Warschauer Ghetto

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Lage des Ghettos in Warschau (1940)
Grün: Bürstenfabrik
Blau: Werkstätten
Pink: Umschlagplatz (ehem. Güter-Bhf)
Gelb: Restgebiet nach der Auflösung des Ghettos

Das Warschauer Ghetto war ein jüdischer Wohnbezirk in Warschau und stand weitgehend unter jüdischer Selbstverwaltung (Judenrat). Es war während des Zweiten Weltkrieges Teil des unter deutscher Verwaltung befindlichen Generalgouvernements.

Zustände

Die zwei getrennten Stadtteile des Ghettos wurden durch eine Brücke miteinander verbunden. (1942)

Besonders schwierig waren die Verhältnisse in der Stadt Warschau. Von rund 1,2 Millionen Einwohnern, die Warschau vor dem Kriege hatte, war etwa jeder dritte ein Jude. Die dortigen Juden setzen sich zum größten Teil aus völlig verarmten Emigranten zusammen, die seit dem Jahre 1920 aus Rußland geflohen waren. Aufgrund des polnischen Antijudaismus befanden sich die meisten von ihnen in einem beklagenswerten Zustand.

„Diese Juden lebten, soweit sie nicht bereits ‚arriviert‘ waren und in den polnischen Stadtteilen wohnten, unter hygienischen Bedingungen, die unbeschreiblich waren. [...] Die Hinterhöfe und die Wohnungen, die gelegentlich bei polizeilichen Aktionen betreten werden mußten, boten Bilder von Verkommenheit und Schmutz, wie sie sonst kaum zu finden sein dürften. Diese Stadtviertel waren denn auch der Herd des Fleckfiebers, des Bauchtyphus, der Ruhr und anderer ansteckender Krankheiten. Das Bestreben, die deutschen Wehrmachtangehörigen und Beamten und die polnische Bevölkerung vor größeren Epidemien zu bewahren, mußte von vornherein als aussichtslos erscheinen, solange es nicht gelang, den jüdischen Herd der Seuchen einigermaßen zu isolieren. Dies war die erste und zugleich zwingendste Überlegung, die auf die Bildung jüdischer Wohnbezirke hinwies. Dazu kamen weitere nicht weniger ernste Gesichtspunkte. Die gesetzgeberischen Maßnahmen, die erlassen wurden, um den Einfluß des Juden aus dem kulturellen Leben und der Wirtschaft auszuschalten, zeitigten zwar gewisse Erfolge. Im Laufe der ersten Zeit der deutschen Verwaltung zeigte sich aber immer stärker, daß Maßnahmen dieser Art letzten Endes nicht ausreichen würden. Es mußte also auch aus diesen Gründen zu einer räumlichen Zusammenfassung der Juden geschritten werden. [...] So kam es in der Stadt Warschau bereits im Jahre 1940 – früher als in den anderen Distrikten des Generalgouvernements – zu der Bildung eines jüdischen Wohnbezirks.“[1]

Mißbrauch jüdischer Selbstverwaltungsrechte

Im Ghetto gab es eine rein jüdische Verwaltung (Judenrat) und jüdische Polizei. Die Wirtschaft wurde ebenfalls jüdisch organisiert. Alles in allem war es ein Judenstaat im kleinen. Nachdem dieses und weitere jüdische Ghettos jedoch immer mehr als Partisanennachschub und Keimstätte von Untergrundorganisationen, wie z. B. der Jüdischen Kampforganisation (ZOB), mißbraucht wurden, kam bald nur noch eine Verlegung von Juden in die geplanten östlichen Aussiedlungsgebiete im Rahmen der angestrebten Gesamtlösung der Judenfrage (Endlösung) in Betracht. Somit begannen die Überführungsaktionen vorzugsweise über das KL Treblinka zur Rück- und Umsiedlung von Juden in das Gebiet um Minsk in Weißruthenien.

Internationaler Terrorismus

Am 15. November 1942 veröffentlichte die terroristische Untergrundbewegung des Warschauer Ghettos einen Bericht, in dem sie behauptete, von Ende Juli bis Anfang November seien im Durchgangslager Treblinka zwei Millionen Juden in Dampfkammern (sic!) ausgerottet worden (also innerhalb von drei Monaten).[2] Durch alte unterirdische Gänge, zum Teil durch die Kanalisation, wurden währenddessen täglich Gruppen von bis zu fünfzig Partisanenkämpfern aus dem Ghetto hinausgeschmuggelt. Die Ghettojuden wurden von den polnischen Partisanen herzlich aufgenommen und zum Teil nach der Slowakei oder Ungarn weitergeleitet, um dort an Mordaktionen teilzunehmen.

Schwer bewaffnete jüdische Partisanenverbände lieferten sich im Ghetto ab dem 19. April 1943 mit der deutschen Ordnungsmacht mehrere Wochen lang erbitterte Gefechte. Teilweise kamen die Waffen aus den eigenen Rüstungsbetrieben, teilweise durch die Kanäle vom polnischen Untergrund. Organisiert wurde der Aufstand von der Jüdischen Kampforganisation (ŻOB), dem Jüdischen Militärverband (ŻZW) und weiteren jüdischen Organisationen. Die paramilitärisch organisierten Verbände unterstanden bei diesen Aktionen keinerlei kriegsrechtlichen Verpflichtungen. Am 16. Mai 1943 konnten dann die Truppen unter Jürgen Stroop die Beendigung der Terroraktionen vermelden. Die Große Synagoge wurde, als Zeichen des Sieges über die jüdischen Terroristen, gesprengt und das Warschauer Ghetto aufgelöst.

Die BRD-Geschichts-Propaganda hingegen behauptet, der sogenannte Aufstand im Warschauer Ghetto sei ein Aufstand der im Warschauer Ghetto angeblich gefangenen Juden gewesen, welche auf diese Weise gegen ihren Abtransport in angebliche Massenvernichtungslager während der deutschen Besatzung Polens protestiert haben.

Bildergalerie

Zitate

  • „Wenn wir sehen, wie israelische Panzer durch palästinensische Dörfer fahren und sich die verzweifelten Menschen mit Steinen wehren, dann müssen wir im Blick auf Warschau und im Blick auf den Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto auch fragen dürfen, war das dann nicht auch Terror?“Udo Steinbach, Deutsches Orient-Institut, 2003

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Kapitel Die Juden im Distrikt Warschau (HTML-Version) in: 96-book.png HTML Dr. Ludwig Fischer: Warschau unter deutscher Herrschaft – Deutsche Aufbauarbeit im Distrikt Warschau, Burgverlag Krakau 1942, S. 132 f.
  2. Vgl.: Jürgen Graf: David Irving und die Lager der Aktion Reinhardt