Welsche

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Welsch (von ahd. walhisc, urgerm. *walhiska-) ist die historische germanische Bezeichnung für Nicht-Germanen, genauer für „südliche“ (resp. westliche) Nachbarn, nämlich Kelten (Gallier) und Romanen (Römer und romanisierte Völker), nicht aber für „östliche“ (Balten, Slawen, Finnen, Samen). Die Verrassung mit derartigen fremdländischen Völkern wurde in Deutschland auch Verwelschung genannt.

Erläuterung

Das urgermanische Adjektiv ist eine Ableitung von walhazFremder, Welscher (Gallier, Römer)“. Dieses Wort ist in seiner urgerm. Form tatsächlich belegt, als runisch ᚹᚨᛚᚺᚨ, in der Inschrift des Tjurkö-Brakteats, in der Zusammensetzung walhakurne „welsche (d. h. römische) Münze“. Die altenglische Form ist wilisc „Walisisch“, die altnordische valskr „französisch“.

Ursprünglich ist das Wort wohl vom Stammesnamen der Volcae abgeleitet, einem gallischen Stamm, der in früher Zeit am Rhein siedelte, und so für die eisenzeitlichen Germanen die nächstgelegene nicht-germanische Bevölkerung darstellte. In der Folge wurde der Begriff immer auf die jeweils nächstgelegene oder prominenteste nicht-germanische Gruppe angewendet, von den Angelsachsen auf die Waliser (Welsh), von den Alemannen auf die französischsprachigen Burgunder (Welsche), den Tirolern auf die Italiener (Welsche, tirolerisch "Walschn") und von den Flamen auf die Wallonen, und von den Siebenbürger Sachsen auf die Rumänen (Walachen). Auf die Slawen wurde das Wort hingegen nicht bezogen, dagegen übernahmen die Slawen und Ungarn die Bezeichnung, in poln. Włochy „Italien“ und ungar. Oláh „Rumänen“, Olasz „Italiener“.

Das Wort Kauderwelsch bezeichnete eigentlich „Churer Welsch“, und damit den vormals in Chur gesprochenen Rätoromanischen Dialekt.

Heutige Verwendung

Heute wird 'welsch' zumeist auf Italien, dementsprechend Welschland genannt, bezogen. Dies kommt daher, daß der Ausdruck 'welsch' heute vor allem in Süddeutschland verwendet wird, wo zwar nicht ausschließlich, aber vor allem Italiener damit gemeint sind.

Gedichte (Auswahl)

Siehe auch