Wilhelmshaven

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Wilhelmshaven

Stadtwappen seit 1948
Staat: Deutsches Reich
Gau: Weser-Ems
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Provinz: Hannover
Einwohner (2018): 79.218
Bevölkerungsdichte: 740 Ew. p. km²
Fläche: 106,91 km²
Höhe: 2 m ü. NN
Postleitzahl: 26351–26389
Telefon-Vorwahl: 04421, sowie 04422, 04423 und 04425 (jeweils teilweise)
Kfz-Kennzeichen: WHV
Koordinaten: 53° 31′ N, 8° 8′ O
Wilhelmshaven befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Stadtwappen von 1939 bis 1946
Bundesland: Niedersachsen
Bürgermeister: Carsten Feist (parteilos)

Wilhelmshaven (z. T. auch: Wilhelmshafen; ostfriesisch: Wilhelmshoawen) ist eine kreisfreie deutsche Stadt in Ostfriesland.

Geographie

Marinegedächniskirche in Wilhelmshaven: Ausgestaltung durch Marinepfarrer Müller, Marinepfarrer Ronneberger und Marinesekretär Marx.[1]
Korvettenkapitän „Ajax“ Bleichrodt (links) nach der Kapitulation in Wilhelmshaven, Mai 1945

Lage

Wilhelmshaven liegt im Nordwesten Deutschlands an der Nordwestküste des Jadebusens, einer großen Meeresbucht an der Nordsee. Das Stadtgebiet liegt im östlichen Teil der ostfriesischen Halbinsel zwischen Dollart und Jadebusen. Die Wattgebiete in dieser Küstenregion gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Gliederung

Das Stadtgebiet Wilhelmshavens ist in fünf Stadtbereiche (Süd, Mitte, West, Nord, Ost) eingeteilt. Jeder Stadtbereich besteht aus mehreren Stadtteilen. Diese sind nochmals in Stadtviertel unterteilt, wenn es sich um räumlich und strukturell zusammenhängende Gebiete handelt, die namentlich auch in der Öffentlichkeit bekannt sind.[2]

1 Stadtbereich Süd

  • 11 Innenhafen
    • Schleuseninsel
    • Nordhafen
    • Arsenalhafen
    • Großer Hafen
    • Banter See
    • Bordum
  • 12 Innenstadt
    • Südstadt
    • City
    • Kurpark
    • Rathausviertel
  • 13 Bant
    • Bant
    • Hansaviertel
    • Jadeviertel
  • 14 Ebkeriege
    • Ebkeriege
    • Junkerei
    • Groß Belt

2 Stadtbereich Mitte

3 Stadtbereich West

4 Stadtbereich Nord

5 Stadtbereich Ost

Die 1972 eingemeindeten Stadtteile Fedderwarden und Sengwarden sind zugleich Ortschaft.

Nachbargemeinden

Im Westen grenzen die Gemeinde Sande und die Stadt Schortens, im Norden die Gemeinde Wangerland an. Alle drei Nachbargemeinden gehören zum Kreis Friesland. Die Stadt grenzt im Osten und Süden an die Nordsee. In östlicher Richtung auf der anderen Seite der Jade liegt die Gemeinde Butjadingen. Sie bildet den nördlichen Teil des Kreises Wesermarsch. In südlicher Richtung auf der anderen Seite des Jadebusens erkennt man bei gutem Wetter die Umgebung von Dangast, dem südlichsten Nordseebad an der Nordseeküste. Dangast gehört zur Stadt Varel im Kreis Friesland.

Geschichte

Am 17. Juni 1869 weihte König Wilhelm I. von Preußen den Hafen ein und gab der gleichzeitig entstandenen Siedlung seinen Namen – „Wilhelms Hafen“.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt, wurde zwischen 1905 und 1907 als damals größte Drehbrücke Europas erbaut.

Wilhelmshaven war während des Zweiten Weltkrieges eines der Hauptziele des Bombenterrors der Alliierten. Der erste Angriff auf die Stadt begann bereits am 4. September 1939, während der Terror bis zum 30. März 1945 anhielt. Bei insgesamt 102 Angriffen auf die Stadt wurden über 70 % der Wohnfläche zerstört. Die Bunkeranlagen konnten den meisten Zivilisten das Leben retten, weshalb in der ganzen Zeit nur 435 Menschen durch den Bombenterror ermordet wurden.

