Urgermanen

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Karte der Urgermanen vor (links) und um die Zeitenwende (rechts)
Germanische Sonnenwendfeier in der späten Bronzezeit (der protogermanischen oder urgermanischen Ära, ca. 1000 vor unserer Zeitrechnung), mutmaßlich auf dem Questenberg (Vorläufer des Questenfests)

Die Urgermanen (auch: Ur-Germanen oder Proto-Germanen) waren die Ahnen der Germanen und stellen somit den Ursprung der Deutschen dar.

Erläuterung

Urgermanische Kunst aus der Bronzezeit: Der Schatz von Eberswalde (Teilansicht), auch als Eberswalder Goldschatz bekannt, von der Roten Armee geraubt, von Rußland als Beutekunst völkerrechtswidrig einbehalten[1][2]
Urgermanen der Jungsteinzeit; diese Jäger tragen Tierhäute und verwenden für die Jagd Bogen, Steinaxt und Speer.

Die Geschichte dieser Germanen der Urzeit begann ca. 20.000 Jahre vor der Zeitrechnung zum Ende der Eiszeit im Jungpaläolithikum und geht ungefähr mit dem Beginn der Frühantike (800 v. d. Z.) in die Phasen schriftlicher Überlieferung über, in deren Zusammenhang man heute zwischen Früh- und Altgermanen, schließlich den Germanen unterscheidet.

Diese gesamte germanische Geschichte fand dann in der Spätantike ihren (zivilisationsgeschichtlichen) Höhepunkt in der sogenannten Völkerwanderung, der Eroberung Roms und der Schaffung des nachantiken Europas in seiner im wesentlichen durch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation geprägten und das gesamte zweite Jahrtausend prägenden Form.

Seit hunderten von Jahren streiten sich Archäologen und Sprachforscher über den Ursprung der Ureinwohner Germaniens, die zuweilen mit den Indogermanen gleichgesetzt werden. Die Entstehung der Germanen der Urzeit wird z. T. als ein isolierter Akt des Nordens wider die Out-of-Africa-Hypothese gewertet.

Neueste Studien der 2000er Jahre haben die bewußt verbreitete germanophobe Mär des in Fell gekleideten und in Bäumen lebenden germanischen Barbaren endgültig widerlegt, auch liberale Forscher gestehen mindestens 7.000 Jahre germanisch-deutscher Zivilisationsgeschichte vom Jungsteinzeitalter ca. 5.500 v. d. Z. ein.

Die ältesten Kunstwerke der Menschheit wurden auf der Schwäbischen Alb ausgegraben. Der Hohle Fels (eine große Felshalle) bei Schelklingen (Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg) und weitere in der Region gelten als „die Wiege der Kunst“ und die gefundenen Schätze als Weltkulturerbe (u. a. ein Mammut aus Elfenbein[3], der „Löwenmensch“,[4] die „Dicke von Schelklingen“ und die „Venus vom Hohle Fels“,[5] gefunden 2008). Vor 40.000 Jahren schnitzten eiszeitliche Jäger auf der heutigen Schwäbischen Alb die allerersten Statuen; teils in vollendeter Form.

Sie bauten auch erste Instrumente: Flöten aus Knochen und Mammutelfenbein, Steinwerkzeuge oder Teile davon, seltener auch Schmuckperlen aus Mammut-Elfenbein. Scheinbar aus dem Nichts entstand in kurzer Zeit die Kunst. Die Eiszeitjäger und Schöpfer der Kunst waren vermutlich vor 45.000 Jahren aus dem Osten über das Donautal eingewandert. Ob es sich dabei um Neandertaler oder gar die Ahnen der Urgermanen handelt, kann nicht einwandfrei festgestellt werden.

