Trützschler von Falkenstein, Fritz

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Colmar Freiherr von der Goltz zwischen Maria Agnes von Borcke (1895-1983; seit 1920 verheiratete Gräfin zu Dohna-Schlobitten, vier Kinder), 1914 bis 1918 DRK-Schwester, und königlich preußischer Hauptmann a. D. sowie kaiserlich ottomanischer Major Fritz Trützschler von Falkenstein (1878–1962), Leiter der deutsch-ottomanischen Sanitätsmission des DRK in Konstantinopel.

Ludwig Ullrich Martin Fritz Trützschler von Falkenstein (Lebensrune.png 9. Februar 1878 in Weimar; Todesrune.png 1962) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des osmanischen Heeres sowie Chemiker, Schriftsteller und Mitglied zahlreicher genealogisch-heraldischer Vereine. 1915 bis 1916 war er Leiter der deutsch-ottomanischen Sanitätsmission des DRK in Konstantinopel.

Werdegang

Werbeanzeige des Darmstädter „Falken-Verlags“, in: „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel“, Leipzig 20. Juli 1918

Militär

Anstatt wie sein Vater oder Bruder im Infanterie-Regiment „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94 in Weimar zu dienen, trat er, vermutlich aus dem Kadettenkorps kommend, in das Großherzoglich Mecklenburgische Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 in Rostock ein. Hier wurde er mit Patent vom 7. März 1896 zum Sekondeleutnant befördert. 1903 wurde er in das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 versetzt und kurz darauf zur Militärtechnischen Akademie kommandiert wurde, um Chemie zu studieren. Am 20. März 1906 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 17. Oktober 1907 wurde seineAbschiedsgesuch mit der gesetzlichen Pension bewilligt.

Erster Weltkrieg

Nach freiwilliger Meldung 1914 anläßlich des Ersten Weltkrieges diente er zuerst als Adjutant des Kommandanten von Berlin und wurde als solcher am 1. November 1914 zum Hauptmann a. D. befördert. Als Hygienefachmann war er 1915 bis 1916 bei der Deutschen Militärmissionen im Osmanischen Reich, dabei erhielt er den Rang als kaiserlich ottomanischer Major. Bei der von ihm geführten Sanitätsmission „von Trützschler“ in Konstantinopel (in einem Krankenhaus in Skutari) befanden sich zur Unterstützung des türkischen Sanitätsdienstes verschiedene deutsche militärmedizinische Einrichtungen, ebenso „charakteristisch für die deutschen sanitätsdienstlichen Leistungen auf allen Kriegsschauplätzen des vorderasiatischen Territoriums … waren seuchenhygienische Maßnahmen […]“ Zu seinen Besuchern gehörte auch Johannes Lepsius, Mitbegründer der Deutschen Orientmission, der 1915 in das Osmanische Reich reiste.

Schlacht von Gallipoli

Als die Schlacht von Gallipoli 1915 auf der Halbinsel Gelibolu tobte und die Verluste immer größer wurden, führte Major Trützschler von Falkenstein eine Expedition an die Kriegsfront an, an seiner Seite drei Ärzte, zehn DRK-Schwestern und zwei Pfleger, darunter der Schriftsteller und Sanitäter Dr. jur. Armin Theophil Wegner (1886–1978). Sie führten viel Material mit sich und schlugen ihr Hauptquartier in einem Krankenhause auf.[1]

Schriftsteller

Als Schriftsteller war er u. a. bekannt für die Werke „Soziale Harmonie – Deutschlands Stärke. Ein Lebensäußerung“ (Spree-Verlag, Berlin 1911), „Hauszeichen für das deutsche Volk! Gedanken und Vorschläge“ (Falken-Verlag, Darmstadt 1917) und „Beseelte Farbenlehre“ (Weimar 1938), wobei er den Namen Fritz von Trützschler verwendete. Er schrieb aber auch unter dem Pseudonym „Carl Friedrich Arminius“.

Falken-Verlag

Fritz’ zweitältester Bruder Louis Wilhelm Gerhard Karl Kurt (Lebensrune.png 17. Juli 1874 in Torgau) war ebenfalls Offizier, hatte als Oberleutnant seinen Abschied genommen und wurde Publizist. 1916 gründete er den „Falken-Verlag“ in Darmstadt. 1917 übernahm Fritz Trützschler von Falkenstein den Verlag, der aber 1919 in der Wirtschaftskrise verkauft wurde. Friedrich Wilhelm Bruchhaus gründete den Nachfolge-Verlag am 1. Mai 1923 in Dresden. Der „Falken-Verlag F.W. Bruchhaus“ war in Blasewitz im Dürerbundhaus, Bahnhofstraße 24, ansässig. Der Falken-Verlag gab in seiner Dresdner Zeit schwerpunktmäßig Belletristik heraus.

Schon frühzeitig hatte der Verlag eine Zweigstelle in Leipzig, wohin nach 1926 auch der Hauptsitz verlegt wurde. Außerdem gab es Niederlassungen in Hamburg und Berlin. Mit dem Verkauf 1933 nach einem Erbfall wechselte das Verlagsprogramm zu Ratgeberbüchern und der Verlag zog ganz nach Berlin-Lichterfelde. Ab 1935 firmierte der Verlag unter dem Namen „Falken-Verlag Erich Sicker“. In der Bundesrepublik Deutschland gehörte Falken lange Zeit zu den wichtigsten Sachbuchverlagen überhaupt. Der Verlag wurde von Bertelsmann übernommen und gehört zu „Random House“.

