben) angegriffen und zum Kentern gebracht. Dabei fielen 1.204 Besatzungsmitglieder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die „Tirpitz“, die im September 1941 die Baltenflotte anführte, wurde im Januar 1942 nach Norwegen verlegt und unternahm von dort aus Vorstöße gegen den alliierten Konvoiverkehr im Nordpolarmeer und gegen Landziele, wie z. B. im September 1943 beim Unternehmen „Sizilien“ gegen Spitzbergen.
Am 21./22. September 1943 drangen britische Kleinst-U-Boote in den als Schutz errichteten Netzkasten der „Tirpitz“ ein und beschädigten sie durch Grundminen so schwer, daß sie bis März 1944 ausfiel. Danach richteten sich zahlreiche britische Luftangriffe gegen das im Altafjord liegende Schiff, das u. a. am 3. April 1944 beschädigt wurde.
Bordflieger
Die Tirpitz war mit vier Wasserflugzeugen vom Typ Arado Ar 196 zur Feindaufklärung und Luftüberwachung ausgestattet. Sie gehörten der 1. Staffel der Bordfliegergruppe 196 an. Die Bordfliegergruppe 196 unterstand offiziell nicht den Seefliegerverbänden der Kriegsmarine, sondern der Luftflotte 5 der Luftwaffe.
Ar 196
Die Ar 196 besaß seitlich anleg- bzw. anklappbare Flügel und leichte Bewaffnung. Zwei startklare Maschinen standen in den beiden Bereitschaftshangars seitlich des Schornsteins, während die beiden anderen in dem Werkstatthangar unter dem achtern Aufbau gewartet werden konnten.
Mit den gegenläufig verbundenen Katapulten (Doppelkatapult), die sich in der Mitte des Schiffes befanden und von 32 m über die Bordwand auf 48 m ausgefahren werden konnten, wurden die Flugzeuge gestartet. Landen mußten sie allerdings auf dem Wasser, um anschließend von einem der zwei 12-Tonnen-Kräne auf beiden Seiten der „Tirpitz“ an Bord gehoben zu werden.
Versenkung
Am 12. November 1944 trafen britische Bomber die „Tirpitz“ mit 5,4-t-Spezialbomben, wobei der Turm explodierte und die Backbordseite eingedrückt wurde, so daß das Schlachtschiff kenterte und 1.204 Seeleute mit in die Tiefe riß. 890 der über 2.000 an Bord befindlichen Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, davon mußten 84 mit großem Aufwand aus dem Rumpf herausgeschnitten werden.
Schuldzuweisung
Das Jagdgeschwader 5 war für den Schutz des Kriegsschiffes verantwortlich, war aber von der Verlegung der „Tirpitz“ nicht informiert, so daß die Jäger des Geschwaders die Bomber der Royal Air Force nicht mehr erreichen konnten. Gegen Heinrich Ehrler, den Kommodore, wurde ein Kriegsgerichtsverfahren (bekannt als „Affäre Tirpitz“) angestrengt, letztendlich wurde er freigesprochen.
Kommandanten
- Kapitän zur See Karl Topp – Februar 1941 bis Februar 1943
- Kapitän zur See Hans Meyer – Februar 1943 bis März 1944
- Kapitän zur See Wolf Junge – März bis November 1944
- Kapitän zur See Robert Weber – November 1944 bis zum Untergang