„Es sind Sensationsfunde. Hier auf der Schwäbischen Alb wurden die ältesten Kunstwerke der Menschheit gefunden [...] Die Funde von der Schwäbischen Alb sind ein Aushängeschild für Deutschland [...] Die Höhlen und ihre Funde sollen, wenn auch die Gemeinden sich einig sind und dezente Toilettenhäuschen finanzieren, Weltkulturerbe werden.“Professor Nicholas Conard, Inhaber des Lehrstuhls für Ältere Vorgeschichte in Tübingen, 2014

Epochen

Germanen der Bronzezeit (bei der Gefallenen- bzw. Baumsargbestattung), Gemälde von Wilhelm Petersen; zum Buch „Indogermanen – Germanen – Slawen“ von Prof. Dr. Schröcke heißt es:
„Mit einer Fülle von Argumenten linguistischer, archäologischer und anthropologischer Art, die Prof. Dr. Helmut Schröcke ebenso auswertet wie die Wirtschafts- und Siedlungsarchäologie sowie die gesamte germanische Kunst, führt er den Beweis, daß im deutschen Siedlungsraum seit 8000 Jahren ethnische Konstanz herrscht: Das deutsche Volk, das noch immer den Siedlungsraum seiner Vorfahren bewohnt, ist das größte Volk der indogermanischen Völkerfamilie. Die Entwicklung der Germanen wird von der Entstehung der Urgermanen in der Bronzezeit bis zur Herausbildung der germanisch-deutschen Stämme in der Reihengräberzeit verfolgt. Der Glaube, es gebe Slawen, geht hauptsächlich auf ein Buch Johann Gottfried Herders aus dem Jahre 1791 zurück – dabei sind die Aussagen der mittelalterlichen Chronisten ganz eindeutig: Die sogenannten ‚Slawen‘ sind Germanen. Eine ‚slawische Urbevölkerung‘, wie sie aus politischen Gründen häufig postuliert wurde, hat es nie gegeben.“

Das Zeitalter der Germanen von der Steinzeit über die Bronze- und Eisenzeit bis zum Mittelalter ist in Epochen unterteilt, wobei die Wissenschaft sich bezüglich der genauen Zeitabschnitte nicht einig ist:

  • Urgermanen – ca. 20.000 bis 800 vor der Zeitrechnung
  • Frühgermanen – ca. 800 bis 300 vor der Zeitrechnung
  • Altgermanen – ca. 300 vor der Zeitrechnung bis 100 nach der Zeitrechnung
  • Germanen – ca. 100 n. d. Z. bis zum Frühmittelalter

Geschichte

Noch während der Steinzeit stießen die Schnurkeramiker (Streitaxtleute), die ein kriegerisches Wanderhirtenvolk waren, auf die Trichterbecherkultur (Großsteingräberleute), eine in Norddeutschland ansässige Megalithkultur. Diese beiden urgermanischen Kulturen bildeten die Grundlage der späteren Germanen. Schon seit der Steinzeit trieben die Urgermanen regen Handel. In Süddeutschland hat man in 20.000 Jahre alten Gräbern Schmuck aus Muscheln vom Mittelmeer gefunden. Zu dieser Zeit dürfte sich auch die Urgermanische Sprache entwickelt haben.

Der Flurbereinigungsingenieur Michael Suhm fand am Osthang des Ihringer Schmerberges eine altsteinzeitliche Speerspitze aus Kreidefeuerstein. Auf vier übereinanderliegenden Rebterrassen war eine private Flurbereinigung vorgenommen und ein neuer Zufahrtsweg angelegt worden. Während der Begutachtung des umgestalteten Areals stieß Suhm, wie das Landesdenkmalamt mitteilte, im Lößboden auf das steinzeitliche Jagdgerät und legte es dem Landesdenkmalamt, Außenstelle Freiburg, vor. Der Freiburger Prähistoriker Michael Kaiser sprach von einem ersten und einmaligen Fund in Deutschland. Die sorgfältig hergestellte Lorbeerblattspitze mit eingekerbter Stielführung ist 7,6 Zentimeter lang und 2,4 Zentimeter breit. Das Material, ein lichtdurchscheinender Feuerstein, stammt wahrscheinlich aus dem Pariser Becken. Kaiser schätzt das Alter der Spitze auf 18.000 bis 22.000 Jahre. Bisher waren Funde dieser Art nur in Frankreich und Nordspanien bekannt geworden.[6]

