Verräter am Nil

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FILM

Verräter am Nil.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Verräter am Nil
Originaltitel: Lachine
Produktionsland: Ägypten
Erscheinungsjahr: 1938
Stab
Regie: Fritz Kramp
Regieassistenz: Abdelk Fattah Hassan
Musik: Abdr Rahman
Ton: Mustafa Wali
Bauten: Robert Scharfenberg
Besetzung
Darsteller Rolle
Hassan Ezzat
Nadia Nagi
Hussein Riad
Fu’ad Al Rashidi
Abd Al-Aziz Khalil
Mansi Fahmi
Ahmad Al Beh
Hasan Kamal

Verräter am Nil (ägypt. Lachine) ist ein ägyptischerr Spielfilm von 1938.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Ein einziger Jubel, ein befreites Aufatmen geht durch das Volk — Lagin kehrt heim. Lagin, der siegreiche Feldherr, der Schrecken der Feinde, der Retter des Landes, der Liebling des Volkes. Wahrend er sich mit den feindlichen Heeren schlug, verstand es der finstere Statthalter Kongor, das blinde Vertrauen des Sultans zu gewinnen und das Land förmlich unter seine Herrschaft zu zwingen. Im Solde der feindlichen Mongolen und in geheimer Verschwörung mit ihnen arbeitet er auf Uneinigkeit. Zersplitterung und Aufruhr hin. Er muß Lagin, den vom Sultan in Ehren begrüßten und zum besonderen Vertrauten erhobenen Helden, fürchten. Der Sultan, dem Rat Lagins folgend, gebietet diesem, den aus den Dürregebieter in die Stadt stramenden Bauern Schutz und Hilfe zu gewähren, während Kongor angewiesen wird, die Vorratskammern zu öffnen, um der drohenden Hungersnot zu begegnen.

Kongor läßt jedoch nicht nur den Befehl des Sultans außer acht, da die Not des Volkes, Elend und Verbitterung sinen verräterischen Plänen nur günstig sein können, sondern er sinnt auch darauf, wie er den Sultan gegen Lagin mißtrauisch stimmen kann. Mit Kishar, einem Mitverschworenen seiner umstürzlerischen Absichten, der ihm als Obereunuch des Sultanharems Spionagedienste leistet, entwirft er einen teuflischen Plan: Lagin überbrachte dem Sultan als Geschenk eines unterworfenen Fürsten die schöne Syrierin Gelima, ein edles, stolzes Mädchen, das sich der entflammten Neigung des Herrschers bisher tapfer versagte. Nach dem Rat Kongors soll Kishar den Sultan bewegen, Gelima in eine neue Umgebung, und zwar in den Harem und damit in die Nähe Lagins, bringen zu lassen, damit sie sich selbst überlassen — ihren Stolz aufgeben würde, gleichzeitig aber auch für das Herz Lagins eine Gefahr bedeuten könnte . Dann wäre leicht die Möglichkeit geschaffen, durch Beobachtungen und Mutmaßungen das Vertrauen des Sultans zu erschüttern.

Der Plan scheint zu gelingen. Gelima übersiedelt in das Frauenhaus Lagins, Kishar wird ihr vom Sultan zur ständigen Begleitung befohlen. Lagin, der bisher die Gemacher seiner Frauen mied, erscheint nun öfters im Harem, um sich nach dem Wohlbefinden seines vom Sultan gesandten Gastes zu erkundigen. Die beiden stolzen, kühnen Menschen, Lagin and Gelima, entdecken ihre Liebe zueinander, doch Lagin ist stark genug, seine Treue zum Herrscher nicht mit einem Vertrauensbruch zu zerstören. Trotzdem sieht Kishar genug, um den Sultan durch seine Verdächtigungen an Lagin irre werden zu lassen.

Inzwischen warten die Bauern, immer wieder von neuem durch ihren Führer Juseff beschwichtigt und im Zaum gehalten, verzweifelt auf die versprochene Hilfe des Landesherrn. Der Tod geht durch die Reihen. Lagin ist entsetzt, als er sich von dem Leid der Armen selbst überzeugt hat, und rat auf seine Verantwortung Lager und Speicher öffnen, um ihnen zu helfen. Der Sultan läßt Lagin zu sich rufen, und nach einer kurzen Auseinandersetzung über Gelima übergibt er den Getreuen der Willkür Kongors, der ihn triumphierend ins Gefängnis werfen läßt. Durch abgefangene, von Brieftauben überbrachte Nachrichten wird Kongor von Juseff als Verräter gebrandmarkt, das Volk erhebt sich gegen ihn. Während das Toben und Lärmen der erregten Massen immer näher schwillt, drängt Kongor den Sultan, das Todesurteil Lagins zu unterschreiben. Da stürzt Gelima herein, bittet für den Geliebten, der nie des Sultans Vertrauen täuschte, und gibt sich, um nicht länger zwischen dem Sultan und Lagin zu stehen, selbst den Tod. Die Huldigungsrufe der Menge für den Sultan und Lagin lassen den Herrscher Kongors verräterisches Spiel erkennen. Doch dieser wagt es, umgeben von seinen Mamelucken, gegen seinen Fürsten mit dem Schwert vorzugehen. In höchster Not springt Lagin, nach hartnäckigem Kampf von seinen Soldaten befreit, unter die Fechter und durchbohrt Kongor. Das Land, ist erlöst, das Volk jubelt seinem Herrscher und seinem getreuen Feldherrn zu, eine schöne Zukunft, frei von volksfremden Unterdrückern, liegt vor allen. Über dem stolzen Antlitz der toten Gelima aber schwebt das Lächeln eines überirdischen Triumphes.

Quelle: Illustrierter Film-Kurier, Nummer 3209

Anmerkungen

„Verräter am Nil“ ist ein ägyptischer Großfilm und wurde in der Orginalfassung mit deutschen Titeln im Ufaleih herausgegeben. Der Film wurde hergestellt nach einer Anregung von H. von Meyenn in den Studios Misr und Cairo. Die Darsteller dieses Films waren Menschen aller Berufe aus dem modernen Ägypten. Unter der Leitung des deutschen Spielleiters schufen sie mit diesem arabischen Freiheitslied aus dem 12. Jahrhundert ein Sinnbild des nationalen Kampfes gegen fremde Gewaltherrscher und Volksverräter.

Der Film besitzt ein alternatives Ende. In der Ursprungsfassung wird der Sultan am Schluß von der wütenden Menge gelyncht. Für die ägyptische Zensur Grund genug, ein Aufführungsverbot zu verhängen, das erst nach einer obrigkeitsfreundlicheren Umarbeitung des Films aufgehoben wurde.