Familie

Orden und Ehrenzeichen des Vaters Anton, Deutscher Ordens-Almanach, 1908, S. 1565

Abstammung

Fritz, ein Sproß des deutschen Uradels,[2] wurde am 1878 in Weimar als Sohn des Oberstleutnants Ernst Karl Julius Anton Trützschler von Falkenstein (Lebensrune.png 31. März 1843 in Bernburg an der Saale, Salzlandkreis, Fürstentum Anhalt-Bernburg; Veteran des Deutsch-Französischen Krieges sowie Ritter des Eisernen Kreuzes II. Klasse) und dessen ersten Frau Anna Anastasia Marie, geb. von Brauk. Fritz hatte drei ältere Brüder: Ernst Erich, Louis Wilhelm Gerhard Karl Kurt und Ernst Karl Egon und einen jüngeren Halbbruder (Maximilian Ludwig Anton) aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Emilie Adolphine Luise Amelie von Minckwitz.

Ehe

Verheiratet war er seit dem 27. September 1901 mit Karoline „Liddy“ Margarete Charlotte Ida Anna Helene Freiin von Nettelbladt (Lebensrune.png 14. September 1880 auf Gut Goldebee, Nordwestmecklenburg). Die Ehe wurde 1907 in Berlin geschieden (Liddy heiratete 1909 in Bern Prof. Dr. Walther Nasse). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Erhard Anton Wolff „Wolo“[3] Georg (1902-1989), wanderte 1922 in die USA aus, wo er ein bekannter Maler, Puppenspieler, Journalist, Illustrator und Schriftsteller wurde; zuerst studierte er an der University of Wisconsin, zog 1927 nach Los Angeles, gab fünf Kinderbücher heraus (darunter mit unzähligen Auflagen „Sir Archibald“, „Friendship Valley“, „The Secret of the Ancient Oak“ und „Amanda“) und verstarb in San Francisco
  • Antonie-Charlotte Karoline Emmy Ida Marie Resy Johanna (1903–1987), von 1922 bis 1938 mit Prof. Dr. Edgar Salin[4] verheiratet
    • Aus der Ehe sind die Kinder Brigitte (Lebensrune.png 24. Februar 1923; verheiratet mit Dr. phil. Manfred Bernhard) und Lothar (1924–1989; Druckereibesitzer, später Psychotherapeut sowie Leiter des Berkeley Institutes of Psychotherapy in Kalifornien, USA) entsprossen. Die Ehe wurde 1938 geschieden.
  • Cäcilie (Lebensrune.png 31. Januar 1906 in Berlin)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. „Deutsche Levante-Zeitung“ (Hamburg), 5, 15/16 (1 August 1915)
  2. Von den vielen Adelsfamilien des Namens ist hier die vogtländische Familie gemeint, die zum Meißnischen Uradel gehörte. Ihr Stammsitz ist die Burg Falkenstein im sächsischen Vogtlandkreis, die von den Vögten von Weida und Plauen errichtet worden war und den von Falkenstein zu Lehen gegeben worden war. Im Vogtländischen Krieg verlor der Landesherr einen Großteil seines Besitzes an die Wettiner und Kaiser Karl IV. aus dem Geschlecht der Lützelburger. Von dieser Niederlage ihres Landesherrn waren auch die Herren von Falkenstein betroffen, denn sie mußten Karl IV. das Öffnungsrecht für die Burg einräumen. Mit dem weiteren Niedergang der Vögte ging Ende des 14. Jahrhundert die Landesherrschaft auf die Wettiner über. Burg Falkenstein ging an die Herren von Trützschler, die sich dann Trützschler von Falkenstein nannten, aber eine gänzlich andere Familie waren. Im 16. Jahrhundert war die Burg schon verfallen, schließlich wurde sie 1618 von Georg Abraham von Trützschler ganz abgebrochen. Die Herren von Falkenstein saßen da längst auf anderen Gütern, zu denen die Rittergüter Magwitz und Planschwitz bei Oelsnitz (Vogtlandkreis) gehörten. Weiterer Besitz lag in Röhrenhof, Schnarchenreuth, Döhlau, Köditz und Moschendorf. Keines der Herrenhäuser läßt sich als die Burg auf dem Exlibris identifizieren. Einige Linien breiteten sich nach Vorpommern (Gut Consages), Ostpreußen, Oldenburg, Sachsen (Schloß Frohburg), Württemberg und Niedersachsen aus.
  3. Wolff wurde von seiner Schwester, die anfänglich den Namen nicht aussprechen konnte, liebevoll „Wolo“ genannt, was mit der Zeit hängen blieb.
  4. Fritz Trützschler von Falkensteins Schwiegersohn, der Fabrikantensohn und spätere Wirtschaftswissenschaftler Edgar Bernhard Jacques Salin (1892–1974), der 1918 vom Judentum zum Christentum konvertierte und im Ersten Weltkrieg bei der Kavallerie mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, der Hessischen Tapferkeitsmedaille und dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet war, heiratete 1922 Tochter Antonie-Charlotte Karoline Emmy Ida Marie Resy Johanna (1903–1987). Die Ehe wurde 1938 geschieden. 1949 heiratete Salin Isolde Maria „Isamaria“ Bauer (1915–1997). Am 6. Juni 1957 heiratete Antonie-Charlotte Hans Wolfram Richard Georg Günther Graf Finck von Finckenstein (1891–1962), es war des Grafen dritte Ehe.