Im Hinblick auf die historische Entwicklung des heutigen Norddeutschlands ist dieses Gebiet einem Kulturkreis zuzuordnen, der alle nordischen Länder und weite Teile des Norddeutschen Tieflandes umfaßt. Die Fundplätze, die eine altpaläozoische Besiedlung Norddeutschlands bezeugen, beruhen auf eingehenden Analysen und Erkundungen der eiszeitlichen Ablagerungen. Im Jahre 1932 wurde in Meiendorf, welches nordöstlich von Hamburg liegt, ein Fundplatz entdeckt, der auf ein Alter von ca. 15.000 bis 20.000 Jahren zu datieren ist und eine Lagerstätte eiszeitlicher Rentierjäger darstellt. Diese Ausgrabung und die Analyse einer Fundschicht von Stellmoor, die mit dem gleichen Alter belegt wird, lassen erkennen, daß die Urgermanen in diesem tundrenartigen Gebiet während des Sommers von der Rentierjagd lebten und in der kalten Jahreszeit mildere Landschaften aufsuchten. Eine Vielzahl von Geweih- und Knochenresten bezeugen dies. Die Feuersteingeräte, die hier gefunden wurden, sind in einen Kulturkreis einzuordnen, der sich über weite Teile Europas erstreckte. Ein weiterer Fundort ist der von Ahrensberg (nordöstlich von Hamburg), der ebenfalls Rentierjäger nachweist.[7]

Ebenfalls von Bedeutung ist der Fund der Kreisgrabenanlage Goseck, einer astronomischen Anlage aus der Vorzeit des Frühen Germanentums in Mitteldeutschland.

Nachwort über germanische Vornamen von Annemarie von Auerswald in ihrem Buch „Die ewige Ordnung – Germanenleben in der Bronzezeit“[8]

2.300 bis 1.500 v. d. Z.

Zur Bronzezeit erlernten diese Urgermanen die Bronzeverarbeitung. Neue Gerätschaften, Schmuck und Waffen entstanden in hoher Kunstfertigkeit. Ein ausgeklügeltes Handelssystem entstand über ganz Europa bis hin nach Vorderasien und sogar Ägypten. Dadurch bekamen die Handelsherren gesellschaftliche Macht, und es begann sich allmählich ein Kriegeradel herauszubilden. Ein Wandel ist auch in der Religion zu erkennen: so begann man in dieser Periode, Naturgewalten u. ä. Göttern der Germanischen Mythologie zuzuschreiben.

Einen Einblick in das hohe Wissen und den technischen Stand dieser Germanen gibt die Himmelsscheibe von Nebra. Sie gilt als älteste konkrete Himmelsdarstellung der Welt und ist einer der wichtigsten Funde aus dieser Epoche. Die Darstellung des Firmaments mit 32 Sternen zeugt von einer verschollenen urgermanischen Hochkultur.

1.500 bis 1.100 v. d. Z.

Durch die Konflikte um Handelsgüter und Produktionsstätten bildete sich ein Kriegeradel heraus, der sich durch die Waffe die Herrschaft über die normale Bevölkerung sicherte. Die einzelnen Adelshäuser unterhielten politische Beziehungen zu-, gerieten aber ebenso in Konflikte miteinander. Innerhalb des Adels hatte die germanische Frau eine weitgehend gleichberechtigte Stellung inne. Die Götter hatten inzwischen Gestalt angenommen.

1.100 bis 700 v. d. Z.

