Wagner, Richard (1902)
Richard Eugen Wilhelm Wagner ( 2. Dezember 1902 in Kolmar; 14. Juli 1973 in Darmstadt) war ein deutscher Agraringenieur, Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages sowie SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei (z. T. b.).[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wagner, Sohn des Obristen und Landwirts Eugen Julius Franz Wagner und seiner Frau Margarethe, geborene Scheuten, besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Bruchsal, später das Realgymnasium in München. Nach dem Abitur im März 1920 studierte er an der Technischen Hochschule München Landwirtschaft. 1923 legte er die Diplomprüfung ab; im selben Jahr promovierte er zum Dr. rer. techn.
Von Mai bis Oktober 1919 gehörte Wagner dem Freikorps „von Epp“ und der Pionierkompagnie 21 an. 1923 war er Mitglied der NS-Studentenkompanie München und der Reichskriegsflagge, einer von Ernst Röhm im Oktober 1923 gegründeten paramilitärischen Vereinigung.
Nach Beitritt zur NSDAP (NSDAP-Nr. 416.528) und zur SS (SS-Nr. 23.376) arbeitete er zunächst als Landwirtschaftlicher Gaufachberater im Gau Hessen-Nassau und wurde am 29. Juni 1933 SS-Sturmführer. Gleichzeitig übernahm er ab Juni 1933 den Posten des Landesbauernführers (Landesbauernpräsident von 1936 bis 1945) und ab 1937 den Posten des Leiters des Amtes für Agrarpolitik im Gau Hessen-Nassau.
Für Hessen und später seinen Gau kam er als Abgeordneter in den Reichstag (MdR (Wkr. Hessen): vom 31. Juli 1932 bis zum 6. November 1932 und erneut ab dem 5. März 1933). Beim Rasse- und Siedlungshauptamt war er vom 1. Dezember 1937 bis zum 9. November 1944 tätig.
Ab Sommer 1941 wurde er zum Chef der Chefgruppe Landwirtschaft bei der Wirtschaftsinspektion Mitte im Bereich der Heeresgruppe Mitte an der Ostfront ernannt, wo er bis Herbst 1943 blieb.
Von dort wurde er als Leiter der Gruppe Ernährung zur Militärverwaltung beim Militärbefehlshaber Belgien-Nordfrankreich versetzt. Hier erfolgte am 9. November 1943 die Beförderung zum SS-Brigadeführer und die Berechtigung zum Tragen der Uniform eines Generalmajors der Polizei. Er war u. a. Stellvertreter HSSPF „Rhein-Westmark“, ab dem März 1944 zum Frontdienst im Stab der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ versetzt und zuletzt (als Nachfolger von Franz Fischer) ab dem 20. Januar bis Mai 1945 Stabsführer des SS-Oberabschnittes „Main“.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Totenkopfring der SS
- Eisernes Kreuz (1939), 2. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im Dritten Reich, Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
Fußnoten
- Geboren 1902
- Gestorben 1973
- Deutscher Politiker
- Landtagsabgeordneter (Volksstaat Hessen)
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Reich 1933–1945)
- Freikorps-Mitglied
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
- SS-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- Träger des SS-Ehrendegens
- Träger des Eisernen Kreuzes 2. Klasse