Viktor II.

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Viktor II. (* um 1020; † 28. Juli 1057 in Arezzo) war als Gebhard I. Bischof von Eichstätt von 1042 bis 1057 und als fünfter Deutscher von 1055 bis 1057 Papst.

Herkunft und Jugend

Nach seiner Kindheit schlug Gebhard eine geistliche Laufbahn ein und absolvierte eine Ausbildung zum Domkanoniker unter seinem Stiefonkel Bischof Gebhard III. von Regensburg, einem Halbonkel Konrads II. Trotz seiner entfernten Verwandtschaft mit dem Kaiser war Gebhards rasanter politischer Aufstieg in keiner Weise vorbestimmt; schließlich wurde der junge Kleriker nicht am königlichen Hof, sondern in der Regensburger Domschule erzogen.

Der politische Aufstieg Gebhards bis 1050

Bereits kurze Zeit nach seiner Erhebung zum Bischof von Eichstätt entwickelte sich Gebhard zu einem unentbehrlichen Berater für Kaiser Heinrich III. Für sein Bischofsamt blieb als ständiges Mitglied des Hofstaates offensichtlich wenig Zeit, da er sich insgesamt viel häufiger am kaiserlichen Hof als in seinem Bistum aufhielt.

Er beschränkte sich in Eichstätt vor allem auf die Förderung der Domschule, deren Schüler er Malereien anfertigen und diese in der neu errichteten Kapelle aushängen ließ. Als die Vakanz des Heiligen Stuhles einsetzte, nutzte der Kaiser sein Designationsrecht und schlug im September 1054 Gebhard als Nachfolger Leos IX. vor. Von dieser Praxis hatte er bereits bei der Wahl der deutschen Päpste Clemens II., Damasus II. und Leo IX. Gebrauch gemacht.

Wirken als Papst Viktor II.

Nach seiner Erhebung zum Papst führte Viktor II. die enge Zusammenarbeit mit dem Kaiser fort. Außer der Synode von Florenz ist über das kirchliche Wirken Papst Viktors II. während seines Pontifikats wenig bekannt.

Reichsverweser nach dem Tod Heinrichs III.

Im September 1056 trafen Papst Viktor II. und Heinrich III. in Goslar zusammen. Dort berieten die beiden über eine mögliche Lösung für die Unruhen im Reich und in Süditalien, die den Herrscher zu vielen anstrengenden Reisen gezwungen hatten.

Heinrich III. starb schließlich bereits Anfang Oktober 1056 in Bodfeld im Harz. Kurz zuvor war in Goslar sein Sohn Heinrich IV. von den geistlichen und weltlichen Reichsfürsten zum König gewählt worden. Das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Kaiser und Papst wurde auch am Sterbebett des Herrschers offenbar: Viktor II. weilte an der Seite des Herrschers und bekam von diesem den persönlichen Schutzauftrag für Kaiserin Agnes und Heinrich IV. Als Vormund des minderjährigen Königs übernahm er vorerst die Reichsgeschäfte, so daß der Papst erneut seine politische Macht deutlich ausweiten konnte.

Der Papst führte den Auftrag des verstorbenen Kaisers gewissenhaft aus: Nachdem er die feierliche Beisetzung Heinrichs III. im Speyerer Dom organisiert hatte, krönte er den jungen König Heinrich IV. in Aachen. Bereits Ende des Jahres 1056 hatte Viktor II. seinen politischen Einfluß stark ausgeweitet. Als Reichsverweser regelte er mit päpstlicher und weltlicher Autorität die Verhältnisse im ostfränkischen Gebiet und vermittelte zwischen den streitenden Parteien. Dabei gelang ihm der Ausgleich zwischen dem Königshof und Gottfried dem Bärtigen, der daraufhin einen Treueid auf den jungen König Heinrich IV. leistete.

Seine gewachsene Rolle im Reich zwang den Papst zu vielen Aufenthalten fernab von Rom. Nachdem er sich zu Beginn des Jahres 1057 kurz in seinem Bistum Eichstätt aufgehalten hatte, kehrte er schließlich im März nach längerer Abwesenheit in den Lateran zurück, um danach zwei Reichssynoden (siehe Kapitel 4.1) abzuhalten. Die Verwaltung des Reiches und die Vormundschaft für Heinrich IV. übertrug er dessen Mutter Kaiserin Agnes.

Tod

Überraschend und unerwartet verstarb Papst Viktor II. am 28. Juli 1057 in Arezzo an einer fiebrigen Krankheit, kurz nachdem er dort eine Synode abgehalten hatte.