Der Kriegeradel kontrollierte den Handel und das Handwerk. Große Herrscher vereinigten die Stämme unter ihrer Macht und unterhielten Verbindungen bis zum Mittelmeer. So entstand ein überregionales Fürstentum. An Knotenpunkten der Handelswege bildeten sich stadtartige Handels- und Zentralorte. Diese Periode wird als „goldene Zeit“ bezeichnet, da das Klima mild war und die Felder ertragreich waren, wodurch die Bevölkerungsdichte stark zunahm. Es lebten Kunst und Wissenschaft. Durch den zunehmenden Handel und Austausch wuchsen die Stämme immer weiter zusammen, bis sie schließlich kaum noch auseinanderzuhalten waren. In der Religion hatte man begonnen, den Körper losgelöst von der Seele zu betrachten und die Götter zu personifizieren.

800–700 bis zur Zeitenwende

Zum Ende der Bronzezeit fand in Deutschland ein Klimawandel statt. Durch die Verschlechterung des Wetters veränderte sich die Landschaft, und Sümpfe und große Wälder entstanden. Dies ließ die Erträge der Ernten zurückgehen. Kunst und Wissenschaft wichen zunehmend dem Überlebenskampf, Wissen ging durch fehlende Aufzeichnungen verloren. Die Struktur der Bronzezeit blieb vorerst vorhanden. Allerdings verschwand das überregionale Fürstentum, und die Menschen verließen die Handelszentren und zogen als Bauern in ländliche Siedlungen. Zu Beginn der Germanischen Eisenzeit traten im Norden die Germanen und im Süden die Kelten hervor, wobei der germanische Harz vorerst eine natürliche Barriere zwischen den Kulturen bildete.

Früheste Häuser der Germanen sind ab etwa 500 v. d. Z. bezeugt, zumeist Pfostenbauten mit lehmverstrichenen Flechtwänden, rechteckigem Grundriß und sattelförmigem Dach; im südlichen Nordseeküstenraum mit dreischiffigen Hallenhäusern in Form aus zwei Längsreihen aus Pfosten und zu beiden Seiten kürzere Pfosten, Gedeckt mit Schilf, Stroh oder Grassoden. Größte Häuser der Germanen waren bis zu 25 Meter lang und 6 Meter breit, geeignet zur Einstellung des Viehs im Winter. In der Eisenzeit dominierte die Viehzucht, nach Norden wurde diese stärker durch Jagd ergänzt. Herrenhöfe und Fürstensitze zeigten zunehmende soziale Unterschiede (Körpergräber und Brandgräber, zahlreiche davon Waffengräber, einzelne Wagengräber mit Pferdegeschirr, Fibeln, Gürtel, Schmuck, weitreichende Handelsbeziehungen).

Die Stämme der Früh- und Altgermanen

„Die Frauen der Teutonen verteidigen die Wagenburg“ von Heinrich Leutemann[9]

Laut Tacitus' Überlieferungen gehen die germanischen Stämme auf den Urvater Mannus zurück, der als Sohn des Gottes Tuisto bezeichnet wird, da es bis in die Völkerwanderungszeit typisch für germanische Herrscher war, eine Abstammung von Göttern anzunehmen. Es ist denkbar, daß Mannus einer der letzten überregionalen Fürsten war. Die Herrschaft über sein Volk könnte er an seine drei Söhne vererbt haben.

Nach Tacitus’ Aufzeichnungen entstanden vorerst drei Stämme:

  • Die dem Ozean am nächsten liegenden Ingävonen (Ingwäonen),
  • die in der Mitte befindlichen Herminonen (Irminonen) und
  • die übrigen, die Istävonen (Istwäonen) genannt wurden.

Diese Stämme teilten sich im Laufe der Zeit weiter auf, und obwohl sie immer unabhängiger von einander wurden, blieben ihre Ursprünge durch Rasse (DNS), Lieder und Geschichten im Bewußtsein der Germanen – wie Tacitus ebenfalls in seiner Germania zu berichten wußte.