Von 1986 bis 2003 war Eberhard Menzel (SPD) ehrenamtlicher und von 2003 bis 2011 hauptamtlicher Oberbürgermeister Wilhelmshavens.[3] Seit dem 1. November 2011 ist Andreas Wagner (CDU) Ober­bürger­meister der Stadt Wilhelms­haven. Die Stadt und die Region sind seit geraumer Zeit Abwanderungsgebiet mit schwieriger wirtschaftlicher Situation. Die lange Zeit dominierende subventionsorientierte Wirtschaftspolitik der SPD hat eine Niedergangsspirale in Gang gesetzt. Wegen ihres billigen Wohnraums wurde die Stadt zum Magneten für Fürsorgeempfänger, die zum Teil sogar aus anderen Bundesländern nach Wilhelmshaven ziehen. Insbesondere ansässige Jugendliche wandern nach absolvierter Schulzeit zu großen Teilen aus Wilhelmshaven ab.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1853 335
1895 19.422
1939 113.686
1945 89.096
1950 101.210
1960 100.533
1970 102.732
1980 99.230
1990 90.561
2000 85.287
2010 81.234
2018 76.278

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Wilhelmshaven geborene Personen

  • Otto Bertram (1916–1987), Offizier der Wehrmacht und Bundeswehr und Ritterkreuzträger
  • Adalbert von Blanc (1907–1976), Flottillenadmiral und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Otto von Bülow (1911–2006), U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
  • Karl Dincklage (1874–1930), Major und NSDAP-Funktionär
  • Kurt Doerry (1874–1947), Leichtathlet, Olympiateilnehmer und Sportjournalist
  • [[Karl Drewes (1895–1958), Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
  • Carmen Everts (geb. 1968), BRD-Politikerin (SPD)
  • Max Geisenheyner (1884–1960), Journalist und Schriftsteller
  • Georg Joel (1898–1981), Ministerpräsident Oldenburgs 1933–1945
  • Horst Kampen (1921–1945), Angehöriger der Waffen-SS
  • Günther Krech (1914–2000), U-Boot-Kommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Hans Loeper (1885–?), Politiker und Landesgruppenführer im Reichsluftschutzbund
  • Erhard Milch (1892–1972), Heeres- und Luftwaffenoffizier
  • Henry Picker (1912–1988), Jurist und Protokollant von Hitlers Tischgesprächen
  • Jens Pühse (geb. 1972), Politiker (NPD)
  • Hermann Rasch (1914–1974), Marineoffizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Klaus Erhardt Riedel (1907–1944), Raketenpionier, Mitbegründer des ersten Raketenflugplatzes Berlin und Mitarbeiter von Rudolf Nebel und Wernher von Braun
  • Hans-Rudolf Rösing (1905–2004), Marineoffizier; U-Boot Kommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Wilhelm Rollmann (1907–1943), U-Bootkommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Thilo Ernst Hans Berndt von Trotha (1904–1938), Herausgeber, Hauptschriftleiter und persönlicher Adjutant Alfred Rosenbergs
  • Kurt Voss (1892–?), Maler und Graphiker
  • Rudolf Weydenhammer (1890–1972), Offizier, als verdeckt agierender Stabsleiter der illegalen NSDAP in Österreich führend an der Juli-Erhebung 1934 in Wien beteiligt

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Siegfried Scharfe (Hg.): Deutschland über Alles. Ehrenmale des Weltkrieges, Karl Robert Langewiesche, Leipzig 1940
  2. StaDtistik report 2-2011. (PDF; 8,2 MB) Stadt Wilhelmshaven, S. 4: Stadtteile und Stadtviertel; abgerufen am 30. Dezember 2011
  3. Wilhelmshaven war jahrzehntelang SPD-regiert. Die Vorgänger von Eberhard Menzel im Amt des Oberbürgermeisters waren: 1956–1961: Reinhard Nieter (SPD), 1961–1972: Johann Janßen (SPD), 1972–1976: Arthur Grunewald (SPD), 1976–1981: Eberhard Krell (SPD). Nur 1981–1986 bekleidete mit Hans Janßen (CDU) für wenige Jahre ein Christdemokrat das Amt des Oberbürgermeisters.
  4. Walter Fleischauer: Wilhelmshaven (Seebattaillonsdenkmal), Niedersachsen:denkmalprojekt.org, 2005
  5. Walter Fleischauer: Wilhelmshaven - Mariensiel, Wilhelmshaven, Niedersachsen:denkmalprojekt.org, 2004
  6. Ronald A.G.Becker: Wilhelmshaven, Ehrenfriedhof (Flakkreuzer Medusa), Niedersachsen:denkmalprojekt.org, 2005