Sander, Ulrich

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Ulrich Sander

Ulrich Sander, Pseudonym: Ulrich Sander-Bodenhagen (Lebensrune.png 29. März 1892 in Anklam; Todesrune.png 16. März 1972 in Leversen, Kreis Harburg), war ein deutscher Schriftsteller und Maler.

Leben

An der Penne, der alten brandenburgisch – schwedischen Grenze, 1892 zu Anklam geboren, stammte er väterlicherseits aus einer von der Goldenen Aue in Thüringen zugewanderten Familie, die bis etwa 1530 im Unstuttal nachzuweisen war und hauptsächlich Handwerker, Förster, Bauern, dann ein Pastor, sein Großvater, und ein Professor, seinen Vater, gestellt hatte. Mütterlicherseits aus einer über See eingewanderten Südfranzösische Familie, die wohl der alten Rotweinspur von der Girondemündung in die Oder gefolgt war. Beide Familien waren protestantische Emigranten.[1]

Im Frühjahr 1914 entschloß er sich, nun mehr ausgewachsen, wieder Soldat zu werden. Und ging auf Vorschlag seines Vaters zu den 2. – Pionieren seine Heimat. Während des letzten Friedenssommers 1914, halb noch Student, halb Fähnrich zog er sich als Führer einer Gruppe zu Felde, bekam im Herbst 1914 zu gleicher Zeit die Achselstücke, das Eiserne Kreuzes, einen Zug und im Herbst 1915 die Führung einer eigenen Pionierkompanie, die er bis zum Schluß des Ersten Weltkrieg, zweimal verwundert, angehörte, ging 1919 noch einmal mit einer nicht demobil gemachten Kompanie in das Baltikum, nach Litauen und bis zum Herbst 1919 nach Polen und Westpreußen. 1920 verabschiedet, gehörte Ulrich Sander bis 1926 der Landdungsbewegung an und gründete eine Bauernhochschule. 1925 hatte er auf dem Wege der Kapitalabfindung seinen Büdnerkaten in Bodenhagen, unmittelbar an der See, erworben, auf den er 1926 zog. Hier hatte er während der arbeitsstillen Winter viel geschrieben, gemalt und radiert. Seine nur 0,5 ha großes Grundstück wuchs inzwischen zu einem großen Garten heran, da das Grundstück für die steigenden Kopfzahl der Familie zu eng wurde. Von seinen sechs Kindern, darunter zwei aus erster Ehe, waren fünf am Leben.

Ulrich Sander siedelte, einen alten Plan folgend, um, und zwar in das ihm seit seine Kieler Dienstzeit ans Herz gewachsen Schleswig-Holstein. Er hoffte, dort in Kiel, nicht nur für seine schriftstellerischen Pläne, sondern auch für das umfangreiche malerische und graphische Vorhaben die richtige Umgebung gefunden zu haben.

Nach 1933 war er Leiter der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt in Potsdam. Auf der Tagung des pommerschen Gaukulturrates, die Anfang Mai 1939 in Schneidemühl, im Rahmen der pommerischen Gaukulturtage stattfand, verkündete Landeskulturwalter Popp die Namen der Preisträger des Pommernwettbewerbes. Außerhalb dieses Wettbewerbes wurden die pommerschen Dichter Max Dreyer und Ulrich Sander in Anerkennung ihres bisherigen literarischen Schaffens mit Sonderpreisen in Höhe von je 1.000 RM ausgezeichnet. Sander wurde außerdem kürzlich der Ehrenring der NSDAP verliehen.[2] Seit 1941 lebte er als freier Schriftsteller an der Ostsee.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Das feldgraue Herz, 1933
  • Pioniere, 1933
  • Kompost, 1934
  • Jungens, 1935
  • Kliffsommer, 1935
  • Mann vom See, 1939
  • Ein zweistimmiges Lied, 1940
  • Einmal Soldat – immer Soldat, 1940
  • Kleine Feldgeschichten, Bd. 11, Blut und Boden Verlag, Goslar o. J. [1940]; wieder Ährenlese, Berlin 1943. Illustr. Alfred Roloff
  • Die Werft am Strom, 1941
  • Heimat, Reich und Welt, 1942
  • Marie Godglück, 1942
  • Alli Schütterling, 1943
  • Malve Rambin, Velhagen & Klasings Feldpost–Lesebogen, Bielefeld 1943
  • Hollewinkel, Roman, 1949

Fußnoten

  1. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung, Adolf Luser Verlag, Leipzig 1940
  2. Blätter für Bücherfreunde, Band 4, 1939, S. 20