Die Ausbreitung der Germanen

Im 3. Jahrhundert v. d. Z. breiteten sich germanische Stämme bereits bis zur Schwarzmeerküste aus und hatten die Kelten in den Süden und bis zum Rhein verdrängt.

Der Zug der Kimbern und Teutonen

Die Schlacht zwischen Germanen und Römern am Rhein, ein Gemälde von Friedrich Tüshaus aus dem Jahre 1876. Hier zeigt der deutsche Künstler Ariovist (mit Flügelhelm) und seine Krieger auf der Wahlstatt bei seiner letzten Schlacht des Freiheitskampfes am großen deutschen Fluß.
Aus Prof. Dr. Torsten Evert Karstens „Die Germanen – Eine Einführung in die Geschichte ihrer Sprache und Kultur“ (1928)

Aufgrund von Land- und Lebensmittelmangel brach im Jahr 120 v. d. Z. der Stamm der Kimbern gen Süden auf. Ihnen schlossen sich die aus Norddeutschland stammenden Teutonen und der Stamm der Ambronen an.

Im Jahre 113 v. d. Z. traf der germanische Zug erstmals auf die Römer. Diese versprachen die Landsuchenden weiterziehen zu lassen und stellten ihnen Führer zur Seite, die die Germanen allerdings in einen Hinterhalt lockten. Eine 12.000 Mann starke römische Armee griff die Kolonne an, wurde aber vernichtend geschlagen. In den Jahren 109, 107 und 105 v. d. Z. wurden die Kimbern, Teutonen und Ambronen wieder von römischen Truppen angegriffen, die aber jedesmal unterlagen. (→ Furor teutonicus)

In den Jahren nach diesen Schlachten trennten sich die Stämme, was ihr Schicksal besiegelte. Die Teutonen unter Teutobod und die Ambronen wurden 102 v. d. Z. und die Kimbern 101 v. d. Z. von den Römern vernichtet. Die Überlebenden schlossen sich anderen germanischen Stämmen an und wurden einverleibt.

Ariovist und Cäsar

Ariovist war ein Fürst der Sueben im 1. Jahrhundert v. d. Z. und Gegner von Gaius Julius Cäsar im Gallischen Krieg.

Im Jahr 71 v. d. Z. überschritt Ariovist mit ca. 15.000 Mann den Oberrhein und fiel, angeworben von keltischen Stämmen für innergallische Machtkämpfe, in Gallien ein. 61 v. d. Z. festigte Ariovist seine Ansprüche in Gallien und holte, zur Untermauerung seiner Herrschaft, andere germanische Stämme ins keltische Gebiet nach.

Angesichts der germanischen Bedrohung baten die Gallier nun gemeinsam Rom um Hilfe. Ein frühes Beispiel dafür, daß die Germanen im Verkehr mit den Römern sich selbst Germani nannten, findet sich bei Caes. bell. Gall. I, 36, wo Ariovist bei der Unterhandlung mit Cäsar sein eignes Heer invicti Germani nennt.

Im Jahr 58 v. d. Z. kam es dann zur Schlacht zwischen den Römern unter Cäsar und dem Siebenstämme-Heer Ariovists. Ariovist unterlag und zog sich mit den Überlebenden über den Rhein zurück, sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Römer als Proto-Germanen

Manfred Kopf stellt in seinem 2015 erschienen Werk „Deutsche Geschichte anders erzählt – Von den Neandertalern zu den Germanen“ (Band 1) eine gewagte These auf:

Die letzte Eiszeit endete vor etwa 10.000 Jahren. Die einzigen Zuwanderer nach Europa während der letzten Eiszeit waren die aus Afrika eingewanderten „Cro-Magnon-Menschen“. Sie wanderten vor etwa 40.000 Jahren auch nach Deutschland ein und waren mit uns heutigen Menschen identisch. Das heißt, sie waren so wie wir. In Mitteleuropa lebten schon vor der letzten Eiszeit Neandertaler. Sie gehörten zu unserer Art der modernen Menschen, da sie sich mit uns fortpflanzten. Auch die Neandertaler waren unsere Vorfahren. Die ersten Bewohner des gesamten Europa nach der letzten Eiszeit kamen aus Südfrankreich. Es waren nacheiszeitliche Jäger und sie sprachen baskisch. Baskisch war die älteste gesamt-europäische Sprache. Viele unserer mitteleuropäischen Vorfahren ab 5.700 vor der Zeitenwende waren aber einwandernde bandkeramische Bauern vom Balkan, deren Vorfahren über Westsibirien aus dem Norden des „Fruchtbaren Halbmonds“ im Nahen Osten gekommen waren, wo heute noch Kurden und Iraner leben. Sie waren die „Indo-Europäer“. Andere Siedler im Süden, Westen und Norden Europas gehörten zu den „Seevölkern“. Die „Seevölker“ stammten von der Küste des östlichen Mittelmeers. Die Seevölker befuhren Meere und Flüsse in Europa und brachten die Megalithkulturen. Diese verbreiteten sie im Westen Europas bis in die Orkneyinseln Schottlands. Das jüngste megalithische Bauwerk in Großbritannien ist Stonehenge. Aus der Vermischung von Bandkeramikern und Teilen der Seevölker entstanden die Proto-Germanen. Von den Proto-Germanen stammen Römer und Germanen ab.

Zitate

  • „Die Wanderung der Germanen und die Rückwanderung der Deutschen haben in diesen weiten Stromländern der Tiefebene zwei Arten von Denkmälern hinterlassen, die jede in ihrer Weise einzig und ehrwürdig, Kulturzeugen vom Werden und Wachsen eines ewig jungen Volkes sind: die Hünengräber der sagenhaften Vorzeit und die Findlingskirchen aus dem Zeitalter der Kolonisation, die in der Frühzeit des zehnten und elften Jahrhunderts eine Art Heldenzeitalter und im zwölften und dreizehnten Jahrhundert ihren wirtschaftspolitischen Höhepunkt erlebte und eine Erfüllung deutschen Kulturwillens darstellt.“ — Heinrich Ehl, in: „Norddeutsche Feldsteinkirchen“, 1926, S. 5
  • „Man muß endlich erkennen, daß die offizielle deutsche Geschichtsdarstellung ein Herrschaftsinstrument der Lüge zum Schaden und zur Ausbeutung des deutschen Volkes ist. Es wird eine gewaltige Arbeit sein, den Schutt von 1200 Jahren abzutragen, um unter ihm die Götzen der falschen Lehren in Religion, Wirtschaft und Lebenshaltung zu begraben und den Neuaufbau Germanien-Deutschlands und Europas nach seiner wahren Veranlagung zu beginnen.“Konrad Fichtel

Siehe auch

Literatur

  • Gernot K. Hemer: Die Germanen. Band 1: Steinzeit/Bronzezeit/Eisenzeit
  • Johann Georg August Wirth: Geschichte der Deutschen (Stuttgart 1843-45, 4 Bde.; 4. Aufl., fortges. von Zimmermann, 1860-62)
  • Felix Dahn: Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1881
  • Friedrich Kluge: Urgermanisch – Vorgeschichte der altgermanischen Dialekte (1913) als PDF-Datei
  • Rudolf Götte: Kulturgeschichte der Urgermanen, Verlag von Kurt Schröder, Bonn und Leipzig 1920
  • Torsten Evert Karsten: Die Germanen – Eine Einführung in die Geschichte ihrer Sprache und Kultur, Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1928 (Auszug)
  • Hermann Hirt: Handbuch des Urgermanischen, 3 Teile. Carl Winter Universitätsverlag Heidelberg 1931-1934.
  • Kurt Pastenaci:
    • Das viertausendjährige Reich der Deutschen – Ein Geschichtsbild der Nationalen Revolution, Kemmesies, Berlin 1933 (mehrere Auflagen)
    • Das Königsgrab von Seddin. Eine Erzählung aus der urgermanischen Zeit, 1934
    • Germanische Stämme in Urzeit und Frühgeschichte, 1936
    • Volksgeschichte der Germanen aus Vor- und Frühzeit, mit einem Vorwort von Dr. Georg Usadel, Deutsche Kulturreihe Verlag Franz Eher Nachfl. GmbH, Berlin und München 1936 (mehrere Auflagen; Nachdruck: 2004)
  • Joseph Vogel: 3000 Jahre deutsche Geschichte, Handel, 1934
  • Jörg Lechler:
    • Vor 3000 Jahren – Ein frühgermanisches Kulturbild, Brehm Verlag, 1934
    • 5000 Jahre Deutschland. Eine Führung in 620 Bildern durch die deutsche Vorzeit und germanische Kultur, Curt Kabitzsch-Verlag, Leipzig 1936
      • erweitere Auflage 1937: 5000 Jahre Deutschland. Eine Führung in 700 Bildern durch die deutsche Vorzeit und germanische Kultur
  • Hans Reinerth (Herausgeber): Vorgeschichte der deutschen Stämme. Germanische Tat und Kultur auf deutschem Boden, drei Bände, Bibliographisches Institut / Herbert Stubenrauch, Leipzig / Berlin 1940
    • Erster Band: Urgermanen und Westgermanen
    • Zweiter Band: Westgermanen
    • Dritter Band: Ostermanen und Nordgermanen
  • Helmut Schröcke: Die Vorgeschichte des deutschen Volkes – Indogermanen, Germanen, Slawen, Grabert Verlag, Tübingen 2009; erweiterte Auflage im Hohenrain-Verlag, 2016, ISBN 978-3-89180-146-8

Fußnoten

  1. Der Schatz von Eberswalde ist ein Goldschatz von 2,59 kg Gewicht. Er gilt als bedeutendster mitteleuropäischer Bronzezeit-Fund und ist der größte vorgeschichtliche Goldfund in Deutschland. Er ist ein Teil der Beutekunst in Rußland.
  2. Das Gold von Eberswalde – Verschollene Beutekunst in St. Petersburg, ZDF Aspekte, 21. Juni 2013
  3. Forscher der Universität Tübingen fanden seine Fragmente vor einigen Jahren, als sie den Aushub durchsuchten, den die ursprünglichen Ausgräber des Vogelherds 1931 vor die Höhle gekippt hatten. Die Suche im Aushub dauerte 8 Jahre, die ursprüngliche Grabung in der Höhle 12 Wochen.
  4. Mit rund 30 Zentimetern Höhe ist er deutlich größer als die anderen Kunstwerke von der Alb. Die Mischfigur aus Elfenbein könnte einen Schamanen darstellen, der sich einen Löwenkopf samt Fell übergeworfen hat. Sie wurde in der Höhle Hohlenstein-Stadel in einer rückwärtigen Kammer gefunden. Vielleicht ein eiszeitlicher Kultort.
  5. Gefunden 2008. Die explizite Frauenfigur ist die älteste bekannte Menschendarstellung. Statt eines Kopfs hat sie eine Öse. Vermutlich wurde sie an einem Bändel getragen. Über den Hintergrund der Figur wird gerätselt. Vom Fruchtbarkeitssymbol bis zum Amulett, das jungen Schwangeren beistehen sollte, gehen die Vermutungen.
  6. BZ vom 20. August 2004
  7. Susan Kupke: Die Siedlungsgeschichte des Norddeutschen Tieflandes aus archäologischer Sicht
  8. Die ewige Ordnung – Germanenleben in der Bronzezeit, Junge Generation Verlag, 1938; Neudruck 2013 vom Orion-Heimreiter-Verlag, ISBN 978-3890930374
  9. Johann Wilhelm Ernst Wägner: Nordisch-germanische Götter und Helden, Otto Spamer, Leipzig & Berlin 1882, Seite 239